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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.

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und hintereinander wohnen: "wie oft, sagt' ich
droben, wirst du dich nicht künftig auf diesen
Thabors verklären?"

Hier send' ich dem etc. etc. Stadtrathe die er¬
ste Nummer, Bleiglanz überschrieben, ganz
ausgearbeitet; ich bitte aber die treflichen Exekuto¬
ren zu bedenken, daß die künftigen Nummern rei¬
cher und feiner ausfallen, und ich mich darin mehr
werde zeigen können, als in der ersten, wo ich fast
nichts zu machen hatte als die Abschrift der er¬
haltenen Testaments-Kopie. Das Kazensil¬
ber aus Thüringen
habe ganz erhalten;
nächstens läuft das Kapitel dafür ein, das aus
einer Kopie des gegenwärtigen Briefes, für die
Leser, bestehen soll. Ein weder zu barocker noch
zu verbrauchter Titel für das Werk ist auch schon
fertig, Flegeljahre ist er betitelt.

So hat denn die Maschine ihren ordentlichen
Mühlengang. Wenn die Van der Kabelsche Kunst-
und Naturalien-Sammlung sieben Tausend und
zwei hundert und drei Stücke und Nummern stark
ist, wie ich aus dem Inventarium ersehe: so
werden wir wohl, da der Seelige für jedes Stük

und hintereinander wohnen: „wie oft, ſagt' ich
droben, wirſt du dich nicht kuͤnftig auf dieſen
Thabors verklaͤren?“

Hier ſend' ich dem ꝛc. ꝛc. Stadtrathe die er¬
ſte Nummer, Bleiglanz uͤberſchrieben, ganz
ausgearbeitet; ich bitte aber die treflichen Exekuto¬
ren zu bedenken, daß die kuͤnftigen Nummern rei¬
cher und feiner ausfallen, und ich mich darin mehr
werde zeigen koͤnnen, als in der erſten, wo ich faſt
nichts zu machen hatte als die Abſchrift der er¬
haltenen Teſtaments-Kopie. Das Kazenſil¬
ber aus Thuͤringen
habe ganz erhalten;
naͤchſtens laͤuft das Kapitel dafuͤr ein, das aus
einer Kopie des gegenwaͤrtigen Briefes, fuͤr die
Leſer, beſtehen ſoll. Ein weder zu barocker noch
zu verbrauchter Titel fuͤr das Werk iſt auch ſchon
fertig, Flegeljahre iſt er betitelt.

So hat denn die Maſchine ihren ordentlichen
Muͤhlengang. Wenn die Van der Kabelſche Kunſt-
und Naturalien-Sammlung ſieben Tauſend und
zwei hundert und drei Stuͤcke und Nummern ſtark
iſt, wie ich aus dem Inventarium erſehe: ſo
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[25/0035] und hintereinander wohnen: „wie oft, ſagt' ich droben, wirſt du dich nicht kuͤnftig auf dieſen Thabors verklaͤren?“ Hier ſend' ich dem ꝛc. ꝛc. Stadtrathe die er¬ ſte Nummer, Bleiglanz uͤberſchrieben, ganz ausgearbeitet; ich bitte aber die treflichen Exekuto¬ ren zu bedenken, daß die kuͤnftigen Nummern rei¬ cher und feiner ausfallen, und ich mich darin mehr werde zeigen koͤnnen, als in der erſten, wo ich faſt nichts zu machen hatte als die Abſchrift der er¬ haltenen Teſtaments-Kopie. Das Kazenſil¬ ber aus Thuͤringen habe ganz erhalten; naͤchſtens laͤuft das Kapitel dafuͤr ein, das aus einer Kopie des gegenwaͤrtigen Briefes, fuͤr die Leſer, beſtehen ſoll. Ein weder zu barocker noch zu verbrauchter Titel fuͤr das Werk iſt auch ſchon fertig, Flegeljahre iſt er betitelt. So hat denn die Maſchine ihren ordentlichen Muͤhlengang. Wenn die Van der Kabelſche Kunſt- und Naturalien-Sammlung ſieben Tauſend und zwei hundert und drei Stuͤcke und Nummern ſtark iſt, wie ich aus dem Inventarium erſehe: ſo werden wir wohl, da der Seelige fuͤr jedes Stuͤk

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre01_1804/35>, abgerufen am 03.12.2024.