Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

Bild:
<< vorherige Seite
FORTIFICATION

Solche mit 12. als der Tieffe des Grabens dividiret, kommen bey nahe 141. Fuß.
Hierzu die Tieffe 12. Fuß addiret, oder auch subtrahiret, keme für die Oberbreite
153/ für die Vnterbreite aber 129. Füß: Da man mitten einen kleinen Graben
machen wil/ muß derselbe a part abgezogen werden/ wil man ihn nit so breit ha-
ben/ kan man ihn einen oder einen halben Fuß tieffer nehmen/ dieses trifft zwar
nicht just und genau zu/ kan aber ohngefehr zur Nachricht seyn; ist etwa Erde
übrig/ kan dieselbe/ wie oben erwehnet/ distribuiret und gebrauchet werden.

Zum andern den Cörperlichen Jnhalt des Walles bey nahe zu erfahren/
mißet man eine Gesicht-Linee/ eine Schulter und die halbe Cortin inwendig und
außwendig/ doch jene absonderlich/ und vergleichet denn selbige mit einander/ in
dem man die kürtzeste Linee von der längsten abzeucht/ und der Differentz Helffte
zur kürtzesten addiret; solche verglichene Linee mit den Superficial-Jnhalt des
Durchschnitts gemultipliciret, gibt bey nahe den Cörperlichen Jnhalt desselben
Stücks/ solches muß man hernach dupliren, und denn mit der Zahl der Ecken
der Figur multipliciren, so bekömt man den Cörperlichen Jnhalt der gantzen
Figur doch muß solche Figur Regular seyn/ und die Bollwercke inwendig hohl;
Jns gemein pfleget man mit den Teich-Gräbern/ und denen so die Erde auß dem
Graben stechen/ nach Schachten zu verdingen/ den andern aber so mit Schaube-
Karren solche aufführen/ Taglohn zu geben/ und damit kein Vnterschleiff ge-
schehe/ und der eine wenig der ander viel fahre/ hernach aber gleichen Lohn der
faule Arbeiter mit dem fleissigen empfahe/ als wird einem jeglichen/ so offt er ei-
nen Karren auffähret/ von einer dazu bestalten Person ein Bleyernes oder Le-

dernes
FORTIFICATION

Solche mit 12. als der Tieffe des Grabens dividiret, kommen bey nahe 141. Fuß.
Hierzu die Tieffe 12. Fuß addiret, oder auch ſubtrahiret, keme fuͤr die Oberbreite
153/ fuͤr die Vnterbreite aber 129. Fuͤß: Da man mitten einen kleinen Graben
machen wil/ muß derſelbe à part abgezogen werden/ wil man ihn nit ſo breit ha-
ben/ kan man ihn einen oder einen halben Fuß tieffer nehmen/ dieſes trifft zwar
nicht juſt und genau zu/ kan aber ohngefehr zur Nachricht ſeyn; iſt etwa Erde
uͤbrig/ kan dieſelbe/ wie oben erwehnet/ diſtribuiret und gebrauchet werden.

Zum andern den Coͤrperlichen Jnhalt des Walles bey nahe zu erfahren/
mißet man eine Geſicht-Linee/ eine Schulter und die halbe Cortin inwendig und
außwendig/ doch jene abſonderlich/ und vergleichet denn ſelbige mit einander/ in
dem man die kuͤrtzeſte Linee von der laͤngſten abzeucht/ und der Differentz Helffte
zur kuͤrtzeſten addiret; ſolche verglichene Linee mit den Superficial-Jnhalt des
Durchſchnitts gemultipliciret, gibt bey nahe den Coͤrperlichen Jnhalt deſſelben
Stuͤcks/ ſolches muß man hernach dupliren, und denn mit der Zahl der Ecken
der Figur multipliciren, ſo bekoͤmt man den Coͤrperlichen Jnhalt der gantzen
Figur doch muß ſolche Figur Regular ſeyn/ und die Bollwercke inwendig hohl;
Jns gemein pfleget man mit den Teich-Graͤbern/ und denen ſo die Erde auß dem
Graben ſtechen/ nach Schachten zu verdingen/ den andern aber ſo mit Schaube-
Karren ſolche auffuͤhren/ Taglohn zu geben/ und damit kein Vnterſchleiff ge-
ſchehe/ und der eine wenig der ander viel fahre/ hernach aber gleichen Lohn der
faule Arbeiter mit dem fleiſſigen empfahe/ als wird einem jeglichen/ ſo offt er ei-
nen Karren auffaͤhret/ von einer dazu beſtalten Perſon ein Bleyernes oder Le-

dernes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0220" n="208"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">FORTIFICATION</hi> </hi> </fw><lb/>
          <p>Solche mit 12. als der Tieffe des Grabens <hi rendition="#aq">dividiret,</hi> kommen bey nahe 141. Fuß.<lb/>
Hierzu die Tieffe 12. Fuß <hi rendition="#aq">addiret,</hi> oder auch <hi rendition="#aq">&#x017F;ubtrahiret,</hi> keme fu&#x0364;r die Oberbreite<lb/>
153/ fu&#x0364;r die Vnterbreite aber 129. Fu&#x0364;ß: Da man mitten einen kleinen Graben<lb/>
machen wil/ muß der&#x017F;elbe <hi rendition="#aq">à part</hi> abgezogen werden/ wil man ihn nit &#x017F;o breit ha-<lb/>
ben/ kan man ihn einen oder einen halben Fuß tieffer nehmen/ die&#x017F;es trifft zwar<lb/>
nicht ju&#x017F;t und genau zu/ kan aber ohngefehr zur Nachricht &#x017F;eyn; i&#x017F;t etwa Erde<lb/>
u&#x0364;brig/ kan die&#x017F;elbe/ wie oben erwehnet/ <hi rendition="#aq">di&#x017F;tribuiret</hi> und gebrauchet werden.</p><lb/>
          <p>Zum andern den Co&#x0364;rperlichen Jnhalt des Walles bey nahe zu erfahren/<lb/>
mißet man eine Ge&#x017F;icht-Linee/ eine Schulter und die halbe <hi rendition="#aq">Cortin</hi> inwendig und<lb/>
außwendig/ doch jene ab&#x017F;onderlich/ und vergleichet denn &#x017F;elbige mit einander/ in<lb/>
dem man die ku&#x0364;rtze&#x017F;te Linee von der la&#x0364;ng&#x017F;ten abzeucht/ und der <hi rendition="#aq">Differentz</hi> Helffte<lb/>
zur ku&#x0364;rtze&#x017F;ten <hi rendition="#aq">addiret;</hi> &#x017F;olche verglichene Linee mit den <hi rendition="#aq">Superficial-</hi>Jnhalt des<lb/>
Durch&#x017F;chnitts ge<hi rendition="#aq">multipliciret,</hi> gibt bey nahe den Co&#x0364;rperlichen Jnhalt de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
Stu&#x0364;cks/ &#x017F;olches muß man hernach <hi rendition="#aq">dupliren,</hi> und denn mit der Zahl der Ecken<lb/>
der Figur <hi rendition="#aq">multipliciren,</hi> &#x017F;o beko&#x0364;mt man den Co&#x0364;rperlichen Jnhalt der gantzen<lb/>
Figur doch muß &#x017F;olche Figur <hi rendition="#aq">Regular</hi> &#x017F;eyn/ und die Bollwercke inwendig hohl;<lb/>
Jns gemein pfleget man mit den Teich-Gra&#x0364;bern/ und denen &#x017F;o die Erde auß dem<lb/>
Graben &#x017F;techen/ nach Schachten zu verdingen/ den andern aber &#x017F;o mit Schaube-<lb/>
Karren &#x017F;olche auffu&#x0364;hren/ Taglohn zu geben/ und damit kein Vnter&#x017F;chleiff ge-<lb/>
&#x017F;chehe/ und der eine wenig der ander viel fahre/ hernach aber gleichen Lohn der<lb/>
faule Arbeiter mit dem flei&#x017F;&#x017F;igen empfahe/ als wird einem jeglichen/ &#x017F;o offt er ei-<lb/>
nen Karren auffa&#x0364;hret/ von einer dazu be&#x017F;talten Per&#x017F;on ein Bleyernes oder Le-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dernes</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[208/0220] FORTIFICATION Solche mit 12. als der Tieffe des Grabens dividiret, kommen bey nahe 141. Fuß. Hierzu die Tieffe 12. Fuß addiret, oder auch ſubtrahiret, keme fuͤr die Oberbreite 153/ fuͤr die Vnterbreite aber 129. Fuͤß: Da man mitten einen kleinen Graben machen wil/ muß derſelbe à part abgezogen werden/ wil man ihn nit ſo breit ha- ben/ kan man ihn einen oder einen halben Fuß tieffer nehmen/ dieſes trifft zwar nicht juſt und genau zu/ kan aber ohngefehr zur Nachricht ſeyn; iſt etwa Erde uͤbrig/ kan dieſelbe/ wie oben erwehnet/ diſtribuiret und gebrauchet werden. Zum andern den Coͤrperlichen Jnhalt des Walles bey nahe zu erfahren/ mißet man eine Geſicht-Linee/ eine Schulter und die halbe Cortin inwendig und außwendig/ doch jene abſonderlich/ und vergleichet denn ſelbige mit einander/ in dem man die kuͤrtzeſte Linee von der laͤngſten abzeucht/ und der Differentz Helffte zur kuͤrtzeſten addiret; ſolche verglichene Linee mit den Superficial-Jnhalt des Durchſchnitts gemultipliciret, gibt bey nahe den Coͤrperlichen Jnhalt deſſelben Stuͤcks/ ſolches muß man hernach dupliren, und denn mit der Zahl der Ecken der Figur multipliciren, ſo bekoͤmt man den Coͤrperlichen Jnhalt der gantzen Figur doch muß ſolche Figur Regular ſeyn/ und die Bollwercke inwendig hohl; Jns gemein pfleget man mit den Teich-Graͤbern/ und denen ſo die Erde auß dem Graben ſtechen/ nach Schachten zu verdingen/ den andern aber ſo mit Schaube- Karren ſolche auffuͤhren/ Taglohn zu geben/ und damit kein Vnterſchleiff ge- ſchehe/ und der eine wenig der ander viel fahre/ hernach aber gleichen Lohn der faule Arbeiter mit dem fleiſſigen empfahe/ als wird einem jeglichen/ ſo offt er ei- nen Karren auffaͤhret/ von einer dazu beſtalten Perſon ein Bleyernes oder Le- dernes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/220
Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/220>, abgerufen am 23.11.2024.