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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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pflanzen und Wiesenpflanzen [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]unterschieden, aber erst in neuen Zei-
ten hat man angefangen, die Stazionen und Habitazionen der
Pflanzen gehörig zu sondern. So verwechselte man nicht selten
das Palmenklima mit dem Tropenklima, während in der südlichen
Hemisphären bis zu einer Breite, die der von Lyon analog ist,
Palmen vorkommen. Im Persischen unterscheidet man sehr rich-
tig das warme Land vom kalten Lande, und ebenfals die Pflan-
zen, welche auf beiden wachsen. Die Peruaner unterscheiden die
Champayuncas ? oder die Zone der Chinarinde (Chincona) und
der baumartigen Farrenkräuter, von der Zone der Punas, in
welcher die Pflanzen bis 11000 Fus aufsteigen. Der Kardinal
Bembo schrieb im 16ten Jahrhundert sein kleines Werk: Ätna dialogus,
worin er die nach einander aufsteigenden Pflanzen am Ätna be-
schreibt, und vielleicht hierdurch wurde Tourneforts Phantasie
aufgeregt, als er mit dem Dr Gundelsheimer (demselben, der den
hiesigen botanischen Garten gegründet hat) den Ararat bestieg,
und durch die Ähnlichkeit des Aussehns verleitet, in den über-
einanderliegenden Vegetazionsschichten die Floren mehrerer
Länder, zulezt die lapländische erkennen wolte. Dieselben Ideen

pflanzen und Wiesenpflanzen [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]unterschieden, aber erst in neuen Zei-
ten hat man angefangen, die Stazionen und Habitazionen der
Pflanzen gehörig zu sondern. So verwechselte man nicht selten
das Palmenklima mit dem Tropenklima, während in der südlichen
Hemisphären bis zu einer Breite, die der von Lyon analog ist,
Palmen vorkommen. Im Persischen unterscheidet man sehr rich-
tig das warme Land vom kalten Lande, und ebenfals die Pflan-
zen, welche auf beiden wachsen. Die Peruaner unterscheiden die
Champayuncas ? oder die Zone der Chinarinde (Chincona) und
der baumartigen Farrenkräuter, von der Zone der Punas, in
welcher die Pflanzen bis 11000 Fus aufsteigen. Der Kardinal
Bembo schrieb im 16ten Jahrhundert sein kleines Werk: Ätna dialogus,
worin er die nach einander aufsteigenden Pflanzen am Ätna be-
schreibt, und vielleicht hierdurch wurde Tourneforts Phantasie
aufgeregt, als er mit dem Dr Gundelsheimer (demselben, der den
hiesigen botanischen Garten gegründet hat) den Ararat bestieg,
und durch die Ähnlichkeit des Aussehns verleitet, in den über-
einanderliegenden Vegetazionsschichten die Floren mehrerer
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[344r/0691] pflanzen und Wiesenpflanzen unterschieden, aber erst in neuen Zei- ten hat man angefangen, die Stazionen und Habitazionen der Pflanzen gehörig zu sondern. So verwechselte man nicht selten das Palmenklima mit dem Tropenklima, während in der südlichen Hemisphäre bis zu einer Breite, die der von Lyon analog ist, Palmen vorkommen. Im Persischen unterscheidet man sehr rich- tig das warme Land vom kalten Lande, und ebenfals die Pflan- zen, welche auf beiden wachsen. Die Peruaner unterscheiden die Champayuncas ? oder die Zone der Chinarinde (Chincona) und der baumartigen Farrenkräuter, von der Zone der Punas, in welcher die Pflanzen bis 11000 Fus aufsteigen. Der Kardinal Bembo schrieb im 16 Jahrh. sein kleines Werk: Ätna dialogus, worin er die nach einander aufsteigenden Pflanzen am Ätna be- schreibt, und vielleicht hierdurch wurde Tourneforts Phantasie aufgeregt, als er mit dem Dr Gundelsheimer (demselben, der den hiesigen botanischen Garten gegründet hat) den Ararat bestieg, und durch die Ähnlichkeit des Aussehns verleitet, in den über- einanderliegenden Vegetazionsschichten die Floren mehrerer Länder, zulezt die lapländische erkennen wolte. Dieselben Ideen

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 344r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/691>, abgerufen am 22.11.2024.