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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.

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welche mir ein abgedankter Vielkünster, der
lange auf Bühnen, Flöten, Karten und Wei-
berherzen gespielt, als Faustpfänder einer klei-
nen Schuld auf dem Halse gelassen. Die
Schirme (dem Anfühlen nach von Resina mit
etwas Baumwolle) sind gut und geschmackvoll
genug. -- Meine Adresse ist: J. P. F. Rich-
ter, Legazionsrath, in Hrn. Registrator
Schramms Hause in Bayreuth. Als mir der
Tonkünstler dieser geselligen Still-Leben die
mündlichen Empfehlungen derselben vormachte,
versucht' ich einige von den Schirmen dem
Ohre ein, und fand sie bewährt. Der Künst-
ler erzählte noch zu ihrem Vortheil, er habe,
da er leider alles leichter bey sich behalte, als
ein Geheimniß, zwey seiner Sperröhren, als
er in die Loge zum # ^ -- aufgenom-
men worden, aus Meineidsangst zu sich ge-
steckt, und damit kurz vor dem Vortragen der
Geheimnisse, sich die Ohren gleich Zähnen so
wohl plombirt, daß er kein einziges vernom-
men, sondern noch bis diese Stunde seinen
Schwur spielend erfülle; ja er stehe, setzt' er

welche mir ein abgedankter Vielkuͤnſter, der
lange auf Buͤhnen, Flöten, Karten und Wei-
berherzen geſpielt, als Fauſtpfaͤnder einer klei-
nen Schuld auf dem Halſe gelaſſen. Die
Schirme (dem Anfuͤhlen nach von Reſina mit
etwas Baumwolle) ſind gut und geſchmackvoll
genug. — Meine Adreſſe iſt: J. P. F. Rich-
ter, Legazionsrath, in Hrn. Regiſtrator
Schramms Hauſe in Bayreuth. Als mir der
Tonkuͤnſtler dieſer geſelligen Still-Leben die
muͤndlichen Empfehlungen derſelben vormachte,
verſucht’ ich einige von den Schirmen dem
Ohre ein, und fand ſie bewährt. Der Kuͤnſt-
ler erzählte noch zu ihrem Vortheil, er habe,
da er leider alles leichter bey ſich behalte, als
ein Geheimniß, zwey ſeiner Sperroͤhren, als
er in die Loge zum ▭ △ ∟ — aufgenom-
men worden, aus Meineidsangſt zu ſich ge-
ſteckt, und damit kurz vor dem Vortragen der
Geheimniſſe, ſich die Ohren gleich Zaͤhnen ſo
wohl plombirt, daß er kein einziges vernom-
men, ſondern noch bis dieſe Stunde ſeinen
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[202/0208] welche mir ein abgedankter Vielkuͤnſter, der lange auf Buͤhnen, Flöten, Karten und Wei- berherzen geſpielt, als Fauſtpfaͤnder einer klei- nen Schuld auf dem Halſe gelaſſen. Die Schirme (dem Anfuͤhlen nach von Reſina mit etwas Baumwolle) ſind gut und geſchmackvoll genug. — Meine Adreſſe iſt: J. P. F. Rich- ter, Legazionsrath, in Hrn. Regiſtrator Schramms Hauſe in Bayreuth. Als mir der Tonkuͤnſtler dieſer geſelligen Still-Leben die muͤndlichen Empfehlungen derſelben vormachte, verſucht’ ich einige von den Schirmen dem Ohre ein, und fand ſie bewährt. Der Kuͤnſt- ler erzählte noch zu ihrem Vortheil, er habe, da er leider alles leichter bey ſich behalte, als ein Geheimniß, zwey ſeiner Sperroͤhren, als er in die Loge zum ▭ △ ∟ — aufgenom- men worden, aus Meineidsangſt zu ſich ge- ſteckt, und damit kurz vor dem Vortragen der Geheimniſſe, ſich die Ohren gleich Zaͤhnen ſo wohl plombirt, daß er kein einziges vernom- men, ſondern noch bis dieſe Stunde ſeinen Schwur ſpielend erfuͤlle; ja er ſtehe, ſetzt’ er

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/208>, abgerufen am 21.11.2024.