Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]sten Zeit herrschten sie vom Ganges größern
ſten Zeit herrſchten ſie vom Ganges größern
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ſten Zeit herrſchten ſie vom Ganges
bis zu den Herkules-Säulen. Sie ſelbſt
vergleichen ſich in ihren Dichtungen mit
Wolkenzügen, die ſich bald aufmachen u.
über das Land einhergehen. Ein merkwür-
diges Volk welches ſich in neueſter Zeit _
ihre Religion, durch die Wahabiten Kriege
bekañt gemacht. Man kañ ſie unwiſſen
aber nicht roh neñen. Eine eigene Liebe
zur Natur belebte ſie. Bei ihnen
lebten zuerſt die glänzenſten Zeiten
der iñern Naturanſchauung auf, die
Tendenz, die wir jetzt ſelbſt verſuchte
u. von der die Alten weit entfernt
waren, die nur beobachteten. Arabien
war im Norden mit ſemitiſchen Völkern
im Süden mit Aethiopiern im Zuſam̃enhange
ſpäter mit Egypten was von den Zeiten
der Ptolomäern im Flor war. Griechi-
ſche Aerzte lebten zu Mecca zu Muſ_
Zeiten u. merkwürdig, dß allenthalben weñ
Bildung begañ, dieſe von den Griechen
ausging. Dichtkunſt blühete ſchon vor
Muhamed u. bekañt ſind die dichteriſche
Kampfſpiele zu Mecka u. Ocka. Des großen
Dichters Anthars Geſänge werden noch
jetzt in Mecca aufbewahrt. Höchſte Flor
der Araber war unter dem Chalifat
der Abasciden. Jn Mosul u. Bagdad
waren große Bibliotheken u. in allen
größern
Wanderungen der
Araber.
Jhre Liebe zur
Natur.
großartige Tendenz
Begrenzung
derſelben
in dieſe ſtets Strahlen des Lichtes
zu der übrigen Menſchheit brachten.
Jhre damalige
Bildung
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