Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.oder Kriegs-Bau-Kunst. ihm entgegen gehet/ ists besser daß man ihn mit allerley Schantzen und an denPässen auffhält/ als wenn man ihm alsobalden eine Schlacht liefert. 166. Wer im Streit unter des Feindes Volck außsprengen kan/ als ob der Feld-Herr umkommen were kan solches dem Volcke ein Schrecken bringen/ und dasselbe verzagt machen. 167. Wer mit einer fliehenden Armee krieget/ und bald da bald dort mit Ein- fallen und Plündern Schaden thut/ demselben ist nicht wohl beyzu kommen. 168. Alsdenn sol man sich an den Feind machen/ wenn man vernimt/ daß un- ter den höchsten Officirern Streit ist/ und sich keiner von dem andern comman- diren lassen wil. 169. Wenn ein Feld-Herr gar zu streng ist/ und denen Soldaten wegen steter Arbeit gantz keine Ruhe läßet/ kan solches bey der Armee eine Rebellion oder an- dere Vngelegenheit verursachen. 170. Wer seinem Feind eine Schlacht liefern wil/ muß seine Völcker beysam- men halten/ und die auß commendirte an sich ziehen/ dem Feind aber dergleichen thun zu lassen/ allerley Hindernis in Weg legen. 171. Wenn eine Armee nicht Lust zu schlagen hat/ kan sie desto leichter über- wunden werden. 172. Man sol sich an seinen Feind nimmer wagen/ da man nicht zuvor Gott um treuen Beystand und Hülffe angeruffen. 173. Mit einem trotzigen und halßstarrigen Feind muß man haßstarrich fech- ten/ und sich nicht schrecken lassen. 174. Man
oder Kriegs-Bau-Kunſt. ihm entgegen gehet/ iſts beſſer daß man ihn mit allerley Schantzen und an denPaͤſſen auffhaͤlt/ als wenn man ihm alſobalden eine Schlacht liefert. 166. Wer im Streit unter des Feindes Volck außſprengen kan/ als ob der Feld-Herr umkommen were kan ſolches dem Volcke ein Schrecken bringen/ und daſſelbe verzagt machen. 167. Wer mit einer fliehenden Armee krieget/ und bald da bald dort mit Ein- fallen und Pluͤndern Schaden thut/ demſelben iſt nicht wohl beyzu kommen. 168. Alsdenn ſol man ſich an den Feind machen/ wenn man vernimt/ daß un- ter den hoͤchſten Officirern Streit iſt/ und ſich keiner von dem andern comman- diren laſſen wil. 169. Wenn ein Feld-Herr gar zu ſtreng iſt/ und denen Soldaten wegen ſteter Arbeit gantz keine Ruhe laͤßet/ kan ſolches bey der Armee eine Rebellion oder an- dere Vngelegenheit verurſachen. 170. Wer ſeinem Feind eine Schlacht liefern wil/ muß ſeine Voͤlcker beyſam- men halten/ und die auß commendirte an ſich ziehen/ dem Feind aber dergleichen thun zu laſſen/ allerley Hindernis in Weg legen. 171. Wenn eine Armee nicht Luſt zu ſchlagen hat/ kan ſie deſto leichter uͤber- wunden werden. 172. Man ſol ſich an ſeinen Feind nimmer wagen/ da man nicht zuvor Gott um treuen Beyſtand und Huͤlffe angeruffen. 173. Mit einem trotzigen und halßſtarrigen Feind muß man haßſtarrich fech- ten/ und ſich nicht ſchrecken laſſen. 174. Man
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oder Kriegs-Bau-Kunſt.
ihm entgegen gehet/ iſts beſſer daß man ihn mit allerley Schantzen und an den
Paͤſſen auffhaͤlt/ als wenn man ihm alſobalden eine Schlacht liefert.
166. Wer im Streit unter des Feindes Volck außſprengen kan/ als ob der
Feld-Herr umkommen were kan ſolches dem Volcke ein Schrecken bringen/ und
daſſelbe verzagt machen.
167. Wer mit einer fliehenden Armee krieget/ und bald da bald dort mit Ein-
fallen und Pluͤndern Schaden thut/ demſelben iſt nicht wohl beyzu kommen.
168. Alsdenn ſol man ſich an den Feind machen/ wenn man vernimt/ daß un-
ter den hoͤchſten Officirern Streit iſt/ und ſich keiner von dem andern comman-
diren laſſen wil.
169. Wenn ein Feld-Herr gar zu ſtreng iſt/ und denen Soldaten wegen ſteter
Arbeit gantz keine Ruhe laͤßet/ kan ſolches bey der Armee eine Rebellion oder an-
dere Vngelegenheit verurſachen.
170. Wer ſeinem Feind eine Schlacht liefern wil/ muß ſeine Voͤlcker beyſam-
men halten/ und die auß commendirte an ſich ziehen/ dem Feind aber dergleichen
thun zu laſſen/ allerley Hindernis in Weg legen.
171. Wenn eine Armee nicht Luſt zu ſchlagen hat/ kan ſie deſto leichter uͤber-
wunden werden.
172. Man ſol ſich an ſeinen Feind nimmer wagen/ da man nicht zuvor Gott
um treuen Beyſtand und Huͤlffe angeruffen.
173. Mit einem trotzigen und halßſtarrigen Feind muß man haßſtarrich fech-
ten/ und ſich nicht ſchrecken laſſen.
174. Man
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