stanzen, wie Demanten, Platina und Gold. In einem sehr reichen Waschwerke von Brasilien gewint man alle diese 3 Substanzen, und noch Palladium.
Was die Blökke anbetrift, so wollen wir nur zweierlei davon betrachten: 1, die auf dem östlichen Abfalle des Jurakalksteins, wo ein Blok manchmal 20-25 Fus Durchmesser hat, und bis auf 2000 Fus Höhe gelagert ist. 2, die in den baltischen Wäldern, welche durch Rusland und Polen bis nach Holland sich hinüber- ziehn: es sind loose Granitmassen, (die man nicht verwechseln mus mit den thurmähnlichen Massen auf dem Plateau von Spanien, die der Gegend ein sehr malerisches Ansehn geben: sehr schöne fand ich in der Gegend des Eskuriales.) ja in der Bretag- ne sind sehr merkwürdige, welche pivotiren, und nur einer mässi- gen Kraft bedürfen, um in Bewegung zu kommen.
Über die Granitblökke auf dem Jurakalk hat L. v. Buch 1811 eine vortrefliche Abhandlung geliefert, welche das wich- tigste darüber enthält: er hat gezeigt, dass diese [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]Blökke von den Alpen herabgekommen sind, eben so wie die bei Trient. Die Lage der Blökke zeigt, dass sie nicht durch Eisschollen herübergeführt sind, sonst würden sie den Weg in die Thä-
stanzen, wie Demanten, Platina und Gold. In einem sehr reichen Waschwerke von Brasilien gewint man alle diese 3 Substanzen, und noch Palladium.
Was die Blökke anbetrift, so wollen wir nur zweierlei davon betrachten: 1, die auf dem östlichen Abfalle des Jurakalksteins, wo ein Blok manchmal 20–25 Fus Durchmesser hat, und bis auf 2000 Fus Höhe gelagert ist. 2, die in den baltischen Wäldern, welche durch Rusland und Polen bis nach Holland sich hinüber- ziehn: es sind loose Granitmassen, (die man nicht verwechseln mus mit den thurmähnlichen Massen auf dem Plateau von Spanien, die der Gegend ein sehr malerisches Ansehn geben: sehr schöne fand ich in der Gegend des Eskuriales.) ja in der Bretag- ne sind sehr merkwürdige, welche pivotiren, und nur einer mässi- gen Kraft bedürfen, um in Bewegung zu kommen.
Über die Granitblökke auf dem Jurakalk hat L. v. Buch 1811 eine vortrefliche Abhandlung geliefert, welche das wich- tigste darüber enthält: er hat gezeigt, dass diese [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]Blökke von den Alpen herabgekommen sind, eben so wie die bei Trient. Die Lage der Blökke zeigt, dass sie nicht durch Eisschollen herübergeführt sind, sonst würden sie den Weg in die Thä-
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[219v/0442]
stanzen, wie Demanten, Platina u Gold. In einem sehr reichen
Waschwerke von Brasilien gewint man alle diese 3 Substanzen,
und noch Palladium.
Was die Blökke anbetrift, so wollen wir nur zweierlei davon
betrachten: 1, die auf dem östlichen Abfalle des Jurakalksteins,
wo ein Blok manchmal 20–25 Fus Durchmesser hat, und bis auf
2000 Fus Höhe gelagert ist. 2, die in den baltischen Wäldern,
welche durch Rusland und Polen bis nach Holland sich hinüber-
ziehn: es sind loose Granitmassen, (die man nicht verwechseln
mus mit den thurmähnlichen Massen auf dem Plateau von
Spanien, die der Gegend ein sehr malerisches Ansehn geben: sehr
schöne fand ich in der Gegend des Eskuriales.) ja in der Bretag-
ne sind sehr merkwürdige, welche pivotiren, und nur einer mässi-
gen Kraft bedürfen, um in Bewegung zu kommen.
Über die Granitblökke auf dem Jurakalk hat L. v. Buch
1811 eine vortrefliche Abhandlung geliefert, welche das wich-
tigste darüber enthält: er hat gezeigt, dass diese Blökke
von den Alpen herabgekommen sind, eben so wie die bei Trient.
Die Lage der Blökke zeigt, dass sie nicht durch Eisschollen
herübergeführt sind, sonst würden sie den Weg in die Thä-
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 219v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/442>, abgerufen am 22.11.2024.
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