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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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der ganz ausdrüklich sagt: caussa in sole lunaque. Auf die
algemeinen Gravitazionsgeseze zurükgeführt wurden diese Er-
scheinungen zuerst durch Newton 1687. - aber zu einem wahren
Triumph der analytischen Rechnungen haben sie dem grossen
Laplace gedient, der sich schon 1772 damit beschäftigte: dann
aber auch später wieder. Auf seinen Antrag wurden in Brest,
wo die Flut 40-45 Fus Höhe erreicht, an 6000 Beobachtungen
angestelt, um den Coeffizienten genauer zu bestimmen; ich
gebe hier nur die Resultate aus der 13ter Lieferung der Me-
canique celeste, die kurz vor seinem Tode erschienen ist. Man
glaubte früher, dass die Sonne 13 Millionen mal stärker an-
ziehe als der Mond: allein er fand, dass das Verhältnis der
beiden Anziehungen = sei Sonne 2,4 : Mond 1. Die Flut erfolgt 2 mal
zwischen jeder Kulminazion, und zwar alle Tage 49-50 Mi-
nuten später, weil der Mond täglich um so viel später
durch den Meridian geht. Wirken Sonne und Mond zusammen,
so entsteht eine Springflut, wovon wir die älteste Anfüh-
rung beim Caesar haben, dessen Heer dadurch, an der gallischen

der ganz ausdrüklich sagt: caussa in sole lunaque. Auf die
algemeinen Gravitazionsgeseze zurükgeführt wurden diese Er-
scheinungen zuerst durch Newton 1687. – aber zu einem wahren
Triumph der analytischen Rechnungen haben sie dem grossen
Laplace gedient, der sich schon 1772 damit beschäftigte: dann
aber auch später wieder. Auf seinen Antrag wurden in Brest,
wo die Flut 40–45 Fus Höhe erreicht, an 6000 Beobachtungen
angestelt, um den Coëffizienten genauer zu bestimmen; ich
gebe hier nur die Resultate aus der 13ter Lieferung der Mé-
canique céleste, die kurz vor seinem Tode erschienen ist. Man
glaubte früher, dass die Sonne 13 Millionen mal stärker an-
ziehe als der Mond: allein er fand, dass das Verhältnis der
beiden Anziehungen = sei Sonne 2,4 : Mond 1. Die Flut erfolgt 2 mal
zwischen jeder Kulminazion, und zwar alle Tage 49–50 Mi-
nuten später, weil der Mond täglich um so viel später
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[245v/0494] der ganz ausdrüklich sagt: caussa in sole lunaque. Auf die algemeinen Gravitazionsgeseze zurükgeführt wurden diese Er- scheinungen zuerst durch Newton 1687. – aber zu einem wahren Triumph der analytischen Rechnungen haben sie dem grossen Laplace gedient, der sich schon 1772 damit beschäftigte: dann aber auch später wieder. Auf seinen Antrag wurden in Brest, wo die Flut 40–45 Fus Höhe erreicht, an 6000 Beobachtungen angestelt, um den Coëffizienten genauer zu bestimmen; ich gebe hier nur die Resultate aus der 13 Lieferung der Mé- canique céleste, die kurz vor seinem Tode erschienen ist. Man glaubte früher, dass die Sonne 13 Millionen mal stärker an- ziehe als der Mond: allein er fand, dass das Verhältnis der beiden Anziehungen = sei Sonne 2,4 : Mond 1. Die Flut erfolgt 2 mal zwischen jeder Kulminazion, und zwar alle Tage 49–50 Mi- nuten später, weil der Mond täglich um so viel später durch den Meridian geht. Wirken Sonne und Mond zusam̃en, so entsteht eine Springflut, wovon wir die älteste Anfüh- rung beim Caesar haben, dessen Heer dadurch, an der gallischen

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 245v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/494>, abgerufen am 22.11.2024.