mit Philosophen l'Hombre gespielt, die es um¬ wandten und behaupteten, alles das gefalle ihm, nicht weil das Zeug an der Schönheit (Reginens) war sondern weil die Schönheit am Zeuge war.
Im Grund schäm' ich mich, daß ich hier, wäh¬ rend die zerrissendsten Backalaureen eintunken und den übrigen Backalaureen die feinsten Sponsalien von Königinnen und Marquisinnen ausmalen, mei¬ ne Schreibmaterialien auf das Weiden und Verlie¬ ben zweier Kinder verwende. Beides lief bis in den Herbst hinein fort und ich möchte es abschildern; aber wie gesagt die Schaam vor den Backalaureen! -- Und doch gönn' ich dir, winziger Träumer, so sehr diese weiße Sonnenseite deines Lebens an dei¬ nem Berge und dein Lamm und dein Auge! Und ich möchte so gern die Tage, die vor dir vorüber¬ laufen und deinen kleinen Schoos mit Blumen überlegen, zum Stehen bringen, damit der Lei¬ chenzug der grimmigen Tage hinten halten müste, die deinen Schoos entlauben werden -- dein Lust¬ hölzgen lichten -- dein Lamm stechen -- deiner Re¬ gina Dienstgeld zur Magd geben!
Aber im Oktober fährt alles nach Unterschee¬ rau; und die Kinder wissen noch nicht einmal, daß es Lippen und Küsse giebt!
mit Philoſophen l'Hombre geſpielt, die es um¬ wandten und behaupteten, alles das gefalle ihm, nicht weil das Zeug an der Schoͤnheit (Reginens) war ſondern weil die Schoͤnheit am Zeuge war.
Im Grund ſchaͤm' ich mich, daß ich hier, waͤh¬ rend die zerriſſendſten Backalaureen eintunken und den uͤbrigen Backalaureen die feinſten Sponſalien von Koͤniginnen und Marquiſinnen ausmalen, mei¬ ne Schreibmaterialien auf das Weiden und Verlie¬ ben zweier Kinder verwende. Beides lief bis in den Herbſt hinein fort und ich moͤchte es abſchildern; aber wie geſagt die Schaam vor den Backalaureen! — Und doch goͤnn' ich dir, winziger Traͤumer, ſo ſehr dieſe weiße Sonnenſeite deines Lebens an dei¬ nem Berge und dein Lamm und dein Auge! Und ich moͤchte ſo gern die Tage, die vor dir voruͤber¬ laufen und deinen kleinen Schoos mit Blumen uͤberlegen, zum Stehen bringen, damit der Lei¬ chenzug der grimmigen Tage hinten halten muͤſte, die deinen Schoos entlauben werden — dein Luſt¬ hoͤlzgen lichten — dein Lamm ſtechen — deiner Re¬ gina Dienſtgeld zur Magd geben!
Aber im Oktober faͤhrt alles nach Unterſchee¬ rau; und die Kinder wiſſen noch nicht einmal, daß es Lippen und Kuͤſſe giebt!
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mit Philoſophen l'Hombre geſpielt, die es um¬
wandten und behaupteten, alles das gefalle ihm,
nicht weil das Zeug an der Schoͤnheit (Reginens)
war ſondern weil die Schoͤnheit am Zeuge war.
Im Grund ſchaͤm' ich mich, daß ich hier, waͤh¬
rend die zerriſſendſten Backalaureen eintunken und
den uͤbrigen Backalaureen die feinſten Sponſalien
von Koͤniginnen und Marquiſinnen ausmalen, mei¬
ne Schreibmaterialien auf das Weiden und Verlie¬
ben zweier Kinder verwende. Beides lief bis in den
Herbſt hinein fort und ich moͤchte es abſchildern;
aber wie geſagt die Schaam vor den Backalaureen!
— Und doch goͤnn' ich dir, winziger Traͤumer, ſo
ſehr dieſe weiße Sonnenſeite deines Lebens an dei¬
nem Berge und dein Lamm und dein Auge! Und
ich moͤchte ſo gern die Tage, die vor dir voruͤber¬
laufen und deinen kleinen Schoos mit Blumen
uͤberlegen, zum Stehen bringen, damit der Lei¬
chenzug der grimmigen Tage hinten halten muͤſte,
die deinen Schoos entlauben werden — dein Luſt¬
hoͤlzgen lichten — dein Lamm ſtechen — deiner Re¬
gina Dienſtgeld zur Magd geben!
Aber im Oktober faͤhrt alles nach Unterſchee¬
rau; und die Kinder wiſſen noch nicht einmal,
daß es Lippen und Kuͤſſe giebt!
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Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge01_1793/129>, abgerufen am 21.11.2024.
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