7000 Fus ist sie sehr gering: denn hier liegt grade die erste Wolkenschicht, welche vom Meere aufsteigt, am Gebirge, und bringt, da sie wie ein Aerostat sich hebt, eine wärmere Luft- schicht von unten mit.
Spricht man die Resultate in Zahlen aus: so mus man unter den Tropen 700 Fus steigen, damit das Thermometer um 1° R. falle; nach meinen Untersuchungen. Saussure, Ramond, Daubuisson bestimmen diese Höhe zwischen dem 45 und 47° Nordbreite im Sommer auf 5020 Fus, im Winter auf 700. Laplace fand es sonderbar, dass die Wärmeabnahme unter den Tropen geringer sei, als bei uns: weil man bis dahin annahm, auch die Refrakzion sei unter den Tropen geringer. Nach meinen Beobachtungen und denen von Mas- keline auf Jamaika ? (die Oltmans in Rechnung brachte) fand ich, dass die Refrakzion unter 10° ganz gleich sei unter der Tropen und in der gemässigten Zone, und Laplace gab nun eine Formel, um aus der Strahlenbrechung die Wär- meabnahme zu berechnen. Hienach konte man bestim-
7000 Fus ist sie sehr gering: denn hier liegt grade die erste Wolkenschicht, welche vom Meere aufsteigt, am Gebirge, und bringt, da sie wie ein Aërostat sich hebt, eine wärmere Luft- schicht von unten mit.
Spricht man die Resultate in Zahlen aus: so mus man unter den Tropen 700 Fus steigen, damit das Thermometer um 1° R. falle; nach meinen Untersuchungen. Saussure, Ramond, Daubuisson bestimmen diese Höhe zwischen dem 45 und 47° Nordbreite im Sommer auf 5020 Fus, im Winter auf 700. Laplace fand es sonderbar, dass die Wärmeabnahme unter den Tropen geringer sei, als bei uns: weil man bis dahin annahm, auch die Refrakzion sei unter den Tropen geringer. Nach meinen Beobachtungen und denen von Mas- keline auf Jamaika ? (die Oltmans in Rechnung brachte) fand ich, dass die Refrakzion unter 10° ganz gleich sei unter der Tropen und in der gemässigten Zone, und Laplace gab nun eine Formel, um aus der Strahlenbrechung die Wär- meabnahme zu berechnen. Hienach konte man bestim-
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="51"><p><pbfacs="#f0639"n="318r"/>
7000 Fus ist sie sehr gering: denn hier liegt grade die erste<lb/>
Wolkenschicht, welche vom Meere aufsteigt, am Gebirge, und<lb/>
bringt, da sie wie ein Aërostat sich hebt, eine wärmere Luft-<lb/>
schicht von unten mit.</p><lb/><p>Spricht man die Resultate in Zahlen aus: so mus man<lb/>
unter den Tropen 700 Fus steigen, damit das Thermometer<lb/>
um 1° R. falle; nach meinen Untersuchungen. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118804790 http://d-nb.info/gnd/118804790">Saussure</persName>,<lb/><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118787802 http://d-nb.info/gnd/118787802">Ramond</persName>, <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117668729 http://d-nb.info/gnd/117668729">Daubuisson</persName> bestimmen diese Höhe zwischen dem<lb/>
45 und 47° <choice><abbr>Nd</abbr><expanresp="#CT">Nord</expan></choice>breite im Sommer auf 5<subst><delrendition="#s">0</del><addplace="superlinear">2</add></subst>0 Fus, im Winter auf<lb/>
700. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">Laplace</persName> fand es sonderbar, dass die Wärmeabnahme<lb/>
unter den Tropen geringer sei, als bei uns: weil man bis<lb/>
dahin annahm, auch die Refrakzion sei unter den Tropen<lb/>
geringer. Nach meinen Beobachtungen und denen von <persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118903217 http://d-nb.info/gnd/118903217">Mas-<lb/>
keline</persName> auf Jamaika <metamark>?</metamark> (die <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117123544 http://d-nb.info/gnd/117123544">Oltmans</persName> in Rechnung brachte)<lb/>
fand ich, dass die Refrakzion unter 10° ganz gleich sei unter<lb/>
der Tropen und in der gemässigten Zone, und <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">Laplace</persName> gab<lb/>
nun eine Formel, um aus der Strahlenbrechung die Wär-<lb/>
meabnahme zu berechnen. Hienach konte man bestim-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[318r/0639]
7000 Fus ist sie sehr gering: denn hier liegt grade die erste
Wolkenschicht, welche vom Meere aufsteigt, am Gebirge, und
bringt, da sie wie ein Aërostat sich hebt, eine wärmere Luft-
schicht von unten mit.
Spricht man die Resultate in Zahlen aus: so mus man
unter den Tropen 700 Fus steigen, damit das Thermometer
um 1° R. falle; nach meinen Untersuchungen. Saussure,
Ramond, Daubuisson bestimmen diese Höhe zwischen dem
45 und 47° Ndbreite im Sommer auf 520 Fus, im Winter auf
700. Laplace fand es sonderbar, dass die Wärmeabnahme
unter den Tropen geringer sei, als bei uns: weil man bis
dahin annahm, auch die Refrakzion sei unter den Tropen
geringer. Nach meinen Beobachtungen und denen von Mas-
keline auf Jamaika ? (die Oltmans in Rechnung brachte)
fand ich, dass die Refrakzion unter 10° ganz gleich sei unter
der Tropen und in der gemässigten Zone, und Laplace gab
nun eine Formel, um aus der Strahlenbrechung die Wär-
meabnahme zu berechnen. Hienach konte man bestim-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 318r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/639>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.