Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795."tes, ohne den Mörtel des Bluts und ohne die Hier wird diese politische Predigt ausgeläutet, *) Für diese Statue konnte nämlich kein Bildhauer eine
zweite Nase machen, die paßte -- denn die erste war abge¬ brochen -- endlich nach 400 Jahren fand ein Kind in einem großen Fische die marmorne, die anlag. Labaths Reisen 5. Theil. »tes, ohne den Moͤrtel des Bluts und ohne die Hier wird dieſe politiſche Predigt ausgelaͤutet, *) Für dieſe Statue konnte nämlich kein Bildhauer eine
zweite Naſe machen, die paßte — denn die erſte war abge¬ brochen — endlich nach 400 Jahren fand ein Kind in einem großen Fiſche die marmorne, die anlag. Labaths Reiſen 5. Theil. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0110" n="100"/> »tes, ohne den Moͤrtel des Bluts und ohne die<lb/> »Quader der Todtenkoͤpfe.« — —</p><lb/> <p>Hier wird dieſe politiſche Predigt ausgelaͤutet,<lb/> unter der Viktor ſeiner ſokratiſchen Menſur und<lb/> Maͤßigung ungeachtet doch dieſe wilden Koͤpfe zu<lb/> Freunden des ſeinigen machte. — Dem einzigen<lb/> Matthieu war nur um Spott zu thun, auf den er<lb/> jeden Ernſt zuruͤckfuͤhrte, anſtatt umzukehren. Er<lb/> hatte in einem individuellen Grade jene Unverſchaͤmt¬<lb/> heit von Stand, gewiſſe Thorheiten zugleich zu be¬<lb/> gehen und zu verſpotten, gewiſſe Thoren zugleich zu<lb/> ſuchen und zu verachten und gewiſſe Weiſe zugleich<lb/> zu meiden und zu loben. Wo er nur konnte, be¬<lb/> warf er den gutmuͤthigen Fuͤrſten von Flachſenfingen<lb/> mit ſatiriſchen Diſtelkoͤpfen und zeigte eine Feindſe¬<lb/> ligkeit gegen den Ehemann, die ſonſt das Zeichen ei¬<lb/> ner zu großen Freundſchaft gegen die Frau iſt. —<lb/> So ſagte er heute in Beziehung auf Jenners oder<lb/> Januars Neigungen, die mit ſeinem <hi rendition="#g">Monats-</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Heiligen</hi>-Namen kontraſtiren: »fuͤr den H. Ja¬<lb/> nuarius in Puzzolo <note place="foot" n="*)">Für dieſe Statue konnte nämlich kein Bildhauer eine<lb/> zweite Naſe machen, die paßte — denn die erſte war abge¬<lb/> brochen — endlich nach 400 Jahren fand ein Kind in einem<lb/> großen Fiſche die marmorne, die anlag. Labaths Reiſen<lb/> 5. Theil.</note> war ein Fiſch der D. Kuhl¬<lb/> pepper.« —</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0110]
»tes, ohne den Moͤrtel des Bluts und ohne die
»Quader der Todtenkoͤpfe.« — —
Hier wird dieſe politiſche Predigt ausgelaͤutet,
unter der Viktor ſeiner ſokratiſchen Menſur und
Maͤßigung ungeachtet doch dieſe wilden Koͤpfe zu
Freunden des ſeinigen machte. — Dem einzigen
Matthieu war nur um Spott zu thun, auf den er
jeden Ernſt zuruͤckfuͤhrte, anſtatt umzukehren. Er
hatte in einem individuellen Grade jene Unverſchaͤmt¬
heit von Stand, gewiſſe Thorheiten zugleich zu be¬
gehen und zu verſpotten, gewiſſe Thoren zugleich zu
ſuchen und zu verachten und gewiſſe Weiſe zugleich
zu meiden und zu loben. Wo er nur konnte, be¬
warf er den gutmuͤthigen Fuͤrſten von Flachſenfingen
mit ſatiriſchen Diſtelkoͤpfen und zeigte eine Feindſe¬
ligkeit gegen den Ehemann, die ſonſt das Zeichen ei¬
ner zu großen Freundſchaft gegen die Frau iſt. —
So ſagte er heute in Beziehung auf Jenners oder
Januars Neigungen, die mit ſeinem Monats- und
Heiligen-Namen kontraſtiren: »fuͤr den H. Ja¬
nuarius in Puzzolo *) war ein Fiſch der D. Kuhl¬
pepper.« —
*) Für dieſe Statue konnte nämlich kein Bildhauer eine
zweite Naſe machen, die paßte — denn die erſte war abge¬
brochen — endlich nach 400 Jahren fand ein Kind in einem
großen Fiſche die marmorne, die anlag. Labaths Reiſen
5. Theil.
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