Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804.der Stelle übersezte, leicht vernehmen. Ob er Er hörte endlich, daß der General sagte, der Stelle uͤberſezte, leicht vernehmen. Ob er Er hoͤrte endlich, daß der General ſagte, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0177" n="169"/> der Stelle uͤberſezte, leicht vernehmen. Ob er<lb/> gleich hofte, unten in der breiten Gaſtſtube Ja¬<lb/> kobinen wieder und viel bekannter anzutreffen:<lb/> ſo hielt er es doch fuͤr ſeeliger, neben der nahen<lb/> Nonne Wina als Wandnachbar auf- und ab zu¬<lb/> ſpazieren, und ſie unaufhoͤrlich ſich vorzuſtellen,<lb/> beſonders das groſſe beſchattete Auge und die<lb/> Freundlichkeit und Stimme und das Abendeſſen<lb/> neben ihr.</p><lb/> <p>Er hoͤrte endlich, daß der General ſagte,<lb/> er gehe in's Schauſpiel, und daß Wina bat, zu¬<lb/> ruͤck bleiben zu duͤrfen, und daß ſie darauf ih¬<lb/> rer Kammerdienerin — der gottloſen Saͤngerin<lb/> Luzie — die Erlaubniß gab, ſich im Staͤdtgen<lb/> umzuſehen. Alsdann wurde alles ſtill. Er ſah<lb/> zum Fenſter hinaus an ihres. Winas beide<lb/> Fenſter-Fluͤgel (ſie ſchlugen ſich nach der Gaſſe<lb/> auf) waren offen, und ein Licht im Zimmer und<lb/> am Wirthshausſchild ein Schattenriß, der ſich<lb/> regte. Da er aber nichts weiter ſah, ſo kehrte<lb/> er wieder mit dem Kopf in ſeine Stube zuruͤck,<lb/> worin er — ſo gehend, trinkend, dichtend, —<lb/> ein aus Roſenzucker gebackenes Zuckerbrod, ja<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [169/0177]
der Stelle uͤberſezte, leicht vernehmen. Ob er
gleich hofte, unten in der breiten Gaſtſtube Ja¬
kobinen wieder und viel bekannter anzutreffen:
ſo hielt er es doch fuͤr ſeeliger, neben der nahen
Nonne Wina als Wandnachbar auf- und ab zu¬
ſpazieren, und ſie unaufhoͤrlich ſich vorzuſtellen,
beſonders das groſſe beſchattete Auge und die
Freundlichkeit und Stimme und das Abendeſſen
neben ihr.
Er hoͤrte endlich, daß der General ſagte,
er gehe in's Schauſpiel, und daß Wina bat, zu¬
ruͤck bleiben zu duͤrfen, und daß ſie darauf ih¬
rer Kammerdienerin — der gottloſen Saͤngerin
Luzie — die Erlaubniß gab, ſich im Staͤdtgen
umzuſehen. Alsdann wurde alles ſtill. Er ſah
zum Fenſter hinaus an ihres. Winas beide
Fenſter-Fluͤgel (ſie ſchlugen ſich nach der Gaſſe
auf) waren offen, und ein Licht im Zimmer und
am Wirthshausſchild ein Schattenriß, der ſich
regte. Da er aber nichts weiter ſah, ſo kehrte
er wieder mit dem Kopf in ſeine Stube zuruͤck,
worin er — ſo gehend, trinkend, dichtend, —
ein aus Roſenzucker gebackenes Zuckerbrod, ja
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