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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.

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gen der Freiheit (unser Unterschied von den
Thieren) an, ob Sie den Farsch-Bissen hin-
unter schlucken wollen oder nicht (den Sie noch
vor wenigen Sekunden auf den Teller speien
konnten), sondern Sie müssen, an die Sperr-
kette oder Trense Ihres Schlundes geheftet,
nun hinabschlingen. Jetzt kommt es auf
meine gütige Zuhörerschaft an, ob wir den
Bissen des H. Zollers begleiten wollen auf
seinen ersten Wegen, bis wir weiter kom-
men. --

Mehlhorn, dem der Farsch so schmeckte
wie Teufelsdreck, versetzte: "wie gern er sei-
nes Parts dergleichen vernehme, brauch' er
wol nicht zu beschwören; aber auf ihn allein
komm' es freylich nicht an." "Ich darf denn
fortfahren?" sagte der Doktor. "Vortrefflicher
Herr, versetzte eine ältliche Dame, Ihr Dis-
kurs ist gewiß über alles gelehrt, aber unter
dem Essen macht er wie desperat." -- "Und
dieß ist, erwiederte er, auch leicht zu erklären;
denn ich gestehe, daß ich selber unter allen
Empfindungen keine kenne, die stärker, aber

gen der Freiheit (unſer Unterſchied von den
Thieren) an, ob Sie den Farſch-Biſſen hin-
unter ſchlucken wollen oder nicht (den Sie noch
vor wenigen Sekunden auf den Teller ſpeien
konnten), ſondern Sie muͤſſen, an die Sperr-
kette oder Trenſe Ihres Schlundes geheftet,
nun hinabſchlingen. Jetzt kommt es auf
meine guͤtige Zuhoͤrerſchaft an, ob wir den
Biſſen des H. Zollers begleiten wollen auf
ſeinen erſten Wegen, bis wir weiter kom-
men. —

Mehlhorn, dem der Farſch ſo ſchmeckte
wie Teufelsdreck, verſetzte: „wie gern er ſei-
nes Parts dergleichen vernehme, brauch’ er
wol nicht zu beſchwoͤren; aber auf ihn allein
komm’ es freylich nicht an.” „Ich darf denn
fortfahren?” ſagte der Doktor. „Vortrefflicher
Herr, verſetzte eine aͤltliche Dame, Ihr Dis-
kurs iſt gewiß uͤber alles gelehrt, aber unter
dem Eſſen macht er wie deſperat.” — „Und
dieß iſt, erwiederte er, auch leicht zu erklaͤren;
denn ich geſtehe, daß ich ſelber unter allen
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[73/0079] gen der Freiheit (unſer Unterſchied von den Thieren) an, ob Sie den Farſch-Biſſen hin- unter ſchlucken wollen oder nicht (den Sie noch vor wenigen Sekunden auf den Teller ſpeien konnten), ſondern Sie muͤſſen, an die Sperr- kette oder Trenſe Ihres Schlundes geheftet, nun hinabſchlingen. Jetzt kommt es auf meine guͤtige Zuhoͤrerſchaft an, ob wir den Biſſen des H. Zollers begleiten wollen auf ſeinen erſten Wegen, bis wir weiter kom- men. — Mehlhorn, dem der Farſch ſo ſchmeckte wie Teufelsdreck, verſetzte: „wie gern er ſei- nes Parts dergleichen vernehme, brauch’ er wol nicht zu beſchwoͤren; aber auf ihn allein komm’ es freylich nicht an.” „Ich darf denn fortfahren?” ſagte der Doktor. „Vortrefflicher Herr, verſetzte eine aͤltliche Dame, Ihr Dis- kurs iſt gewiß uͤber alles gelehrt, aber unter dem Eſſen macht er wie deſperat.” — „Und dieß iſt, erwiederte er, auch leicht zu erklaͤren; denn ich geſtehe, daß ich ſelber unter allen Empfindungen keine kenne, die ſtaͤrker, aber

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/79>, abgerufen am 24.11.2024.