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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.

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sem Niederzug seiner schwarzwaldigen Augenbrau¬
nen an -- ist ganz kurz diese: Dergleichen ist
wahrlich rechter Zeitverderb. Ich verachte einen
Vers nicht, wenn er lateinisch ist, oder doch ge¬
reimt. Ich machte selber sonst als junger Gelb¬
schnabel dergleichen Possen und -- schmeichl' ich
mir nicht --, etwas andere als diese. Ja als
comes palatinus kreier' ich ja eigenhändig Poe¬
ten, und kann sie also am wenigsten ganz verwer¬
fen. Kapitalisten oder Rittergutsbesizer, die nichts
zu thun und genug zu leben haben, können in der
That Gedichte machen und lesen, so viele sie wol¬
len; aber nur kein gesezter Mensch, der sein gutes
solides Fach hat und einen vernünftigen Juristen
vorstellen will -- der soll es verachten, besonders
Verse ohne allen Reim und Metrum, dergleichen
ich 1000 in einer Stunde hecke, wenn's seyn
mus" --

Vult genos still den Gedanken, daß er in
Haslau schon Zeit und Ort finden werde, dem
Pfalzgrafen durch Oel ins Feuer und durch Was¬
ser ins brennende Oel zur Belohnung irgend ein
Bad zu bereiten und zu gesegnen. -- Und doch

ſem Niederzug ſeiner ſchwarzwaldigen Augenbrau¬
nen an — iſt ganz kurz dieſe: Dergleichen iſt
wahrlich rechter Zeitverderb. Ich verachte einen
Vers nicht, wenn er lateiniſch iſt, oder doch ge¬
reimt. Ich machte ſelber ſonſt als junger Gelb¬
ſchnabel dergleichen Poſſen und — ſchmeichl' ich
mir nicht —, etwas andere als dieſe. Ja als
comes palatinus kreier' ich ja eigenhaͤndig Poe¬
ten, und kann ſie alſo am wenigſten ganz verwer¬
fen. Kapitaliſten oder Rittergutsbeſizer, die nichts
zu thun und genug zu leben haben, koͤnnen in der
That Gedichte machen und leſen, ſo viele ſie wol¬
len; aber nur kein geſezter Menſch, der ſein gutes
ſolides Fach hat und einen vernuͤnftigen Juriſten
vorſtellen will — der ſoll es verachten, beſonders
Verſe ohne allen Reim und Metrum, dergleichen
ich 1000 in einer Stunde hecke, wenn's ſeyn
mus“ —

Vult genos ſtill den Gedanken, daß er in
Haslau ſchon Zeit und Ort finden werde, dem
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Bad zu bereiten und zu geſegnen. — Und doch

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[111/0121] ſem Niederzug ſeiner ſchwarzwaldigen Augenbrau¬ nen an — iſt ganz kurz dieſe: Dergleichen iſt wahrlich rechter Zeitverderb. Ich verachte einen Vers nicht, wenn er lateiniſch iſt, oder doch ge¬ reimt. Ich machte ſelber ſonſt als junger Gelb¬ ſchnabel dergleichen Poſſen und — ſchmeichl' ich mir nicht —, etwas andere als dieſe. Ja als comes palatinus kreier' ich ja eigenhaͤndig Poe¬ ten, und kann ſie alſo am wenigſten ganz verwer¬ fen. Kapitaliſten oder Rittergutsbeſizer, die nichts zu thun und genug zu leben haben, koͤnnen in der That Gedichte machen und leſen, ſo viele ſie wol¬ len; aber nur kein geſezter Menſch, der ſein gutes ſolides Fach hat und einen vernuͤnftigen Juriſten vorſtellen will — der ſoll es verachten, beſonders Verſe ohne allen Reim und Metrum, dergleichen ich 1000 in einer Stunde hecke, wenn's ſeyn mus“ — Vult genos ſtill den Gedanken, daß er in Haslau ſchon Zeit und Ort finden werde, dem Pfalzgrafen durch Oel ins Feuer und durch Waſ¬ ſer ins brennende Oel zur Belohnung irgend ein Bad zu bereiten und zu geſegnen. — Und doch

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre01_1804/121>, abgerufen am 21.11.2024.