habt, zu bemerken, dass als wir auf diese Bank kamen, der Wel- lenschlag des Meeres plözlich ganz verändert wurde: da nun die Bank bis 200 Fus unter der Oberfläche liegt: so ist klar, dass bis in diese Tiefe sich die Bewegung der Wellen erstrekken mus. Eine ähnliche Bemerkung machte der geistreiche Rennell, der wahrnahm, dass die Bank de Agulias an der Süd-Westküste von Afrika, welche 480 Fus tief liegt, die Richtung der Strömung ver- ändere, welche von Amerika herüberkomt.
Im Ddeutschen haben wir von den Brüdern E. und W. Weber ein vortrefliches Werk über die Wellentheorie, von einer Gründ- lichkeit, dass kein schiffahrende Nazion sich eines ähnlichen rühmen kann. Sie kamen zuerst auf die Theorie beim Reinigen des Queksilbers, wo sie auf die Interferenz der Wellen aufmerk- sam wurden: zulezt besuchten sie noch die Ufer des Mittelmee- res, und fügten die praktische Ansicht der Wellen hinzu. Sie machten zuerst darauf aufmerksam, dass die Dichtigkeit der Flüssigkeit bei den Wellen in Anschlag komme.
Das Meer umfast ungefähr 2/3 der ganzen Erdoberfläche; mit Sicherheit ist es sondirt worden bis 7000 Fus Tiefe, und sonderbar genug haben schon die Alten dies erraten. Plutarch im Leben des
habt, zu bemerken, dass als wir auf diese Bank kamen, der Wel- lenschlag des Meeres plözlich ganz verändert wurde: da nun die Bank bis 200 Fus unter der Oberfläche liegt: so ist klar, dass bis in diese Tiefe sich die Bewegung der Wellen erstrekken mus. Eine ähnliche Bemerkung machte der geistreiche Rennell, der wahrnahm, dass die Bank de Agulias an der Süd-Westküste von Afrika, welche 480 Fus tief liegt, die Richtung der Strömung ver- ändere, welche von Amerika herüberkomt.
Im Ddeutschen haben wir von den Brüdern E. und W. Weber ein vortrefliches Werk über die Wellentheorie, von einer Gründ- lichkeit, dass kein schiffahrende Nazion sich eines ähnlichen rühmen kann. Sie kamen zuerst auf die Theorie beim Reinigen des Queksilbers, wo sie auf die Interferenz der Wellen aufmerk- sam wurden: zulezt besuchten sie noch die Ufer des Mittelmee- res, und fügten die praktische Ansicht der Wellen hinzu. Sie machten zuerst darauf aufmerksam, dass die Dichtigkeit der Flüssigkeit bei den Wellen in Anschlag komme.
Das Meer umfast ungefähr ⅔ der ganzen Erdoberfläche; mit Sicherheit ist es sondirt worden bis 7000 Fus Tiefe, und sonderbar genug haben schon die Alten dies erraten. Plutarch im Leben des
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[249r/0501]
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lenschlag des Meeres plözlich ganz verändert wurde: da nun
die Bank bis 200 Fus unter der Oberfläche liegt: so ist klar, dass
bis in diese Tiefe sich die Bewegung der Wellen erstrekken mus.
Eine ähnliche Bemerkung machte der geistreiche Rennell, der
wahrnahm, dass die Bank de Agulias an der Süd Westküste von
Afrika, welche 480 Fus tief liegt, die Richtung der Strömung ver-
ändere, welche von Amerika herüberkomt.
Im deutschen haben wir von den Brüdern E. und W. Weber
ein vortrefliches Werk über die Wellentheorie, von einer Gründ-
lichkeit, dass kein schiffahrende Nazion sich eines ähnlichen
rühmen kann. Sie kamen zuerst auf die Theorie beim Reinigen
des Queksilbers, wo sie auf die Interferenz der Wellen aufmerk-
sam wurden: zulezt besuchten sie noch die Ufer des Mittelmee-
res, und fügten die praktische Ansicht der Wellen hinzu. Sie
machten zuerst darauf aufmerksam, dass die Dichtigkeit der
Flüssigkeit bei den Wellen in Anschlag komme.
Das Meer umfast ungefähr ⅔ der ganzen Erdoberfläche; mit
Sicherheit ist es sondirt worden bis 7000 Fus Tiefe, und sonderbar
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 249r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/501>, abgerufen am 22.11.2024.
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