in die Queer-Thäler hinab geschoben haben. Wenn man sie genau un- tersucht: so findet man, dass es Schnee ist, in welchen Wasser ein- drang, und darin gefror. Ihr Anblik ist der eines bewegten Meeres, das plözlich erstarte: auf der Oberfläche finden sich Unebenheiten von der grösten Verschiedenheit. An ihrem obern Anfange hängen die Gletscher allerdings mit der untern Schnee- gränze zusammen, aber anmit ihrer untern Seite erstrekken sie sich oft weit tiefer: in Chamounix findet sich derie untere Grän- ze der Gletscher schon auf 3000 Fus Höhe. Man hat bemerkt, dass sie nicht an derselben Stelle bleiben, sondern, wenn auch nur langsam, vor und zurük gehn. Man glaubte früher, dieas Vorrükken gesche- he, indem das Schnee-eis gefriere, und sich dabei ausdehne: al- lein Escher zeigte, dass das Vorrükken grade im Sommer Statt finde, wo es nicht friert. Saussure gab davon die richtige Er- klärung. Im Sommer, wo die Erde sich mehr erwärmt, schmilzt der untere Theil des Gletschers, der auf dem Bogden aufliegt, und fliest ab: dadurch bilden sich grosse Bogen von Eis, die zusammenstürzen, und dadurch einen Theil des Gletschers vorschieben.
in die ⎡Queer-Thäler hinab geschoben haben. Wenn man sie genau un- tersucht: so findet man, dass es Schnee ist, in welchen Wasser ein- drang, und darin gefror. Ihr Anblik ist der eines bewegten Meeres, das plözlich erstarte: auf der Oberfläche finden sich Unebenheiten von der grösten Verschiedenheit. An ihrem obern Anfange hängen die Gletscher allerdings mit der untern Schnee- gränze zusammen, aber anmit ihrer untern Seite erstrekken sie sich oft weit tiefer: in Chamounix findet sich derie untere Grän- ze der Gletscher schon auf 3000 Fus Höhe. Man hat bemerkt, dass sie nicht an derselben Stelle bleiben, sondern, wenn auch nur langsam, vor und zurük gehn. Man glaubte früher, dieas ⎡Vorrükken gesche- he, indem das Schnee-eis gefriere, und sich dabei ausdehne: al- lein Escher zeigte, dass das Vorrükken grade im Sommer Statt finde, wo es nicht friert. Saussure gab davon die richtige Er- klärung. Im Sommer, wo die Erde sich mehr erwärmt, schmilzt der untere Theil des Gletschers, der auf dem Bogden aufliegt, und fliest ab: dadurch bilden sich grosse Bogen von Eis, die zusammenstürzen, und dadurch einen Theil des Gletschers vorschieben.
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in die Queer-Thäler hinab geschoben haben. Wenn man sie genau un-
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drang, und darin gefror. Ihr Anblik ist der eines bewegten
Meeres, das plözlich erstarte: auf der Oberfläche finden sich
Unebenheiten von der grösten Verschiedenheit. An ihrem obern
Anfange hängen die Gletscher allerdings mit der untern Schnee-
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sich oft weit tiefer: in Chamounix findet sich die untere Grän-
ze der Gletscher schon auf 3000 Fus Höhe. Man hat bemerkt,
dass sie nicht an derselben Stelle bleiben, sondern, wenn auch
nur langsam, vor und zurük gehn. Man glaubte früher, das Vorrükken gesche-
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lein Escher zeigte, dass das Vorrükken grade im Sommer Statt
finde, wo es nicht friert. Saussure gab davon die richtige Er-
klärung. Im Sommer, wo die Erde sich mehr erwärmt, schmilzt
der untere Theil des Gletschers, der auf dem Boden aufliegt,
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 322r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/647>, abgerufen am 22.11.2024.
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