Bezeichung derselben. So viel ist gewiß, Funkeln der Sterne nicht Folge der Atmosphäre. daßdasFunkeln der Sterne nicht Folge der Dünste in der Atmosphäre sind. Diese Scintillation besteht darin, daß das Licht emanirt, dann schnell verschwindet u. dabei Farben hervorbringt u. diese Abwechselung od. Pulsationen sind sehr schnell, wie bis fünf mal in einer MinuteSecunde erfolgt. Es ist ein immittirendes Licht wie Mitschl es bewiesen, ein Phänomen der Jnter- ferenz. Eine andere Erklärung hat Andere Erklärung der Scintillation man in neuerer Zeit gefunden. Wenn man in geringer Entfernung zwei Steine ins Wasser wirft, so bilden sie beide concen- trische Kreise, die in weitern Bogen sich endlich erreichen. Kommen die Wellen im Augen- blick der Jnterferenz in Kontakt, so hebt die Kraft der einen, die Kraft der andern auf, sie vernichten sich gegenseitig, u. die Oberfläche des Wassers ist ruhig; coinci- diren sie hingegen: so wird ihre gegenseitige Kraft verstärkt. Dies kann man auf die Lichtstrahlen anwenden, u. man hat durch Versuche dies bestätigt gefunden Grimaldi machte die Beobachtung, daß im Opa- ker Körper in Licht gestellt mit franzen- artige Streifen u. zwar mit farbigen Franzen an der Wand erscheint. Derselbe Versuch ist deutlich wenn man Zb. ein Licht durch Ritzen in einem Blech fallen läßt, wo der in der Mitte stehen gebliebene feste Streifen durch inflektirtes Licht beleuchtet, durch
die
Bezeichung derſelben. So viel iſt gewiß, Funkeln der Sterne nicht Folge der Atmoſphäre. daßdasFunkeln der Sterne nicht Folge der Dünſte in der Atmoſphäre ſind. Dieſe Scintillation beſteht darin, daß das Licht emanirt, dañ ſchnell verſchwindet u. dabei Farben hervorbringt u. dieſe Abwechſelung ⎡od. Pulſationen sind ſehr ſchnell, ⎡wie bis fünf mal in einer MinuteSecunde erfolgt. Es iſt ein im̃ittirendes Licht wie Mitſchl es bewieſen, ein Phänomen der Jnter- ferenz. Eine andere Erklärung hat Andere Erklärung der Scintillation man in neuerer Zeit gefunden. Weñ man in geringer Entfernung zwei Steine ins Waſſer wirft, ſo bilden ſie beide concen- triſche Kreiſe, die in weitern Bogen ſich endlich erreichen. Kom̃en die Wellen im Augen- blick der Jnterferenz in Kontakt, ſo hebt die Kraft der einen, die Kraft der andern auf, ſie vernichten ſich gegenſeitig, u. die Oberfläche des Waſſers iſt ruhig; coinci- diren ſie hingegen: ſo wird ihre gegenſeitige Kraft verſtärkt. Dies kañ man auf die Lichtſtrahlen anwenden, u. man hat durch Verſuche dies beſtätigt gefunden Grimaldi machte die Beobachtung, daß im Opa- ker Körper in Licht geſtellt mit franzen- artige Streifen ⎡u. zwar mit farbigen Franzen an der Wand erſcheint. Derſelbe Verſuch iſt deutlich weñ man Zb. ein Licht durch Ritzen in einem Blech fallen läßt, wo der in der Mitte ſtehen gebliebene feſte Streifen durch inflektirtes Licht beleuchtet, durch
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[77./0081]
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ferenz. Eine andere Erklärung hat
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man in geringer Entfernung zwei Steine ins
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triſche Kreiſe, die in weitern Bogen ſich
endlich erreichen. Kom̃en die Wellen im Augen-
blick der Jnterferenz in Kontakt, ſo hebt
die Kraft der einen, die Kraft der andern
auf, ſie vernichten ſich gegenſeitig, u. die
Oberfläche des Waſſers iſt ruhig; coinci-
diren ſie hingegen: ſo wird ihre gegenſeitige
Kraft verſtärkt. Dies kañ man auf
die Lichtſtrahlen anwenden, u. man hat
durch Verſuche dies beſtätigt gefunden
Grimaldi machte die Beobachtung, daß im Opa-
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artige Streifen u. zwar mit farbigen Franzen an
der Wand erſcheint. Derſelbe Verſuch iſt
deutlich weñ man Zb. ein Licht durch Ritzen
in einem Blech fallen läßt, wo der in
der Mitte ſtehen gebliebene feſte Streifen
durch inflektirtes Licht beleuchtet, durch
die
Funkeln der
Sterne nicht Folge
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Andere Erklärung
der Scintillation
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 77.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/81>, abgerufen am 26.11.2024.
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