Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]Kunst der vergleichen- G[unleserliches Material]Schönste Ziel, sein Kunſt der vergleichen- G[unleserliches Material]Schönſte Ziel, ſein <TEI> <text> <body> <div xml:id="Ms_germ_fol_841" next="#Ms_germ_fol_842"> <div type="session" n="4"> <p><pb facs="#f0031" n="27."/><note place="left"><hi rendition="#u">Kunſt der vergleichen-<lb/> den Anatomie</hi><lb/></note><choice><sic/><corr resp="#BF">die </corr></choice><hi rendition="#u">Kunſt entdeckt durch vergleichende Anatomie<lb/> aus <choice><abbr>wenig</abbr><expan resp="#BF">wenigen</expan></choice> <choice><abbr>Knoch</abbr><expan resp="#BF">Knochen</expan></choice> des ausgeſtorben Thieres,<lb/> deſſen Geſtalt u. Größe zu beſtim̃en.</hi> Be-<lb/><note place="left"><hi rendition="#u">Jchtioſaurus</hi><lb/></note>sonders iſt der <hi rendition="#u">Jchtioſaurus</hi> merkwürdig<lb/> der in rieſenhafte Größe, einen Schwanen-<lb/> hals u. einen Krokodillskopf hatte.<lb/> Die Geographie der Thiere hat ſelbſt <choice><abbr>ds</abbr><expan resp="#BF">das</expan></choice><lb/> größte Jntereſſe für die Geographie<lb/> ſelbſt. <hi rendition="#u">Der Zuſam̃enhang der Länder</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#u">Geographie der Thiere<lb/> lehrt uns, welche Continente<lb/> früher zuſam̃enhängend<lb/> waren.</hi><lb/></note><hi rendition="#u">wird ſichtbar u. was mit dem Continent<lb/> früher verbunden u. was nicht.</hi> So<lb/> finden ſich auf den Antillen nur kaninchen-<lb/> u. mäuſeartige Thiere einheimiſch, während<lb/> die Sunda-Jnſeln mit den größten <choice><abbr>Land-<lb/> thier</abbr><expan resp="#BF">Land-<lb/> thieren</expan></choice>, ja mit Rhinoceros-Art mit<lb/> 2 Höckern, beſetzt ſind u. <add place="superlinear"><metamark/>mit </add>Tapiren.<lb/> Hier iſt zu finden welche Streck ſich<lb/> aus dem Meeresgrunde <choice><abbr>gehob</abbr><expan resp="#BF">gehoben</expan></choice> u.<lb/> welche Jnſeln Fortſetzung den großen<lb/> Ge<hi rendition="#b">birgsgruppen ſind.</hi></p><lb/> <p><note place="left"><subst><del rendition="#ow"><hi rendition="#u">G<gap reason="illegible"/></hi></del><add place="across"><hi rendition="#u">Sch</hi></add></subst><hi rendition="#u">önſte Ziel, ſein<lb/> eignes Geſchlecht zu<lb/> erkeñen.</hi><lb/></note><hi rendition="#u">Doch das ſchönſte Ziel der Naturwis-<lb/> ſenſchaft geht endlich dahin, ſich ſelbſt u. ſein<lb/> Geſchlecht zu erkeñen</hi>, u. woher die<lb/> Menſchenraces entſtanden. <hi rendition="#u">Man hatte</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#u">bisher unbeſtim̃te<lb/> Eintheilung</hi><lb/></note><hi rendition="#u">im̃er eine unbeſtim̃te Eintheilung bisher.</hi><lb/> Man wählte dazu die Knochen, das Der-<lb/> moidalſyſtem, die Haare <choice><orig><hi rendition="#aq">p</hi></orig><reg resp="#BF"><hi rendition="#aq">etc</hi></reg></choice>. <hi rendition="#u">Auch <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118677578 http://d-nb.info/gnd/118677578">Cuvier</persName></hi></hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#u">gewöhnlich drei Raçen.</hi><lb/></note><hi rendition="#u">beſtim̃t hier 3 Racen</hi>, weiße, ſchwarze<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27./0031]
die Kunſt entdeckt durch vergleichende Anatomie
aus wenig Knoch des ausgeſtorben Thieres,
deſſen Geſtalt u. Größe zu beſtim̃en. Be-
sonders iſt der Jchtioſaurus merkwürdig
der in rieſenhafte Größe, einen Schwanen-
hals u. einen Krokodillskopf hatte.
Die Geographie der Thiere hat ſelbſt ds
größte Jntereſſe für die Geographie
ſelbſt. Der Zuſam̃enhang der Länder
wird ſichtbar u. was mit dem Continent
früher verbunden u. was nicht. So
finden ſich auf den Antillen nur kaninchen-
u. mäuſeartige Thiere einheimiſch, während
die Sunda-Jnſeln mit den größten Land-
thier, ja mit Rhinoceros-Art mit
2 Höckern, beſetzt ſind u. mit Tapiren.
Hier iſt zu finden welche Streck ſich
aus dem Meeresgrunde gehob u.
welche Jnſeln Fortſetzung den großen
Gebirgsgruppen ſind.
Kunſt der vergleichen-
den Anatomie
Jchtioſaurus
Geographie der Thiere
lehrt uns, welche Continente
früher zuſam̃enhängend
waren.
Doch das ſchönſte Ziel der Naturwis-
ſenſchaft geht endlich dahin, ſich ſelbſt u. ſein
Geſchlecht zu erkeñen, u. woher die
Menſchenraces entſtanden. Man hatte
im̃er eine unbeſtim̃te Eintheilung bisher.
Man wählte dazu die Knochen, das Der-
moidalſyſtem, die Haare p. Auch Cuvier
beſtim̃t hier 3 Racen, weiße, ſchwarze
Schönſte Ziel, ſein
eignes Geſchlecht zu
erkeñen.
bisher unbeſtim̃te
Eintheilung
gewöhnlich drei Raçen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |