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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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mosphäre mit feinem Staub erfült. Die Sandkörner, welche
an die Thermometer-kugel und mithin an die Menschen, und
alles was im freien ist, anschlagen, erwärmen sich mehr als
die Luft, und bilden Wärme-zentra, die nothwendig die
Temperatur sehr erhöhen müssen: dennoch ertragen die 3000
Einwohner von Murzuk diese Hize ohne Beschwerde.

Auffallend könte es erscheinen, dass in der temperirten
Zone weit häufiger als unter den Tropen eine momenta-
ne grosse Hize eintritt. In Berlin haben wir Beobachtun-
gen von 20 Jahren, und nur alle 10 Jahr einmal steigt das
Thermometer bis +26°, zum Theil, weil im Sommer in den kurzen langen Nächten der
Tropen mehr Wärme ausgestralt wird, als in unsern kurzen
Sommernächten: in Paris ist in 20 Jahren das Thermometer nur
einmal auf +29,5° R. gestiegen; und 1793 auf +30,7° R.;-
nur 8 mal auf +28°.

Es ist ein verbreitetes Vorurtheil, dass man keine grössere
Hize als die des Blutes ertragen könne, denn schon in den
Dampfbädern steigt sie bei weitem höher: eben so falsch

mosphäre mit feinem Staub erfült. Die Sandkörner, welche
an die Thermometer-kugel und mithin an die Menschen, und
alles was im freien ist, anschlagen, erwärmen sich mehr als
die Luft, und bilden Wärme-zentra, die nothwendig die
Temperatur sehr erhöhen müssen: dennoch ertragen die 3000
Einwohner von Murzuk diese Hize ohne Beschwerde.

Auffallend könte es erscheinen, dass in der temperirten
Zone weit häufiger als unter den Tropen eine momenta-
ne grosse Hize eintritt. In Berlin haben wir Beobachtun-
gen von 20 Jahren, und nur alle 10 Jahr einmal steigt das
Thermometer bis +26°, zum Theil, weil im Som̃er in den kurzen langen Nächten der
Tropen mehr Wärme ausgestralt wird, als in unsern kurzen
Sommernächten: in Paris ist in 20 Jahren das Thermometer nur
einmal auf +29,5° R. gestiegen; und 1793 auf +30,7° R.;
nur 8 mal auf +28°.

Es ist ein verbreitetes Vorurtheil, dass man keine grössere
Hize als die des Blutes ertragen könne, denn schon in den
Dampfbädern steigt sie bei weitem höher: eben so falsch

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[310v/0624] mosphäre mit feinem Staub erfült. Die Sandkörner, welche an die Thermometer-kugel und mithin an die Menschen, und alles was im freien ist, anschlagen, erwärmen sich mehr als die Luft, und bilden Wärme-zentra, die nothwendig die Temperatur sehr erhöhen müssen: dennoch ertragen die 3000 Einwohner von Murzuk diese Hize ohne Beschwerde. Auffallend könte es erscheinen, dass in der temperirten Zone weit häufiger als unter den Tropen eine momenta- ne grosse Hize eintritt. In Berlin haben wir Beobachtun- gen von 20 Jahren, und nur alle 10 Jahr einmal steigt das Thermometer bis +26°, zum Theil, weil im Som̃er in den langen Nächten der Tropen mehr Wärme ausgestralt wird, als in unsern kurzen Sommernächten: in Paris ist in 20 Jahren das Therm. nur einmal auf +29,5° R. gestiegen; und 1793 auf +30,7° R.– nur 8 mal auf +28°. Es ist ein verbreitetes Vorurtheil, dass man keine grössere Hize als die des Blutes ertragen könne, denn schon in den Dampfbädern steigt sie bei weitem höher: eben so falsch

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 310v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/624>, abgerufen am 22.11.2024.