Es sind krebsartige Thiere, denn Le[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]gie- artige Thiere u. Bethoceratiden. Das Flötzgeb. selbst enthält polythalame Muscheln, Ammonshörner, Belemniten |: so- genannte Bllitzkeule :| bei denen die Mu- schel selbst in das Thier eindringt. Man hat kürzlich ein solches Thier noch lebendig gefunden u. es wird in Paris aufbewahrt. Auch Theile von Tintenfischen findet man. Versteinerun- gen Jn den höhern Schichten sind versteinert krokodillartige Thiere, von 40 Fuß Länge |: die jetzt lebenden sind höchstens 20 Fuß lang :|; dann ein sonderbares Krokodill mit einem Schwanenhalse, auch Krokodille mit Fischaugen; fliegende Eidechsen, deren Flügel nur mit einem Finger zusammenhangen. Ganz oben liegen Wallfische etc. Ueberhaupt je höher man kommt, desto zusammengesetzter werden die Organismen. Zuletzt kommen die warm- blütigen Säugethiere der Flüsse, endlich über der Kreide die Säugthiere des Landes, Tapire Zb. in Montmartre, Rhinocerosse, Elephanten etc. Auerochsen findet man nicht versteinert. Unser Rindvieh stammt auch nicht von diesem ab, sondern von einer andern untergegangenen Thierart. So fand man 1771 einen großen Elephanten im Eise, an dem noch Stücke Fleisch waren, welches die Wölfe verzehrten. Das Gehirn war genug erhalten, u 15 Zoll lange Haare bedeckten den Körper. Man könnte denken, daß
diese
Es ſind krebsartige Thiere, deñ Le[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]gie- artige Thiere u. Bethoceratiden. Das Flötzgeb. ſelbſt enthält polÿthalame Muſcheln, Am̃onshörner, Belemniten |: ſo- genañte Bllitzkeule :| bei denen die Mu- ſchel ſelbſt in das Thier eindringt. Man hat kürzlich ein ſolches Thier noch lebendig gefunden u. es wird in Paris aufbewahrt. Auch Theile von Tintenfiſchen findet man. Verſteinerun- gen Jn den höhern Schichten ſind verſteinert krokodillartige Thiere, von 40 Fuß Länge |: die jetzt lebenden ſind höchſtens 20 Fuß lang :|; dañ ein ſonderbares Krokodill mit einem Schwanenhalſe, auch Krokodille mit Fiſchaugen; fliegende Eidechſen, deren Flügel nur mit einem Finger zuſam̃enhangen. Ganz oben liegen Wallfiſche etc. Ueberhaupt je höher man kom̃t, deſto zuſam̃engeſetzter werden die Organiſmen. Zuletzt kom̃en die warm- blütigen Säugethiere der Flüſſe, endlich über der Kreide die Säugthiere des Landes, Tapire Zb. in Montmartre, Rhinoceroſſe, Elephanten etc. Auerochſen findet man nicht verſteinert. Unſer Rindvieh ſtam̃t auch nicht von dieſem ab, ſondern von einer andern untergegangenen Thierart. So fand man 1771 einen großen Elephanten im Eiſe, an dem noch Stücke Fleiſch waren, welches die Wölfe verzehrten. Das Gehirn war genug erhalten, u 15 Zoll lange Haare bedeckten den Körper. Man köñte denken, daß
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ſchel ſelbſt in das Thier eindringt. Man
hat kürzlich ein ſolches Thier noch lebendig
gefunden u. es wird in Paris aufbewahrt.
Auch Theile von Tintenfiſchen findet man.
Jn den höhern Schichten ſind verſteinert
krokodillartige Thiere, von 40 Fuß
Länge |: die jetzt lebenden ſind höchſtens
20 Fuß lang :|; dañ ein ſonderbares
Krokodill mit einem Schwanenhalſe, auch
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fand man 1771 ein großen Elephanten im Eiſe,
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erhalten, u 15 Zoll lange Haare bedeckt
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 219.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/236>, abgerufen am 27.11.2024.
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