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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.

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reitzen, in sich schließen. Läßt man aber den
schlafenden Postillion dir Pferde abspannen, ein-
ziehen, abschirren und füttern: so wird und
bleibt der Mann ganz wach; bloß weil seine
(körperliche und geistigen) Bewegungen jetzt im-
mer etwas anderes anzufangen und abzusetzen
haben. Der Grund ist, die Einförmigkeit fehlt.
Wenn man in Tangotaboo (nach Forster) die
Großen dadurch einschläfert, daß man lange und
linde auf ihrem Leibe trommelt: so ist der Grund
gar nicht von diesem vorletzten Mittel verschie-
den. Denn das

11) ist das letzte. Da die Kunst einzuschla-
fen nichts ist, als die Kunst sich selber auf die
angenehmste Weise Langeweile zu machen --
denn im Bette oder Leibe findet man doch keinen
andern Gesellschafter als sich -- so taugt alles
dazu, was nicht aufhört, und ohne Absätze wie-
derkehrt. Der eine stellt sich auf einen Stern,
und wirft aus einem Korbe voll Blumen eine
nach der andern in den Weltabgrund, um ihn
(hoft er) zu füllen; er entschläft aber vorher.
Ein anderer stellt sich an eine Kirchenthüre und

reitzen, in ſich ſchließen. Laͤßt man aber den
ſchlafenden Poſtillion dir Pferde abſpannen, ein-
ziehen, abſchirren und fuͤttern: ſo wird und
bleibt der Mann ganz wach; bloß weil ſeine
(koͤrperliche und geiſtigen) Bewegungen jetzt im-
mer etwas anderes anzufangen und abzuſetzen
haben. Der Grund iſt, die Einfoͤrmigkeit fehlt.
Wenn man in Tangotaboo (nach Forſter) die
Großen dadurch einſchlaͤfert, daß man lange und
linde auf ihrem Leibe trommelt: ſo iſt der Grund
gar nicht von dieſem vorletzten Mittel verſchie-
den. Denn das

11) iſt das letzte. Da die Kunſt einzuſchla-
fen nichts iſt, als die Kunſt ſich ſelber auf die
angenehmſte Weiſe Langeweile zu machen —
denn im Bette oder Leibe findet man doch keinen
andern Geſellſchafter als ſich — ſo taugt alles
dazu, was nicht aufhoͤrt, und ohne Abſaͤtze wie-
derkehrt. Der eine ſtellt ſich auf einen Stern,
und wirft aus einem Korbe voll Blumen eine
nach der andern in den Weltabgrund, um ihn
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[233/0251] reitzen, in ſich ſchließen. Laͤßt man aber den ſchlafenden Poſtillion dir Pferde abſpannen, ein- ziehen, abſchirren und fuͤttern: ſo wird und bleibt der Mann ganz wach; bloß weil ſeine (koͤrperliche und geiſtigen) Bewegungen jetzt im- mer etwas anderes anzufangen und abzuſetzen haben. Der Grund iſt, die Einfoͤrmigkeit fehlt. Wenn man in Tangotaboo (nach Forſter) die Großen dadurch einſchlaͤfert, daß man lange und linde auf ihrem Leibe trommelt: ſo iſt der Grund gar nicht von dieſem vorletzten Mittel verſchie- den. Denn das 11) iſt das letzte. Da die Kunſt einzuſchla- fen nichts iſt, als die Kunſt ſich ſelber auf die angenehmſte Weiſe Langeweile zu machen — denn im Bette oder Leibe findet man doch keinen andern Geſellſchafter als ſich — ſo taugt alles dazu, was nicht aufhoͤrt, und ohne Abſaͤtze wie- derkehrt. Der eine ſtellt ſich auf einen Stern, und wirft aus einem Korbe voll Blumen eine nach der andern in den Weltabgrund, um ihn (hoft er) zu fuͤllen; er entſchlaͤft aber vorher. Ein anderer ſtellt ſich an eine Kirchenthuͤre und

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger01_1809/251>, abgerufen am 23.11.2024.