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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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findet; - einen höheren und grösseren Elephanten; ein Rhino-
zeros, neue Spezies vom Nilpferd pp. - einen solchen ungeheu-
ren Elephanten hat man im nördlichen Asien entdekt. Schon
1771 fand man daselbst fossile Elephantenknochen mit Stük-
ken Fleisch daran: aber die wichtigste Entdekkung machte
Adams, ein in russischen Diensten stehender Physiker, auf
einer Reise 1799 in Sibirien: er fand eine grosse Eismasse mit
einzelnen Knochen und Fleisch: es brauchte 5-6 Jahre, ehe
das Thier ganz vom Eise frei wurde; unterdessen zehrten Hun-
de und Wölfe in grosser Menge daran; endlich 1804 meldeten
die Jakuten an Adams, dass das Thier frei sei, und nun wurden
endlich die Reste nach Petersburg geschaft. Man fand die
Augen und einen Theil des Gehirns; das Thier war mit 15 Zoll
langen Haaren bedekt, und dies gab Veranlassung zu der Ver-
muthung, dass es dadurch gegen die Kälte habe geschüzt werden
sollen, und dass es also auch in der kalten Zone könne
Elephanten pp. gegeben; allein die Behauptung ist nicht wahr-
scheinlich: wenn man auch zugiebt, dass Elephanten in der
kalten Zone gelebt haben: so findet man doch neben den Überresten

findet; – einen höheren und grösseren Elephanten; ein Rhino-
zeros, neue Spezies vom Nilpferd pp. – einen solchen ungeheu-
ren Elephanten hat man im nördlichen Asien entdekt. Schon
1771 fand man daselbst fossile Elephantenknochen mit Stük-
ken Fleisch daran: aber die wichtigste Entdekkung machte
Adams, ein in russischen Diensten stehender Physiker, auf
einer Reise 1799 in Sibirien: er fand eine grosse Eismasse mit
einzelnen Knochen und Fleisch: es brauchte 5–6 Jahre, ehe
das Thier ganz vom Eise frei wurde; unterdessen zehrten Hun-
de und Wölfe in grosser Menge daran; endlich 1804 meldeten
die Jakuten an Adams, dass das Thier frei sei, und nun wurden
endlich die Reste nach Petersburg geschaft. Man fand die
Augen und einen Theil des Gehirns; das Thier war mit 15 Zoll
langen Haaren bedekt, und dies gab Veranlassung zu der Ver-
muthung, dass es dadurch gegen die Kälte habe geschüzt werden
sollen, und dass es also auch in der kalten Zone könne
Elephanten pp. gegeben; allein die Behauptung ist nicht wahr-
scheinlich: wenn man auch zugiebt, dass Elephanten in der
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[215r/0433] findet; – einen höheren und grösseren Elephanten; ein Rhino- zeros, neue Spezies vom Nilpferd pp – einen solchen ungeheu- ren Elephanten hat man im nördlichen Asien entdekt. Schon 1771 fand man daselbst fossile Elephantenknochen mit Stük- ken Fleisch daran: aber die wichtigste Entdekkung machte Adams, ein in russischen Diensten stehender Physiker, auf einer Reise 1799 in Sibirien: er fand eine grosse Eismasse mit einzelnen Knochen und Fleisch: es brauchte 5–6 Jahre, ehe das Thier ganz vom Eise frei wurde; unterdessen zehrten Hun- de und Wölfe in grosser Menge daran; endlich 1804 meldeten die Jakuten an Adams, dass das Thier frei sei, und nun wurden endlich die Reste nach Petersburg geschaft. Man fand die Augen und einen Theil des Gehirns; das Thier war mit 15 Zoll langen Haaren bedekt, und dies gab Veranlassung zu der Ver- muthung, dass es dadurch gegen die Kälte habe geschüzt werden sollen, und dass es also auch in der kalten Zone könne Elephanten pp gegeben; allein die Behauptung ist nicht wahr- scheinlich: wenn man auch zugiebt, dass Elephanten in der kalten Zone gelebt haben: so findet man doch neben den Überresten

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 215r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/433>, abgerufen am 24.11.2024.