Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.-- nach und legt sich in Ihr Bette" so überlief Umsonst stellte ihm der Kandidat das Unmo¬ Der Wirth sagte dem gepeinigten Schulmann Das hatte der quälende Virtuose gewollt. — nach und legt ſich in Ihr Bette“ ſo uͤberlief Umſonſt ſtellte ihm der Kandidat das Unmo¬ Der Wirth ſagte dem gepeinigten Schulmann Das hatte der quaͤlende Virtuoſe gewollt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0061" n="51"/> — nach und legt ſich in Ihr Bette“ ſo uͤberlief<lb/> es ihn ſehr kalt. Das war etwas Gegenwart von<lb/> Ihnen, ſagte der Virtuoſe; nun einige wenige<lb/> Vergangenheit, und dann ſoviel Zukunft, als man<lb/> braucht, um zu ſehen, ob Sie etwan die diesjaͤh¬<lb/> rige Leiche werden.“</p><lb/> <p>Umſonſt ſtellte ihm der Kandidat das Unmo¬<lb/> raliſche der Ruͤk- und VorSeherei entgegen; er<lb/> verſezte, er halte ſich ganz an die Geiſter, die es<lb/> ausbaden moͤchten, und fieng ſchon an, im Pris¬<lb/> ma zu ſehen, daß der Kandidat als junger Menſch<lb/> eine Fruͤhpredigers-Stelle und eine Ehe ausſchlug,<lb/> blos aus 11000 Gewiſſensſkrupeln.</p><lb/> <p>Der Wirth ſagte dem gepeinigten Schulmann<lb/> etwas ins Ohr, wovon das Wort Schlaͤgerei vor¬<lb/> klang. Schomaker, der noch mehr ſeine Zukunft<lb/> als ſeine Vergangenheit zu hoͤren mied, ſchlug<lb/> auf moraliſche Unkoſten der Geiſter den Ausweg<lb/> vor, er wolle ſelber lieber die Geſchichte der jezt<lb/> durch Vermaͤchtniſſe ſo intereßanten Harniſchiſchen<lb/> Familie geben, H. v. d. Harniſch moͤge dabei<lb/> ins Prisma ſehen und ihm einhelfen.</p><lb/> <p>Das hatte der quaͤlende Virtuoſe gewollt.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [51/0061]
— nach und legt ſich in Ihr Bette“ ſo uͤberlief
es ihn ſehr kalt. Das war etwas Gegenwart von
Ihnen, ſagte der Virtuoſe; nun einige wenige
Vergangenheit, und dann ſoviel Zukunft, als man
braucht, um zu ſehen, ob Sie etwan die diesjaͤh¬
rige Leiche werden.“
Umſonſt ſtellte ihm der Kandidat das Unmo¬
raliſche der Ruͤk- und VorSeherei entgegen; er
verſezte, er halte ſich ganz an die Geiſter, die es
ausbaden moͤchten, und fieng ſchon an, im Pris¬
ma zu ſehen, daß der Kandidat als junger Menſch
eine Fruͤhpredigers-Stelle und eine Ehe ausſchlug,
blos aus 11000 Gewiſſensſkrupeln.
Der Wirth ſagte dem gepeinigten Schulmann
etwas ins Ohr, wovon das Wort Schlaͤgerei vor¬
klang. Schomaker, der noch mehr ſeine Zukunft
als ſeine Vergangenheit zu hoͤren mied, ſchlug
auf moraliſche Unkoſten der Geiſter den Ausweg
vor, er wolle ſelber lieber die Geſchichte der jezt
durch Vermaͤchtniſſe ſo intereßanten Harniſchiſchen
Familie geben, H. v. d. Harniſch moͤge dabei
ins Prisma ſehen und ihm einhelfen.
Das hatte der quaͤlende Virtuoſe gewollt.
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