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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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oder Kriegs-Bau-Kunst.
solte/ da sie wohl zuweilen auf eine gantze Ruthe breit gemachet werden/ zumahl
wenn man nahe an die Festung kombt/ da eine oder mehr Bäncke in den Appro-
chen
erfodert werden. Solt man aber zu der Festung näher gelangen/ so müssen
alsdenn auch die gedachten Lauffwege und Näherungen/ wie gemeldet/ nach
Erfoderung des Walles/ und der Gesicht-Linee (oder Augen-Maße nach) etwas
tieffer außgeführet werden. Es werden aber solche Approchen gemeiniglich bey
nächtlicher Zeit angefangen und hernacher bey Tage vollend außgemacht; Ehe
man aber eine neue Linee anfähet wird allezeit zuvor eine Reducte oder derglei-
chen Werck so man Corps de Guarde nennet/ angeleget/ daß man darinneu/ wie
obgedacht/ gute Wacht halten und den Arbeitern Defension leisten kan/ solches
continuiret man nun also biß an die Festung/ wenn man nun mit den
Approchen so nahe an die Festung langet/ daß man nicht näher kom-
men kan/ so wird außer demselben über der Brustwehre gleich gegen die Mitte
der Face des Bollwercks/ so man angreiffen wil/ in gerade Linee zur Festung von
neuen angefangen zu graben/ welches man sappiren nennet/ Es müssen aber sol-
che Sappen also gemacht werden/ daß sie so viel immer müglich außer des
Feindes Streich-Schüsse seyn/ welches denn folgender Gestalt verrichtet wird:
Es begiebet sich einer/ zu mahl/ bey nächtlicher Weile/ über die Approchen hin-
aus/ felt auff seine Knie/ fänget an in gerader Linee von der Approche gegen die
Festung zu graben/ und vergrabet sich anfanges/ so bald er kan mit einer kurtzen
Schauffel in die Erde daß er bedeckt sey/ und macht einen Graben von 3 Schuh
breit und 3 Schu tief/ die Erde wirfft er auff die Seite gegen die Festung/ und da
er in des Feindes Geschoß an meisten zu seyn vermeinet/ darbey aber zuforderst

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oder Kriegs-Bau-Kunſt.
ſolte/ da ſie wohl zuweilen auf eine gantze Ruthe breit gemachet werden/ zumahl
wenn man nahe an die Feſtung kombt/ da eine oder mehr Baͤncke in den Appro-
chen
erfodert werden. Solt man aber zu der Feſtung naͤher gelangen/ ſo muͤſſen
alsdenn auch die gedachten Lauffwege und Naͤherungen/ wie gemeldet/ nach
Erfoderung des Walles/ und der Geſicht-Linee (oder Augen-Maße nach) etwas
tieffer außgefuͤhret werden. Es werden aber ſolche Approchen gemeiniglich bey
naͤchtlicher Zeit angefangen und hernacher bey Tage vollend außgemacht; Ehe
man aber eine neue Linee anfaͤhet wird allezeit zuvor eine Reducte oder derglei-
chen Werck ſo man Corps de Guarde nennet/ angeleget/ daß man darinneu/ wie
obgedacht/ gute Wacht halten und den Arbeitern Defenſion leiſten kan/ ſolches
continuiret man nun alſo biß an die Feſtung/ wenn man nun mit den
Approchen ſo nahe an die Feſtung langet/ daß man nicht naͤher kom-
men kan/ ſo wird außer demſelben uͤber der Bruſtwehre gleich gegen die Mitte
der Face des Bollwercks/ ſo man angreiffen wil/ in gerade Linee zur Feſtung von
neuen angefangen zu graben/ welches man ſappiren nennet/ Es muͤſſen aber ſol-
che Sappen alſo gemacht werden/ daß ſie ſo viel immer muͤglich außer des
Feindes Streich-Schuͤſſe ſeyn/ welches denn folgender Geſtalt verrichtet wird:
Es begiebet ſich einer/ zu mahl/ bey naͤchtlicher Weile/ uͤber die Approchen hin-
aus/ felt auff ſeine Knie/ faͤnget an in gerader Linee von der Approche gegen die
Feſtung zu graben/ und vergrabet ſich anfanges/ ſo bald er kan mit einer kurtzen
Schauffel in die Erde daß er bedeckt ſey/ und macht einen Graben von 3 Schuh
breit und 3 Schu tief/ die Erde wirfft er auff die Seite gegen die Feſtung/ und da
er in des Feindes Geſchoß an meiſten zu ſeyn vermeinet/ darbey aber zuforderſt

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[245/0257] oder Kriegs-Bau-Kunſt. ſolte/ da ſie wohl zuweilen auf eine gantze Ruthe breit gemachet werden/ zumahl wenn man nahe an die Feſtung kombt/ da eine oder mehr Baͤncke in den Appro- chen erfodert werden. Solt man aber zu der Feſtung naͤher gelangen/ ſo muͤſſen alsdenn auch die gedachten Lauffwege und Naͤherungen/ wie gemeldet/ nach Erfoderung des Walles/ und der Geſicht-Linee (oder Augen-Maße nach) etwas tieffer außgefuͤhret werden. Es werden aber ſolche Approchen gemeiniglich bey naͤchtlicher Zeit angefangen und hernacher bey Tage vollend außgemacht; Ehe man aber eine neue Linee anfaͤhet wird allezeit zuvor eine Reducte oder derglei- chen Werck ſo man Corps de Guarde nennet/ angeleget/ daß man darinneu/ wie obgedacht/ gute Wacht halten und den Arbeitern Defenſion leiſten kan/ ſolches continuiret man nun alſo biß an die Feſtung/ wenn man nun mit den Approchen ſo nahe an die Feſtung langet/ daß man nicht naͤher kom- men kan/ ſo wird außer demſelben uͤber der Bruſtwehre gleich gegen die Mitte der Face des Bollwercks/ ſo man angreiffen wil/ in gerade Linee zur Feſtung von neuen angefangen zu graben/ welches man ſappiren nennet/ Es muͤſſen aber ſol- che Sappen alſo gemacht werden/ daß ſie ſo viel immer muͤglich außer des Feindes Streich-Schuͤſſe ſeyn/ welches denn folgender Geſtalt verrichtet wird: Es begiebet ſich einer/ zu mahl/ bey naͤchtlicher Weile/ uͤber die Approchen hin- aus/ felt auff ſeine Knie/ faͤnget an in gerader Linee von der Approche gegen die Feſtung zu graben/ und vergrabet ſich anfanges/ ſo bald er kan mit einer kurtzen Schauffel in die Erde daß er bedeckt ſey/ und macht einen Graben von 3 Schuh breit und 3 Schu tief/ die Erde wirfft er auff die Seite gegen die Feſtung/ und da er in des Feindes Geſchoß an meiſten zu ſeyn vermeinet/ darbey aber zuforderſt aller- J i

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/257>, abgerufen am 24.11.2024.