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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804.

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werd' er von dort aus stark erwartet. Jacobine
scherzte schmeichelnd über Walts Damen-Glük
und verschloß ihm den Mund durch das Ueber¬
füllen seines Herzens. Indeß er nun äusserlich
scherzend focht -- und innen es auf allen Seiten
überschlug, wie er ohne wahre Grobheit Jako¬
binens Arm von seinem schütteln könne: -- so
sah er, wie vom Eingange des Gartens her, den
General auf die Tochter loskommen, sehr freu¬
dig ihre Hand in seinen Arm einpacken, und mit
dem Engel der Sterne davon und nach Hause
laufen.

"Ach wie schnell gehen die schönen Sterne
des Menschen unter!" -- dachte Walt, und sah
nach den Bergen, wo morgen ein Paar Bil¬
der davon wieder aufgehen konnten; und war
nicht im Stande, Jakobinen zu fragen, ob sie
die Reize der schönen Nacht empfinde?

Diese flog kalt vor dem Notar ins Haus und
verschwand auf der Treppe. Er brauchte diesen
Abend nichts weiter als ein Kopfkissen für sei¬
ne wachen Träume und ein Stück Mondschein
im Bette. Aber in der Nachmitternacht -- so

werd' er von dort aus ſtark erwartet. Jacobine
ſcherzte ſchmeichelnd uͤber Walts Damen-Gluͤk
und verſchloß ihm den Mund durch das Ueber¬
fuͤllen ſeines Herzens. Indeß er nun aͤuſſerlich
ſcherzend focht — und innen es auf allen Seiten
uͤberſchlug, wie er ohne wahre Grobheit Jako¬
binens Arm von ſeinem ſchuͤtteln koͤnne: — ſo
ſah er, wie vom Eingange des Gartens her, den
General auf die Tochter loskommen, ſehr freu¬
dig ihre Hand in ſeinen Arm einpacken, und mit
dem Engel der Sterne davon und nach Hauſe
laufen.

„Ach wie ſchnell gehen die ſchoͤnen Sterne
des Menſchen unter!“ — dachte Walt, und ſah
nach den Bergen, wo morgen ein Paar Bil¬
der davon wieder aufgehen konnten; und war
nicht im Stande, Jakobinen zu fragen, ob ſie
die Reize der ſchoͤnen Nacht empfinde?

Dieſe flog kalt vor dem Notar ins Haus und
verſchwand auf der Treppe. Er brauchte dieſen
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[191/0199] werd' er von dort aus ſtark erwartet. Jacobine ſcherzte ſchmeichelnd uͤber Walts Damen-Gluͤk und verſchloß ihm den Mund durch das Ueber¬ fuͤllen ſeines Herzens. Indeß er nun aͤuſſerlich ſcherzend focht — und innen es auf allen Seiten uͤberſchlug, wie er ohne wahre Grobheit Jako¬ binens Arm von ſeinem ſchuͤtteln koͤnne: — ſo ſah er, wie vom Eingange des Gartens her, den General auf die Tochter loskommen, ſehr freu¬ dig ihre Hand in ſeinen Arm einpacken, und mit dem Engel der Sterne davon und nach Hauſe laufen. „Ach wie ſchnell gehen die ſchoͤnen Sterne des Menſchen unter!“ — dachte Walt, und ſah nach den Bergen, wo morgen ein Paar Bil¬ der davon wieder aufgehen konnten; und war nicht im Stande, Jakobinen zu fragen, ob ſie die Reize der ſchoͤnen Nacht empfinde? Dieſe flog kalt vor dem Notar ins Haus und verſchwand auf der Treppe. Er brauchte dieſen Abend nichts weiter als ein Kopfkiſſen fuͤr ſei¬ ne wachen Traͤume und ein Stuͤck Mondſchein im Bette. Aber in der Nachmitternacht — ſo

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre03_1804/199>, abgerufen am 25.11.2024.