Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 1. Band: A-L. Berlin, 1898.[Blum, Frl. Ida] *Blum, Frl. Ida, Ps. J. Siegfried, Leipzig-Plagwitz, Nonnenstr. 2, die Tochter Robert Blum's, ist am 6. September 1845 in Leipzig geboren, und zog nach dem Tode ihres Vaters mit den Ihrigen in die Schweiz, woselbst sie in der Nähe von Bern 14 Jahre ihrer Jugendzeit verlebte. Zuerst nahm sie im Knabeninstitute an einzelnen Stunden ihrer Brüder teil und besuchte erst mit 11 Jahren eine Mädchenschule, welche unter der Leitung des genialen Schulmannes Frölich, des Schwagers von Karl Vogt stand. Nach der Konfirmation besuchte sie auch noch das von Frölich geleitete Seminar. In inniger Freundschaft war sie mit der Berner Dichterin Emma Matthys verbunden. 1865 kehrte sie mit ihrer Familie nach Leipzig zurück und bestand nach dem Tode der Mutter 1875 das Staatsexamen als Lehrerin. Für die Schule hat sie auch eine Reihe von Volksmärchen dramatisiert, von denen mehrere in Jugendschriften veröffentlicht wurden. Novellen, Aufsätze, Feuilletons und Gedichte erschienen anfangs unter dem Ps. J. Siegfried in deutschen, schweizer und amerikanischen Blättern. - Das tapfere Schneiderlein. Märchenlustsp. in 3 Akten. 1891, Genossenschaft dramat. Autoren. - Goldmarie u. Pechmarie. Dramatisiertes Märchen. 8. (72 m. 4 Musikbeilagen.) Leipzig 1889, Lorentz. n 1.- - Tischlein deck' dich, Esel streck' dich, Knüppel aus dem Sack. Märchenlustsp. 3 Akte. Genossenschaft dramat. Autoren. [Blum, Frl. Lodoiska v.] *Blum, Frl. Lodoiska v., Ps. Ernst von Waldow, Venedig, St. Antonin 3338, geboren den 25. Dezember 1841, während einer Besuchsreise ihrer Eltern auf einem Schloss in Russisch-Polen. Infolge Verlust ihres Vaters, eines preuss. Offiziers, wurde sie in ihrem Studium der Musik, zu welcher sie schon als Kind grosse Neigung hatte, unterbrochen und wendete sich der Litteratur zu. Kurz vor der Hochzeit verlor sie ihren Bräutigam, einen Freiherrn von Wolfersdorf durch den Tod. Sie entschloss sich, um eine selbständige, unabhängige Stellung zu erlangen, zu schriftstellerischen Arbeiten, was ihr auch gelang. Im Jahre 1869 siedelte sie nach Berlin, dann nach Wien über zwecks Übernahme der Redaktion des Feuilletons einer grossen Zeitung. Seit 1882 lebt sie in Venedig aus Gesundheitsrücksichten. Von ihr erschien beinahe ein halbes Hundert Romane, Novellen und Erzählungen, welche zum Teil ins Französische, Englische, Italienische und Holländische übertragen worden sind und haben ihre Werke besonders in Frankreich grosse Anerkennung gefunden. Kritische Journale wie "Revue de France" und andere haben sie mit Viktor Hugo, George Sand, Daudet und anderen in eine Reihe gestellt. - Erbe v. Castruccio. Rom. 2 Bde. 1891. - Schöne Melusine. Rom. 3 Bde. 1891. - Um Ehre u. Leben. Rom. 2 Bde. 1891. - Unter der Maske. Rom. 2 Bde. 1891. - Zauberin von St. Pietro di Castello. Rom. 2 Bde. 1891. Werke s. auch Ernst v. Waldow. [Blumberg, Frl. Malwina Amalie] *Blumberg, Frl. Malwina Amalie, Warschau, Elektroralna 20. Als Kind wohl situierter Eltern geboren, erhielt sie eine gute Erziehung [Blum, Frl. Ida] *Blum, Frl. Ida, Ps. J. Siegfried, Leipzig-Plagwitz, Nonnenstr. 2, die Tochter Robert Blum's, ist am 6. September 1845 in Leipzig geboren, und zog nach dem Tode ihres Vaters mit den Ihrigen in die Schweiz, woselbst sie in der Nähe von Bern 14 Jahre ihrer Jugendzeit verlebte. Zuerst nahm sie im Knabeninstitute an einzelnen Stunden ihrer Brüder teil und besuchte erst mit 11 Jahren eine Mädchenschule, welche unter der Leitung des genialen Schulmannes Frölich, des Schwagers von Karl Vogt stand. Nach der Konfirmation besuchte sie auch noch das von Frölich geleitete Seminar. In inniger Freundschaft war sie mit der Berner Dichterin Emma Matthys verbunden. 1865 kehrte sie mit ihrer Familie nach Leipzig zurück und bestand nach dem Tode der Mutter 1875 das Staatsexamen als Lehrerin. Für die Schule hat sie auch eine Reihe von Volksmärchen dramatisiert, von denen mehrere in Jugendschriften veröffentlicht wurden. Novellen, Aufsätze, Feuilletons und Gedichte erschienen anfangs unter dem Ps. J. Siegfried in deutschen, schweizer und amerikanischen Blättern. ‒ Das tapfere Schneiderlein. Märchenlustsp. in 3 Akten. 1891, Genossenschaft dramat. Autoren. ‒ Goldmarie u. Pechmarie. Dramatisiertes Märchen. 8. (72 m. 4 Musikbeilagen.) Leipzig 1889, Lorentz. n 1.– ‒ Tischlein deck' dich, Esel streck' dich, Knüppel aus dem Sack. Märchenlustsp. 3 Akte. Genossenschaft dramat. Autoren. [Blum, Frl. Lodoiska v.] *Blum, Frl. Lodoiska v., Ps. Ernst von Waldow, Venedig, St. Antonin 3338, geboren den 25. Dezember 1841, während einer Besuchsreise ihrer Eltern auf einem Schloss in Russisch-Polen. Infolge Verlust ihres Vaters, eines preuss. Offiziers, wurde sie in ihrem Studium der Musik, zu welcher sie schon als Kind grosse Neigung hatte, unterbrochen und wendete sich der Litteratur zu. Kurz vor der Hochzeit verlor sie ihren Bräutigam, einen Freiherrn von Wolfersdorf durch den Tod. Sie entschloss sich, um eine selbständige, unabhängige Stellung zu erlangen, zu schriftstellerischen Arbeiten, was ihr auch gelang. Im Jahre 1869 siedelte sie nach Berlin, dann nach Wien über zwecks Übernahme der Redaktion des Feuilletons einer grossen Zeitung. Seit 1882 lebt sie in Venedig aus Gesundheitsrücksichten. Von ihr erschien beinahe ein halbes Hundert Romane, Novellen und Erzählungen, welche zum Teil ins Französische, Englische, Italienische und Holländische übertragen worden sind und haben ihre Werke besonders in Frankreich grosse Anerkennung gefunden. Kritische Journale wie »Revue de France« und andere haben sie mit Viktor Hugo, George Sand, Daudet und anderen in eine Reihe gestellt. ‒ Erbe v. Castruccio. Rom. 2 Bde. 1891. ‒ Schöne Melusine. Rom. 3 Bde. 1891. ‒ Um Ehre u. Leben. Rom. 2 Bde. 1891. ‒ Unter der Maske. Rom. 2 Bde. 1891. ‒ Zauberin von St. Pietro di Castello. Rom. 2 Bde. 1891. Werke s. auch Ernst v. Waldow. [Blumberg, Frl. Malwina Amalie] *Blumberg, Frl. Malwina Amalie, Warschau, Elektroralna 20. Als Kind wohl situierter Eltern geboren, erhielt sie eine gute Erziehung <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0097"/> <div type="lexiconEntry"> <head> <supplied> <persName>Blum, Frl. Ida</persName> </supplied> </head><lb/> <p><hi rendition="#b">*Blum,</hi> Frl. Ida, Ps. J. Siegfried, Leipzig-Plagwitz, Nonnenstr. 2, die Tochter Robert Blum's, ist am 6. September 1845 in Leipzig geboren, und zog nach dem Tode ihres Vaters mit den Ihrigen in die Schweiz, woselbst sie in der Nähe von Bern 14 Jahre ihrer Jugendzeit verlebte. Zuerst nahm sie im Knabeninstitute an einzelnen Stunden ihrer Brüder teil und besuchte erst mit 11 Jahren eine Mädchenschule, welche unter der Leitung des genialen Schulmannes Frölich, des Schwagers von Karl Vogt stand. Nach der Konfirmation besuchte sie auch noch das von Frölich geleitete Seminar. In inniger Freundschaft war sie mit der Berner Dichterin Emma Matthys verbunden. 1865 kehrte sie mit ihrer Familie nach Leipzig zurück und bestand nach dem Tode der Mutter 1875 das Staatsexamen als Lehrerin. Für die Schule hat sie auch eine Reihe von Volksmärchen dramatisiert, von denen mehrere in Jugendschriften veröffentlicht wurden. Novellen, Aufsätze, Feuilletons und Gedichte erschienen anfangs unter dem Ps. J. Siegfried in deutschen, schweizer und amerikanischen Blättern.</p><lb/> <p>‒ Das tapfere Schneiderlein. Märchenlustsp. in 3 Akten. 1891, Genossenschaft dramat. Autoren.</p><lb/> <p>‒ Goldmarie u. Pechmarie. Dramatisiertes Märchen. 8. (72 m. 4 Musikbeilagen.) 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Im Jahre 1869 siedelte sie nach Berlin, dann nach Wien über zwecks Übernahme der Redaktion des Feuilletons einer grossen Zeitung. Seit 1882 lebt sie in Venedig aus Gesundheitsrücksichten. Von ihr erschien beinahe ein halbes Hundert Romane, Novellen und Erzählungen, welche zum Teil ins Französische, Englische, Italienische und Holländische übertragen worden sind und haben ihre Werke besonders in Frankreich grosse Anerkennung gefunden. Kritische Journale wie »Revue de France« und andere haben sie mit Viktor Hugo, George Sand, Daudet und anderen in eine Reihe gestellt.</p><lb/> <p>‒ Erbe v. Castruccio. Rom. 2 Bde. 1891.</p><lb/> <p>‒ Schöne Melusine. Rom. 3 Bde. 1891.</p><lb/> <p>‒ Um Ehre u. Leben. Rom. 2 Bde. 1891.</p><lb/> <p>‒ Unter der Maske. Rom. 2 Bde. 1891.</p><lb/> <p>‒ Zauberin von St. Pietro di Castello. Rom. 2 Bde. 1891.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Werke s. auch Ernst v. Waldow</hi>.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry"> <head> <supplied> <persName>Blumberg, Frl. 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Blum, Frl. Ida
*Blum, Frl. Ida, Ps. J. Siegfried, Leipzig-Plagwitz, Nonnenstr. 2, die Tochter Robert Blum's, ist am 6. September 1845 in Leipzig geboren, und zog nach dem Tode ihres Vaters mit den Ihrigen in die Schweiz, woselbst sie in der Nähe von Bern 14 Jahre ihrer Jugendzeit verlebte. Zuerst nahm sie im Knabeninstitute an einzelnen Stunden ihrer Brüder teil und besuchte erst mit 11 Jahren eine Mädchenschule, welche unter der Leitung des genialen Schulmannes Frölich, des Schwagers von Karl Vogt stand. Nach der Konfirmation besuchte sie auch noch das von Frölich geleitete Seminar. In inniger Freundschaft war sie mit der Berner Dichterin Emma Matthys verbunden. 1865 kehrte sie mit ihrer Familie nach Leipzig zurück und bestand nach dem Tode der Mutter 1875 das Staatsexamen als Lehrerin. Für die Schule hat sie auch eine Reihe von Volksmärchen dramatisiert, von denen mehrere in Jugendschriften veröffentlicht wurden. Novellen, Aufsätze, Feuilletons und Gedichte erschienen anfangs unter dem Ps. J. Siegfried in deutschen, schweizer und amerikanischen Blättern.
‒ Das tapfere Schneiderlein. Märchenlustsp. in 3 Akten. 1891, Genossenschaft dramat. Autoren.
‒ Goldmarie u. Pechmarie. Dramatisiertes Märchen. 8. (72 m. 4 Musikbeilagen.) Leipzig 1889, Lorentz. n 1.–
‒ Tischlein deck' dich, Esel streck' dich, Knüppel aus dem Sack. Märchenlustsp. 3 Akte. Genossenschaft dramat. Autoren.
Blum, Frl. Lodoiska v.
*Blum, Frl. Lodoiska v., Ps. Ernst von Waldow, Venedig, St. Antonin 3338, geboren den 25. Dezember 1841, während einer Besuchsreise ihrer Eltern auf einem Schloss in Russisch-Polen. Infolge Verlust ihres Vaters, eines preuss. Offiziers, wurde sie in ihrem Studium der Musik, zu welcher sie schon als Kind grosse Neigung hatte, unterbrochen und wendete sich der Litteratur zu. Kurz vor der Hochzeit verlor sie ihren Bräutigam, einen Freiherrn von Wolfersdorf durch den Tod. Sie entschloss sich, um eine selbständige, unabhängige Stellung zu erlangen, zu schriftstellerischen Arbeiten, was ihr auch gelang. Im Jahre 1869 siedelte sie nach Berlin, dann nach Wien über zwecks Übernahme der Redaktion des Feuilletons einer grossen Zeitung. Seit 1882 lebt sie in Venedig aus Gesundheitsrücksichten. Von ihr erschien beinahe ein halbes Hundert Romane, Novellen und Erzählungen, welche zum Teil ins Französische, Englische, Italienische und Holländische übertragen worden sind und haben ihre Werke besonders in Frankreich grosse Anerkennung gefunden. Kritische Journale wie »Revue de France« und andere haben sie mit Viktor Hugo, George Sand, Daudet und anderen in eine Reihe gestellt.
‒ Erbe v. Castruccio. Rom. 2 Bde. 1891.
‒ Schöne Melusine. Rom. 3 Bde. 1891.
‒ Um Ehre u. Leben. Rom. 2 Bde. 1891.
‒ Unter der Maske. Rom. 2 Bde. 1891.
‒ Zauberin von St. Pietro di Castello. Rom. 2 Bde. 1891.
Werke s. auch Ernst v. Waldow.
Blumberg, Frl. Malwina Amalie
*Blumberg, Frl. Malwina Amalie, Warschau, Elektroralna 20. Als Kind wohl situierter Eltern geboren, erhielt sie eine gute Erziehung
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Zitationshilfe: | Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 1. Band: A-L. Berlin, 1898, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pataky_lexikon01_1898/97>, abgerufen am 16.02.2025. |