Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]Jungfrau beginnt, so hat Burkhardt zu Paris [be-] Jungfrau begiñt, ſo hat Burkhardt zu Paris [be-] <TEI> <text> <body> <div xml:id="Ms_germ_fol_841" next="#Ms_germ_fol_842"> <div type="session" n="22"> <p><pb facs="#f0142" n="138."/> Jungfrau begiñt, ſo hat <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117161357 http://d-nb.info/gnd/117161357">Burkhardt</persName></hi> zu <hi rendition="#aq">Paris</hi> <supplied reason="damage" resp="#BF">be-</supplied><lb/> rechnet, daß das Monument wenigſtens aus der Zeit<lb/> n. 4300 v.C.G. ſich herſchreibt. <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118746219 http://d-nb.info/gnd/118746219">Champollion</persName></hi> hat<lb/> auf mehrer<add place="intralinear"><metamark/>en</add> <choice><abbr><subst><del rendition="#ow"><supplied reason="covered" resp="#BF">D</supplied></del><add place="across">M</add></subst>o<subst><del rendition="#ow"><supplied reason="covered" resp="#BF">c</supplied></del><add place="across">n</add></subst>ument</abbr><expan resp="#BF"><subst><del rendition="#ow"><supplied reason="covered" resp="#BF">D</supplied></del><add place="across">M</add></subst>o<subst><del rendition="#ow"><supplied reason="covered" resp="#BF">c</supplied></del><add place="across">n</add></subst>umenten</expan></choice> durch Entzifferung der<lb/> Hierogli<unclear reason="illegible" cert="low" resp="#BF">f</unclear>hen-Schrift das Wort: <hi rendition="#aq"><unclear reason="illegible" cert="high" resp="#BF">Autok<subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/></del><add place="across">r</add></subst>atos</unclear></hi><lb/><choice><abbr>geleſ</abbr><expan resp="#BF">geleſen</expan></choice> u. glaubt daher, dieſelben in das Zeita<supplied reason="damage" resp="#BF">l-</supplied><lb/> tor der Cäsare ſetzen zu müſſen. Bei den Völ<supplied reason="damage" resp="#BF">kern</supplied><lb/> die jährlich nicht <choice><abbr>einſchaltet</abbr><expan resp="#BF">einſchalteten</expan></choice>, ſondern die Jahr<lb/><choice><abbr>fortzählt</abbr><expan resp="#BF">fortzählten</expan></choice>, <choice><abbr>den</abbr><expan resp="#BF">denen</expan></choice> mußte natürlich der Weite<lb/> in eine <unclear reason="illegible" resp="#textloop">andere</unclear> Zeit fallen, u. das dauerte 140<gap reason="lost"/><lb/> Jahr, wo wieder Alles in das alte Geleiſe kam<lb/><note place="left"><hi rendition="#b #u">Syrius-Jahr</hi><lb/></note>u. dies das <hi rendition="#u">Syrius-Jahr</hi> genañt wird. Betrach-<lb/> tet man die <choice><abbr>Zeich</abbr><expan resp="#BF">Zeichen</expan></choice> an ſich, ſo iſt darin die Ord<gap reason="illegible"/><lb/> folge beobachtet, wie ſich die Soñe von ihrem<lb/><choice><abbr>niedrigſt</abbr><expan resp="#BF">niedrigſten</expan></choice> Standpunkte bis zum höchſten erhebt<lb/> u. hiernach bei der Wage im Aequinoctio<unclear reason="illegible" cert="low" resp="#BF">n</unclear> u. i<supplied reason="damage" resp="#BF">m</supplied><lb/> Steinbock im Som̃er-Solſtitio ſtehen ſollte. Dieſ<supplied reason="damage" resp="#BF">e</supplied><lb/> recht ſoñige Bezeichnung iſt aber jetzt nicht meh<supplied reason="damage" resp="#BF">r</supplied><lb/> paſſend; indem ſie im <choice><abbr>Zeich</abbr><expan resp="#BF">Zeichen</expan></choice> des Steinbocks, als de<supplied reason="damage" resp="#BF">s</supplied><lb/> Thieres der die höchſten <choice><abbr>Bergſpitz</abbr><expan resp="#BF">Bergſpitzen</expan></choice> beſteigt, gra<supplied reason="damage" resp="#BF">de</supplied><lb/> am <choice><abbr>tiefſt</abbr><expan resp="#BF">tiefſten</expan></choice> od<unclear reason="illegible" cert="high" resp="#BF">.</unclear> niedrigſten ſteht. Zu dieſer<lb/><note place="left">Veränderung<lb/> der him̃liſchen<lb/> Zeichen<lb/></note><hi rendition="#u">Veränderung iſt</hi> nach <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">Laplace</persName></hi> wenigſtens ein<lb/> Zeitraum von 15,000 Jahren nöthig. Gewiß<lb/> iſt es, <hi rendition="#u">daß zuerſt der Mond beobachtet wurde<supplied reason="damage" resp="#BF">,</supplied></hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#u">Zuerſt Beo-<lb/> bachtung des<lb/> Mondes.</hi><lb/></note><subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">d</add></subst>em zur Zeit des Vollmondes ſeine Häuſer zuge-<lb/> wieſen wurden. Dies wendete man hernach<lb/> auch auf die Soñe an. Die <unclear reason="illegible" resp="#textloop">auffallenſte</unclear> Aend<supplied reason="damage" resp="#BF">e-</supplied><lb/> rung die durch die Umdrehung der Axe erfolg<supplied reason="damage" resp="#BF">t</supplied><lb/> iſt <hi rendition="#u">die Polarſternveränderung</hi>. Zu des <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11853131X http://d-nb.info/gnd/11853131X">Eu<unclear reason="illegible" cert="low" resp="#BF">d<supplied reason="damage" resp="#BF">ox-</supplied></unclear><lb/> ius</persName></hi> Zeiten ſtand derſelbe im <choice><abbr>Rück</abbr><expan resp="#BF">Rücken</expan></choice>, jetzt<lb/><note place="left"><hi rendition="#u">Polarſtern<lb/> verändert<lb/> seine Stellung</hi><lb/></note>ſchon im Schwanze des kl. Bären u. ſpäterhin<lb/> wird er zum Schwan zu gehen. Jm Alterthum<lb/> herrſchte darin ein großer Jrrthum, als weñ<lb/> der Polarſtern nicht <choice><abbr>allenthalb</abbr><expan resp="#BF">allenthalben</expan></choice> ſichtbar wäre<lb/> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118595083 http://d-nb.info/gnd/118595083">Plinius</persName></hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138./0142]
Jungfrau begiñt, ſo hat Burkhardt zu Paris be-
rechnet, daß das Monument wenigſtens aus der Zeit
n. 4300 v.C.G. ſich herſchreibt. Champollion hat
auf mehreren Monument durch Entzifferung der
Hieroglifhen-Schrift das Wort: Autokratos
geleſ u. glaubt daher, dieſelben in das Zeital-
tor der Cäsare ſetzen zu müſſen. Bei den Völkern
die jährlich nicht einſchaltet, ſondern die Jahr
fortzählt, den mußte natürlich der Weite
in eine andere Zeit fallen, u. das dauerte 140_
Jahr, wo wieder Alles in das alte Geleiſe kam
u. dies das Syrius-Jahr genañt wird. Betrach-
tet man die Zeich an ſich, ſo iſt darin die Ord_
folge beobachtet, wie ſich die Soñe von ihrem
niedrigſt Standpunkte bis zum höchſten erhebt
u. hiernach bei der Wage im Aequinoction u. im
Steinbock im Som̃er-Solſtitio ſtehen ſollte. Dieſe
recht ſoñige Bezeichnung iſt aber jetzt nicht mehr
paſſend; indem ſie im Zeich des Steinbocks, als des
Thieres der die höchſten Bergſpitz beſteigt, grade
am tiefſt od. niedrigſten ſteht. Zu dieſer
Veränderung iſt nach Laplace wenigſtens ein
Zeitraum von 15,000 Jahren nöthig. Gewiß
iſt es, daß zuerſt der Mond beobachtet wurde,
dem zur Zeit des Vollmondes ſeine Häuſer zuge-
wieſen wurden. Dies wendete man hernach
auch auf die Soñe an. Die auffallenſte Aende-
rung die durch die Umdrehung der Axe erfolgt
iſt die Polarſternveränderung. Zu des Eudox-
ius Zeiten ſtand derſelbe im Rück, jetzt
ſchon im Schwanze des kl. Bären u. ſpäterhin
wird er zum Schwan zu gehen. Jm Alterthum
herrſchte darin ein großer Jrrthum, als weñ
der Polarſtern nicht allenthalb ſichtbar wäre
Plinius
Syrius-Jahr
Veränderung
der him̃liſchen
Zeichen
Zuerſt Beo-
bachtung des
Mondes.
Polarſtern
verändert
seine Stellung
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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
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