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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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87.

Die unterirdischen Pflanzen sind entweder von der Luft umgeben,
wie im Innern der Bäume, wohin kein Lichtstrahl dringt; unter
den Tropen findet man hohle Bäume von 15 bis 20 Fus nicht Um-
fang sondern Durchmesser, in denen man einen wahren Reichthum
eine ganze messis von Kryptogamen antrift; oder von der Erde,
wo sie zwar immer mit der Luft in Verbindung stehn, aber doch
unmittelbar von der Erde umschlossen werden: wie die Trüffel,
Lichen subterraneus und andre, die oft 4-5 Fus in der Erde
sizen. Die Tuber-arten sind die grösten Kryptogamen, welche
wir kennen. Ich sah in Philadelphia Wilde vom Missouri
kommen, welche grosse Trüffelmassen von 6 bis 8 Zoll Durchmes-
ser wie Brodte an einem Strikke bei sich trugen. Sie versicherten,
dass diese Trüffeln sich getroknet viele Monate halten, und
bezeichnen sie mit einer ähnlichen Benennung wie das Brodt:
ich konte die Sache nicht g[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]enauer untersuchen, doch spricht
Herr Martin ? in seiner Reise ausführlich davon. Eben so kann man
alle Wurzeln als unterirdische Pflanzen betrachten, auch die
Samen können sehr lange Zeit im Innern der Erde im Winter-
schlaf versenkt liegen, und nach lang vielen Jahren wieder zum

87.

Die unterirdischen Pflanzen sind entweder von der Luft umgeben,
wie im Innern der Bäume, wohin kein Lichtstrahl dringt; unter
den Tropen findet man hohle Bäume von 15 bis 20 Fus nicht Um-
fang sondern Durchmesser, in denen man einen wahren Reichthum
eine ganze messis von Kryptogamen antrift; oder von der Erde,
wo sie zwar immer mit der Luft in Verbindung stehn, aber doch
unmittelbar von der Erde umschlossen werden: wie die Trüffel,
Lichen subterraneus und andre, die oft 4–5 Fus in der Erde
sizen. Die Tuber-arten sind die grösten Kryptogamen, welche
wir kennen. Ich sah in Philadelphia Wilde vom Missouri
kommen, welche grosse Trüffelmassen von 6 bis 8 Zoll Durchmes-
ser wie Brodte an einem Strikke bei sich trugen. Sie versicherten,
dass diese Trüffeln sich getroknet viele Monate halten, und
bezeichnen sie mit einer ähnlichen Benennung wie das Brodt:
ich konte die Sache nicht g[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]enauer untersuchen, doch spricht
Herr Martin ? in seiner Reise ausführlich davon. Eben so kann man
alle Wurzeln als unterirdische Pflanzen betrachten, auch die
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[347r/0697] 87. Die unterirdischen Pflanzen sind entweder von der Luft umgeben, wie im Innern der Bäume, wohin kein Lichtstrahl dringt; unter den Tropen findet man hohle Bäume von 15 bis 20 Fus nicht Um- fang sondern Durchmesser, in denen man einen wahren Reichthum eine ganze messis von Kryptogamen antrift; oder von der Erde, wo sie zwar immer mit der Luft in Verbindung stehn, aber doch unmittelbar von der Erde umschlossen werden: wie die Trüffel, Lichen subterraneus und andre, die oft 4–5 Fus in der Erde sizen. Die Tuber-arten sind die grösten Kryptogamen, welche wir kennen. Ich sah in Philadelphia Wilde vom Missouri kommen, welche grosse Trüffelmassen von 6 bis 8 Zoll Durchmes- ser wie Brodte an einem Strikke bei sich trugen. Sie versicherten, dass diese Trüffeln sich getroknet viele Monate halten, und bezeichnen sie mit einer ähnlichen Benennung wie das Brodt: ich konte die Sache nicht genauer untersuchen, doch spricht Hr. Martin ? in seiner Reise ausführlich davon. Eben so kann man alle Wurzeln als unterirdische Pflanzen betrachten, auch die Samen können sehr lange Zeit im Innern der Erde im Winter- schlaf versenkt liegen, und nach vielen Jahren wieder zum

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 347r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/697>, abgerufen am 22.11.2024.