Die Annäherung der Schneeberge drükt die Schneegränze mehr herunter, und Schneeberge erkälten sich auch gegenseitig: so hat man in den Pyrenäen bemerkt, dass die Schneelinie nach innen zu, wo die Schneeflächen gegen einander stehn tiefer ist, als an den äussern Abhängen. Unter den Tropen, wo alle diese Phä- nomene beständiger sind, weil die Perturbazionen gleichsam nach den Quadraten der Entfernung von der Erdoberfläche abneh- men, ist auch die Einwirkung der Wärmestralung auf die Schnee- gränze nicht so bedeutend.
In den Alpen und Pyrenäen ist die Schneelinie an dem nördlichen Abhange etwas höher als an dem südlichen; im Himalaya dagegen ist es umgekehrt: hier geht die südliche Schnee- gränze unmittelbar über dem Tempel von Kendall weg, wel- cher nach 6 verschiedenen Bestimmungen auf 12000 Fus Höhe liegt: die nördliche aber dagegen Ladak hin, nach der chinesischen Tartarei, (welche eigentlich ein Theil von Klein- Tibet ist) wo sich eine grosse Hochebne von 8000 Fus Höhe fin-
aber gegen die Winterkälte sehr empfindlich.
Die Annäherung der Schneeberge drükt die Schneegränze mehr herunter, und Schneeberge erkälten sich auch gegenseitig: so hat man in den Pyrenäen bemerkt, dass die Schneelinie nach innen zu, wo die Schneeflächen gegen einander stehn tiefer ist, als an den äussern Abhängen. Unter den Tropen, wo alle diese Phä- nomene beständiger sind, weil die Perturbazionen gleichsam nach den Quadraten der Entfernung von der Erdoberfläche abneh- men, ist auch die Einwirkung der Wärmestralung auf die Schnee- gränze nicht so bedeutend.
In den Alpen und Pyrenäen ist die Schneelinie an dem nördlichen Abhange etwas höher als an dem südlichen; im Himalaya dagegen ist es umgekehrt: hier geht die ⎡südliche Schnee- gränze unmittelbar über dem Tempel von Kendall⎡ weg, wel- cher nach 6 verschiedenen Bestimmungen auf 12000 Fus Höhe liegt: die nördliche aber dagegen Ladak hin, nach der chinesischen Tartarei, (welche eigentlich ein Theil von Klein- Tibet ist) wo sich eine grosse Hochebne von 8000 Fus Höhe fin-
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[324r/0651]
aber gegen die Winterkälte sehr empfindlich.
Die Annäherung der Schneeberge drükt die Schneegränze mehr
herunter, und Schneeberge erkälten sich auch gegenseitig: so
hat man in den Pyrenäen bemerkt, dass die Schneelinie nach
innen zu, wo die Schneeflächen gegen einanderstehn tiefer ist, als
an den äussern Abhängen. Unter den Tropen, wo alle diese Phä-
nomene beständiger sind, weil die Perturbazionen gleichsam
nach den Quadraten der Entfernung von der Erdoberfläche abneh-
men, ist auch die Einwirkung der Wärmestralung auf die Schnee-
gränze nicht so bedeutend.
In den Alpen und Pyrenäen ist die Schneelinie an dem
nördlichen Abhange etwas höher als an dem südlichen;
im Himalaya dagegen ist es umgekehrt: hier geht die südliche Schnee-
gränze unmittelbar über dem Tempel von Kendall weg, wel-
cher nach 6 verschiedenen Bestimmungen auf 12000 Fus
Höhe liegt: die nördliche aber dagegen Ladak hin, nach der
chinesischen Tartarei, (welche eigentlich ein Theil von Klein-
Tibet ist) wo sich eine grosse Hochebne von 8000 Fus Höhe fin-
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 324r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/651>, abgerufen am 22.11.2024.
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