u. selbst näher noch am Cap Mendozino; während in Baltimore an den Oelbau nicht zu denken ist, u. der Baum in Virginien kaum gedeihet. Derselbe Fall findet in Asien statt. Um die mittlere Wärme Vergleichung der Wärme unter gleichenBreiten. von Paris zu finden muß ich in Amerika herabsteigen zu der Breite Neapels. Jn Osten liegt Peking 40° N. B. südlicher wie Neapel, u. dorten ist erst die Temperatur von Paris. Jn hohen Norden ist dieser Unter- schied noch größer. Labrador, Kamschat- ka liegt in gleicher Breite mit Berlin, u. hier ist die Temper. + 7° R. u. dorten 2° R. Jn den Wintermonaten ist hier die Temper. 1/2° [unleserliches Material]dorten 12°. Dies beruht auf den cosmischen Gesetzen der Luftströme, u. dadurch ergab sich die Jdee die Jsotermen Linien zu bilden dh. die Punkte mit Linien zu verbinden wo eine gleiche Temperatur herrscht.x)Aus der Verschiedenheit der Temper. bei Ost u. Westküsten bilden die Jsotermen Linien Curven, deren Convexität nach Norden u. deren Concavität nach Süden liegt. Dies war früher bei den magnetischen Beobach- tungen der Fall. Es waren nur einzel- ne Punkte angegeben mit der Declination u. Jnclination, u. alles verwirrt, bis Halle zuerst diese Punkte verband. Des einfache Gedanke, Linien auf diese Art zu ziehen, war Ursache den Causalzu- sammenhang der Erscheinungen zu finden, u. um sich hierüber auszudrücken, mußten gleichmäßig einfache Zahlen angegeben werden. Jm allgemeinen ist bei der Tem- peratur zu erinnern, daß wenn diese gleich 2° etc. größer ist, als bei uns, man dennoch mehr frieren kann als in der Heimath, weil man mehr afficirt wer- den kann von der unregelmäßigen Verthe[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]i-
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u. ſelbſt näher noch am Cap Mendozino; während in Baltimore an den Oelbau nicht zu denken iſt, u. der Baum in Virginien kaum gedeihet. Derſelbe Fall findet in Aſien ſtatt. Um die mittlere Wärme Vergleichung der Wärme unter gleichenBreiten. von Paris zu finden muß ich ⎡in Amerika herabſteigen zu der Breite Neapels. Jn Oſten liegt Peking 40° N. B. ſüdlicher wie Neapel, u. dorten iſt erſt die Temperatur von Paris. Jn hohen Norden iſt dieſer Unter- ſchied noch größer. Labrador, Kamſchat- ka liegt in gleicher Breite mit Berlin, u. hier iſt die Temper. + 7° R. u. dorten − 2° R. Jn den Wintermonaten iſt hier die Temper. − ½° [unleserliches Material]dorten − 12°. Dies beruht auf den cosmiſchen Geſetzen der Luftſtröme, u. dadurch ergab ſich die Jdee die Jſotermen Linien zu bilden dh. die Punkte mit Linien zu verbinden wo eine gleiche Temperatur herrſcht.x)Aus der Verſchiedenheit der Temper. bei Oſt u. Weſtküſten bilden die Jſotermen Linien Curven, deren Convexität nach Norden u. deren Concavität nach Süden liegt. Dies war früher bei den magnetiſchen Beobach- tungen der Fall. Es waren nur einzel- ne Punkte angegeben mit der Declination u. Jnclination, u. alles verwirrt, bis Halle zuerſt dieſe Punkte verband. Des einfache Gedanke, Linien auf dieſe Art zu ziehen, war Urſache den Cauſalzu- ſam̃enhang der Erſcheinungen zu finden, u. um ſich hierüber auszudrücken, mußten gleichmäßig einfache Zahlen angegeben werden. Jm allgemeinen iſt bei der Tem- peratur zu eriñern, daß weñ dieſe gleich 2° etc. größer iſt, als bei uns, man deñoch mehr frieren kañ als in der Heimath, weil man mehr afficirt wer- den kañ von der unregelmäßigen Verthe[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]i-
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[303./0320]
u. ſelbſt näher noch am Cap Mendozino;
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ſchied noch größer. Labrador, Kamſchat-
ka liegt in gleicher Breite mit Berlin,
u. hier iſt die Temper. + 7° R. u. dorten
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war früher bei den magnetiſchen Beobach-
tungen der Fall. Es waren nur einzel-
ne Punkte angegeben mit der Declination
u. Jnclination, u. alles verwirrt, bis
Halle zuerſt dieſe Punkte verband. Des
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zu ziehen, war Urſache den Cauſalzu-
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Heimath, weil man mehr afficirt wer-
den kañ von der unregelmäßigen Verthei-
lung
Vergleichung
der Wärme unter
gleich Breit.
Aus der Verſchiedenheit der Temper.
bei Oſt u. Weſtküſten bilden die Jſotermen
Linien Curven, deren Convexität
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 303.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/320>, abgerufen am 24.11.2024.
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