Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.blos als fliegende Kreutze zeichnen. Wer hängt Bayreuth, d. 13. August 1804. Biograph, Jetzt geht Walts Geschichte so fort, nämlich "Ich schwöre hiemit mir, daß ich ein Tage¬ Ich schwöre. Die Welt -- welche aber nie dieses Blatt be¬ blos als fliegende Kreutze zeichnen. Wer haͤngt Bayreuth, d. 13. Auguſt 1804. Biograph, Jetzt geht Walts Geſchichte ſo fort, naͤmlich „Ich ſchwoͤre hiemit mir, daß ich ein Tage¬ Ich ſchwoͤre. Die Welt — welche aber nie dieſes Blatt be¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0132" n="126"/> blos als fliegende Kreutze zeichnen. Wer haͤngt<lb/> an dieſen Kreutzen als wir Kreuztraͤger, z. B.<lb/><hi rendition="#c">Ihr</hi><lb/><hi rendition="#right">teſtirter</hi></p><lb/> <p>Bayreuth, d. 13. Auguſt 1804. <space dim="horizontal"/> Biograph,<lb/><hi rendition="#right">J. P. F. <hi rendition="#g">Richter</hi>?</hi></p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Jetzt geht Walts Geſchichte ſo fort, naͤmlich<lb/> Vults Wochenbuch faͤngt ſo an:</p><lb/> <p>„Ich ſchwoͤre hiemit mir, daß ich ein Tage¬<lb/> buch wenigſtens auf <hi rendition="#aq">I</hi> Vierteljahr ſchreiben will;<lb/> hoͤr’ ich fruͤher auf, ſo ſtrafe mich Gott oder der<lb/> Teufel. Von heute — dem Tage nach dem geſtri¬<lb/> gen Einzuge — geh' es an. Ja wenn mich der<lb/> Gegenſtand — nicht ich, ſondern Walt — hinge,<lb/> pfaͤhlte, knebelte, zerfetzte, nach Siberien ſchickte,<lb/> in die Bergwerke, in die zweite Welt, in die drit¬<lb/> te, ja in die letzte: ſo fuͤhr' ich das Wochenbuch<lb/> fort; und damit ich nicht wanke, ſo will ich mit<lb/> den Fingern, die man ſonſt dazu aufhebt, es<lb/> herſchreiben:</p><lb/> <p rendition="#et">Ich ſchwoͤre.</p><lb/> <p>Die Welt — welche aber nie dieſes Blatt be¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0132]
blos als fliegende Kreutze zeichnen. Wer haͤngt
an dieſen Kreutzen als wir Kreuztraͤger, z. B.
Ihr
teſtirter
Bayreuth, d. 13. Auguſt 1804. Biograph,
J. P. F. Richter?
Jetzt geht Walts Geſchichte ſo fort, naͤmlich
Vults Wochenbuch faͤngt ſo an:
„Ich ſchwoͤre hiemit mir, daß ich ein Tage¬
buch wenigſtens auf I Vierteljahr ſchreiben will;
hoͤr’ ich fruͤher auf, ſo ſtrafe mich Gott oder der
Teufel. Von heute — dem Tage nach dem geſtri¬
gen Einzuge — geh' es an. Ja wenn mich der
Gegenſtand — nicht ich, ſondern Walt — hinge,
pfaͤhlte, knebelte, zerfetzte, nach Siberien ſchickte,
in die Bergwerke, in die zweite Welt, in die drit¬
te, ja in die letzte: ſo fuͤhr' ich das Wochenbuch
fort; und damit ich nicht wanke, ſo will ich mit
den Fingern, die man ſonſt dazu aufhebt, es
herſchreiben:
Ich ſchwoͤre.
Die Welt — welche aber nie dieſes Blatt be¬
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