Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.sag ich, die Damen gleicherweise grobe Sachen Und so wird denn der seelige Magen vor Soweit war D. Fenk als der Pater Kü- ſag ich, die Damen gleicherweiſe grobe Sachen Und ſo wird denn der ſeelige Magen vor Soweit war D. Fenk als der Pater Kuͤ- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0230" n="212"/> ſag ich, die Damen gleicherweiſe grobe Sachen<lb/> eſſen, nicht um ſatt zu werden (Schaugerichte<lb/> bekoͤſtigen ſie genug) ſondern um zu zeigen, daß<lb/> ſie ſelber keine <hi rendition="#g">Schau-</hi> oder <hi rendition="#g">Schein-</hi>Koͤrper<lb/> ſind, um ſo mehr, da ihre Pariſer <hi rendition="#g">Schau-</hi> oder<lb/><hi rendition="#g">Schein-</hi>Wangen-Schein-, Adern- und Haare:<lb/> ſo leicht dieſen Irrthum weiter ſaͤen.</p><lb/> <p>Und ſo wird denn der ſeelige Magen vor<lb/> uns einſt die irrdiſchen Schlacken abſchütteln und<lb/> geläutert erwachen, und im Anſchauen ewiger<lb/> Kuͤchenſtuͤcke leben.” — —</p><lb/> <p>Soweit war <hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#g">Fenk</hi> als der Pater Kuͤ-<lb/> chenmeiſter aus Bosheit den Schirmer mit einem<lb/> Tritt auf dem Schwanze erweckte, und ihm ein<lb/> leeres Markbein zuwarf, ſo daß der Hund an-<lb/> fing, mit dem Bein im Maul herumzugehen.<lb/> Inzwiſchen da der Leichenredner nur noch fuͤnf<lb/> bis ſechs Kadenzperioden nachzutragen hatte: ſo<lb/> ging er lieber fortfahrend hinter dem Thiere her<lb/> und ſagte: „Und wir, wenn wir Landes-Wei-<lb/> ſen einſt unſerm hohen Magen wieder begeg-<lb/> nen und ihm danken wollen fuͤr” — — Da<lb/> aber der Hund voll Verdruß uͤber das Nachſetzen,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [212/0230]
ſag ich, die Damen gleicherweiſe grobe Sachen
eſſen, nicht um ſatt zu werden (Schaugerichte
bekoͤſtigen ſie genug) ſondern um zu zeigen, daß
ſie ſelber keine Schau- oder Schein-Koͤrper
ſind, um ſo mehr, da ihre Pariſer Schau- oder
Schein-Wangen-Schein-, Adern- und Haare:
ſo leicht dieſen Irrthum weiter ſaͤen.
Und ſo wird denn der ſeelige Magen vor
uns einſt die irrdiſchen Schlacken abſchütteln und
geläutert erwachen, und im Anſchauen ewiger
Kuͤchenſtuͤcke leben.” — —
Soweit war D. Fenk als der Pater Kuͤ-
chenmeiſter aus Bosheit den Schirmer mit einem
Tritt auf dem Schwanze erweckte, und ihm ein
leeres Markbein zuwarf, ſo daß der Hund an-
fing, mit dem Bein im Maul herumzugehen.
Inzwiſchen da der Leichenredner nur noch fuͤnf
bis ſechs Kadenzperioden nachzutragen hatte: ſo
ging er lieber fortfahrend hinter dem Thiere her
und ſagte: „Und wir, wenn wir Landes-Wei-
ſen einſt unſerm hohen Magen wieder begeg-
nen und ihm danken wollen fuͤr” — — Da
aber der Hund voll Verdruß uͤber das Nachſetzen,
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