Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 1. Band: A-L. Berlin, 1898.Ihr Vater war der Oberst z. D. Guttzeit. Mit 16 Jahren ward sie zum erstenmale verheiratet an einen Rittergutsbesitzer in Westpreussen. Ihre zweite Ehe schloss sie 1882 mit Herrn von Hobe, der damals Rittmeister im badischen Dragoner-Regiment war, und als Adjutant der Division nach Stettin kam. Schon damals hatte ihn der Kaiser Wilhelm I. zu einem Kommando nach der Türkei bestimmt, und ein Jahr nach ihrer Verheiratung, im Frühjahr 1883, gingen sie nach Konstantinopel, wo ihr Gatte sehr bald Pascha und Oberstall-Meister und General-Adjutant des Sultans wurde. M. v. H. selbst erlernte bald die türkische Sprache und erfreute sich gleich ihrem Gatter der Gunst des Sultans sowie der Sultanin. Da ihr Gatte der Einzige der deutschen Mission war, der eine Hofstellung hatte, so ward auch M. v. H. den Herrschaften, die den Orient und den Sultan besuchten, stets attachiert - wie der Königin von Schweden, Erzherzogin Stephanie, Grossherzogin von Mecklenburg, der deutschen Kaiserin - führte die Herrschaften in den Harem des Sultans und machte daselbst, da sie der türkischen Sprache mächtig war, die Honneurs. - M. v. H. hat viele kleine Sachen geschrieben, zuerst in "Über Land und Meer": "Es ist eine alte Geschichte", dann: "Aus Carmen Sylvas Königreich." In der Türkei war sie stets bemüht, in ihrer Stellung ihren Landsleuten so viel als möglich zu nützen und sie hat vielen deutschen Erzieherinnen in Konstantinopel zu Stellungen verholfen. Dann wurde ihr Gatte 1894 vom Kaiser zurückberufen und bekam die 10. Kavallerie-Brigade in Posen. Nun lag dort ihre Pflicht, und aus Dankbarkeit gegen die Türkinnen schrieb sie die kleinen "Harems-Geschichten". Sie erschienen erst in "Deutschen Monatsheften", "Nord und Süd" und dann gesammelt - 1. Band betitelt: "Harems-Bilder" von Kerimee Hanoum, Verlag Schottländer - Breslau, in "Unterwegs und Daheim" - dem sehr bald der 2. Abdruck und Band folgte, betitelt: "Vom Orient und dem Occident". Dann erschien in Über Land und Meer, ferner im Hausfreund: "Prinzessin Herzblatt". In "l'Univers Illustre" erschien auch zu Paris "le petit homme de Candilli" von Leon de Pinseau geschrieben, zu Aquarellen, die sie gemalt. M. v. H., die überhaupt viel in Öl malt, hat oft mit Erfolg bei Schulte in Berlin, auch in Chicago, ausgestellt. Es befindet sich auch in der Gemälde-Galerie in Dolmabagdsche (Galerie im Palais des Sultans) ein Ölbild, das sie gemalt hat. Nebst anderen Orden besitzt sie die Medaille für Kunst und Wissenschaft. Werke s. Kerimee Hanoum. [Hobe, Frl. Therese Luise Auguste von] #Hobe, Frl. Therese Luise Auguste von, Ps. T. von Rotschütz, Berlin SW., Oranienstrasse 104, geboren am 15. April 1837 in Merseburg. Werke s. T. v. Rotschütz. [Höbing, M.] Höbing, M., Heinerike. Maria, die kleine Seidenzüchterin. Erzählg. f. Knaben u. Mädchen. 16. (66) Reutlingen 1850, Fleischhauer & Spohn. kart. 1.- [Hobirk, Elisabeth] Hobirk, Elisabeth, schrieb: "Der Tigerfürst", 2. Auflage 1881 und "Erlebnisse und Abenteuer, Natur- und Sittenschilderungen aus den Wildnissen Abessiniens." Ihr Vater war der Oberst z. D. Guttzeit. Mit 16 Jahren ward sie zum erstenmale verheiratet an einen Rittergutsbesitzer in Westpreussen. Ihre zweite Ehe schloss sie 1882 mit Herrn von Hobe, der damals Rittmeister im badischen Dragoner-Regiment war, und als Adjutant der Division nach Stettin kam. Schon damals hatte ihn der Kaiser Wilhelm I. zu einem Kommando nach der Türkei bestimmt, und ein Jahr nach ihrer Verheiratung, im Frühjahr 1883, gingen sie nach Konstantinopel, wo ihr Gatte sehr bald Pascha und Oberstall-Meister und General-Adjutant des Sultans wurde. M. v. H. selbst erlernte bald die türkische Sprache und erfreute sich gleich ihrem Gatter der Gunst des Sultans sowie der Sultanin. Da ihr Gatte der Einzige der deutschen Mission war, der eine Hofstellung hatte, so ward auch M. v. H. den Herrschaften, die den Orient und den Sultan besuchten, stets attachiert – wie der Königin von Schweden, Erzherzogin Stephanie, Grossherzogin von Mecklenburg, der deutschen Kaiserin – führte die Herrschaften in den Harem des Sultans und machte daselbst, da sie der türkischen Sprache mächtig war, die Honneurs. – M. v. H. hat viele kleine Sachen geschrieben, zuerst in »Über Land und Meer«: »Es ist eine alte Geschichte«, dann: »Aus Carmen Sylvas Königreich.« In der Türkei war sie stets bemüht, in ihrer Stellung ihren Landsleuten so viel als möglich zu nützen und sie hat vielen deutschen Erzieherinnen in Konstantinopel zu Stellungen verholfen. Dann wurde ihr Gatte 1894 vom Kaiser zurückberufen und bekam die 10. Kavallerie-Brigade in Posen. Nun lag dort ihre Pflicht, und aus Dankbarkeit gegen die Türkinnen schrieb sie die kleinen »Harems-Geschichten«. Sie erschienen erst in »Deutschen Monatsheften«, »Nord und Süd« und dann gesammelt – 1. Band betitelt: »Harems-Bilder« von Kerimée Hanoum, Verlag Schottländer – Breslau, in »Unterwegs und Daheim« – dem sehr bald der 2. Abdruck und Band folgte, betitelt: »Vom Orient und dem Occident«. Dann erschien in Über Land und Meer, ferner im Hausfreund: »Prinzessin Herzblatt«. In »l'Univers Illustré« erschien auch zu Paris »le petit homme de Candilli« von Léon de Pinseau geschrieben, zu Aquarellen, die sie gemalt. M. v. H., die überhaupt viel in Öl malt, hat oft mit Erfolg bei Schulte in Berlin, auch in Chicago, ausgestellt. Es befindet sich auch in der Gemälde-Galerie in Dolmabagdsche (Galerie im Palais des Sultans) ein Ölbild, das sie gemalt hat. Nebst anderen Orden besitzt sie die Medaille für Kunst und Wissenschaft. Werke s. Kerimée Hanoum. [Hobe, Frl. Therese Luise Auguste von] □Hobe, Frl. Therese Luise Auguste von, Ps. T. von Rotschütz, Berlin SW., Oranienstrasse 104, geboren am 15. April 1837 in Merseburg. Werke s. T. v. Rotschütz. [Höbing, M.] Höbing, M., Heinerike. Maria, die kleine Seidenzüchterin. Erzählg. f. Knaben u. Mädchen. 16. (66) Reutlingen 1850, Fleischhauer & Spohn. kart. 1.– [Hobirk, Elisabeth] Hobirk, Elisabeth, schrieb: »Der Tigerfürst«, 2. Auflage 1881 und »Erlebnisse und Abenteuer, Natur- und Sittenschilderungen aus den Wildnissen Abessiniens.« <TEI> <text> <body> <div type="lexiconEntry"> <p><pb facs="#f0380"/> Ihr Vater war der Oberst z. D. Guttzeit. Mit 16 Jahren ward sie zum erstenmale verheiratet an einen Rittergutsbesitzer in Westpreussen. Ihre zweite Ehe schloss sie 1882 mit Herrn von Hobe, der damals Rittmeister im badischen Dragoner-Regiment war, und als Adjutant der Division nach Stettin kam. Schon damals hatte ihn der Kaiser Wilhelm I. zu einem Kommando nach der Türkei bestimmt, und ein Jahr nach ihrer Verheiratung, im Frühjahr 1883, gingen sie nach Konstantinopel, wo ihr Gatte sehr bald Pascha und Oberstall-Meister und General-Adjutant des Sultans wurde. M. v. H. selbst erlernte bald die türkische Sprache und erfreute sich gleich ihrem Gatter der Gunst des Sultans sowie der Sultanin. Da ihr Gatte der Einzige der deutschen Mission war, der eine Hofstellung hatte, so ward auch M. v. H. den Herrschaften, die den Orient und den Sultan besuchten, stets attachiert – wie der Königin von Schweden, Erzherzogin Stephanie, Grossherzogin von Mecklenburg, der deutschen Kaiserin – führte die Herrschaften in den Harem des Sultans und machte daselbst, da sie der türkischen Sprache mächtig war, die Honneurs. – M. v. H. hat viele kleine Sachen geschrieben, zuerst in »Über Land und Meer«: »Es ist eine alte Geschichte«, dann: »Aus Carmen Sylvas Königreich.« In der Türkei war sie stets bemüht, in ihrer Stellung ihren Landsleuten so viel als möglich zu nützen und sie hat vielen deutschen Erzieherinnen in Konstantinopel zu Stellungen verholfen. Dann wurde ihr Gatte 1894 vom Kaiser zurückberufen und bekam die 10. Kavallerie-Brigade in Posen. Nun lag dort ihre Pflicht, und aus Dankbarkeit gegen die Türkinnen schrieb sie die kleinen »Harems-Geschichten«. Sie erschienen erst in »Deutschen Monatsheften«, »Nord und Süd« und dann gesammelt – 1. Band betitelt: »Harems-Bilder« von Kerimée Hanoum, Verlag Schottländer – Breslau, in »Unterwegs und Daheim« – dem sehr bald der 2. Abdruck und Band folgte, betitelt: »Vom Orient und dem Occident«. Dann erschien in Über Land und Meer, ferner im Hausfreund: »Prinzessin Herzblatt«. In »l'Univers Illustré« erschien auch zu Paris »le petit homme de Candilli« von Léon de Pinseau geschrieben, zu Aquarellen, die sie gemalt. M. v. H., die überhaupt viel in Öl malt, hat oft mit Erfolg bei Schulte in Berlin, auch in Chicago, ausgestellt. Es befindet sich auch in der Gemälde-Galerie in Dolmabagdsche (Galerie im Palais des Sultans) ein Ölbild, das sie gemalt hat. Nebst anderen Orden besitzt sie die Medaille für Kunst und Wissenschaft.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Werke s. Kerimée Hanoum</hi>.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry"> <head> <supplied> <persName>Hobe, Frl. Therese Luise Auguste von</persName> </supplied> </head><lb/> <p><hi rendition="#b">□Hobe,</hi> Frl. Therese Luise Auguste von, Ps. T. von Rotschütz, Berlin SW., Oranienstrasse 104, geboren am 15. April 1837 in Merseburg.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Werke s. T. v. 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Ihr Vater war der Oberst z. D. Guttzeit. Mit 16 Jahren ward sie zum erstenmale verheiratet an einen Rittergutsbesitzer in Westpreussen. Ihre zweite Ehe schloss sie 1882 mit Herrn von Hobe, der damals Rittmeister im badischen Dragoner-Regiment war, und als Adjutant der Division nach Stettin kam. Schon damals hatte ihn der Kaiser Wilhelm I. zu einem Kommando nach der Türkei bestimmt, und ein Jahr nach ihrer Verheiratung, im Frühjahr 1883, gingen sie nach Konstantinopel, wo ihr Gatte sehr bald Pascha und Oberstall-Meister und General-Adjutant des Sultans wurde. M. v. H. selbst erlernte bald die türkische Sprache und erfreute sich gleich ihrem Gatter der Gunst des Sultans sowie der Sultanin. Da ihr Gatte der Einzige der deutschen Mission war, der eine Hofstellung hatte, so ward auch M. v. H. den Herrschaften, die den Orient und den Sultan besuchten, stets attachiert – wie der Königin von Schweden, Erzherzogin Stephanie, Grossherzogin von Mecklenburg, der deutschen Kaiserin – führte die Herrschaften in den Harem des Sultans und machte daselbst, da sie der türkischen Sprache mächtig war, die Honneurs. – M. v. H. hat viele kleine Sachen geschrieben, zuerst in »Über Land und Meer«: »Es ist eine alte Geschichte«, dann: »Aus Carmen Sylvas Königreich.« In der Türkei war sie stets bemüht, in ihrer Stellung ihren Landsleuten so viel als möglich zu nützen und sie hat vielen deutschen Erzieherinnen in Konstantinopel zu Stellungen verholfen. Dann wurde ihr Gatte 1894 vom Kaiser zurückberufen und bekam die 10. Kavallerie-Brigade in Posen. Nun lag dort ihre Pflicht, und aus Dankbarkeit gegen die Türkinnen schrieb sie die kleinen »Harems-Geschichten«. Sie erschienen erst in »Deutschen Monatsheften«, »Nord und Süd« und dann gesammelt – 1. Band betitelt: »Harems-Bilder« von Kerimée Hanoum, Verlag Schottländer – Breslau, in »Unterwegs und Daheim« – dem sehr bald der 2. Abdruck und Band folgte, betitelt: »Vom Orient und dem Occident«. Dann erschien in Über Land und Meer, ferner im Hausfreund: »Prinzessin Herzblatt«. In »l'Univers Illustré« erschien auch zu Paris »le petit homme de Candilli« von Léon de Pinseau geschrieben, zu Aquarellen, die sie gemalt. M. v. H., die überhaupt viel in Öl malt, hat oft mit Erfolg bei Schulte in Berlin, auch in Chicago, ausgestellt. Es befindet sich auch in der Gemälde-Galerie in Dolmabagdsche (Galerie im Palais des Sultans) ein Ölbild, das sie gemalt hat. Nebst anderen Orden besitzt sie die Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Werke s. Kerimée Hanoum.
Hobe, Frl. Therese Luise Auguste von
□Hobe, Frl. Therese Luise Auguste von, Ps. T. von Rotschütz, Berlin SW., Oranienstrasse 104, geboren am 15. April 1837 in Merseburg.
Werke s. T. v. Rotschütz.
Höbing, M.
Höbing, M., Heinerike. Maria, die kleine Seidenzüchterin. Erzählg. f. Knaben u. Mädchen. 16. (66) Reutlingen 1850, Fleischhauer & Spohn. kart. 1.–
Hobirk, Elisabeth
Hobirk, Elisabeth, schrieb: »Der Tigerfürst«, 2. Auflage 1881 und »Erlebnisse und Abenteuer, Natur- und Sittenschilderungen aus den Wildnissen Abessiniens.«
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Zitationshilfe: | Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 1. Band: A-L. Berlin, 1898, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pataky_lexikon01_1898/380>, abgerufen am 18.06.2024. |