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Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.

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Vierzehnter Sektor.

Eheliche Ordalien -- fünf betrogne Betrüger.


Einen Hofmeister hatte Falkenberg also jezt, die
Hofnung der 13000 Rthlr. eine Kadettenstelle für
seinen Sohn -- Rekruten braucht' er nur noch.
Auch diese führte ihm und seinen Unteroffizieren
der Maulwurfs-Moloch Robisch reichlich zu; ich weiß
aber nicht, was die Kerl wollten daß sie wenn Ro¬
bisch seinen Kuppelpelz und sie ihr militairisches
Pathengeld hatten -- mit letzterem meistens davon
giengen. Im Maussenbacher Wald fielen Diebe
den Transport an und nach dem Ende der Schlacht
war Feind und Transport vom Schlachtfelde geflo¬
hen. Den Rittmeister drückt' es sehr, weil er, der
für sich und seine Familie nicht die nützlichste Un¬
gerechtigkeit begieng, zuweilen auf dem Werbplatz
kleine verstattete.

Dem stillen Gustav machte der laute Stadt¬
winter die längsten Stunden. Er sah keine weiße
Kopfbinde und kein schwarzes Lamm vorbeitragen,
ohne auf einem Seufzer hinüber zu seinem zaube¬

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Vierzehnter Sektor.

Eheliche Ordalien — fünf betrogne Betrüger.


Einen Hofmeiſter hatte Falkenberg alſo jezt, die
Hofnung der 13000 Rthlr. eine Kadettenſtelle fuͤr
ſeinen Sohn — Rekruten braucht' er nur noch.
Auch dieſe fuͤhrte ihm und ſeinen Unteroffizieren
der Maulwurfs-Moloch Robiſch reichlich zu; ich weiß
aber nicht, was die Kerl wollten daß ſie wenn Ro¬
biſch ſeinen Kuppelpelz und ſie ihr militairiſches
Pathengeld hatten — mit letzterem meiſtens davon
giengen. Im Mauſſenbacher Wald fielen Diebe
den Tranſport an und nach dem Ende der Schlacht
war Feind und Tranſport vom Schlachtfelde geflo¬
hen. Den Rittmeiſter druͤckt' es ſehr, weil er, der
fuͤr ſich und ſeine Familie nicht die nuͤtzlichſte Un¬
gerechtigkeit begieng, zuweilen auf dem Werbplatz
kleine verſtattete.

Dem ſtillen Guſtav machte der laute Stadt¬
winter die laͤngſten Stunden. Er ſah keine weiße
Kopfbinde und kein ſchwarzes Lamm vorbeitragen,
ohne auf einem Seufzer hinuͤber zu ſeinem zaube¬

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[161/0197] Vierzehnter Sektor. Eheliche Ordalien — fünf betrogne Betrüger. Einen Hofmeiſter hatte Falkenberg alſo jezt, die Hofnung der 13000 Rthlr. eine Kadettenſtelle fuͤr ſeinen Sohn — Rekruten braucht' er nur noch. Auch dieſe fuͤhrte ihm und ſeinen Unteroffizieren der Maulwurfs-Moloch Robiſch reichlich zu; ich weiß aber nicht, was die Kerl wollten daß ſie wenn Ro¬ biſch ſeinen Kuppelpelz und ſie ihr militairiſches Pathengeld hatten — mit letzterem meiſtens davon giengen. Im Mauſſenbacher Wald fielen Diebe den Tranſport an und nach dem Ende der Schlacht war Feind und Tranſport vom Schlachtfelde geflo¬ hen. Den Rittmeiſter druͤckt' es ſehr, weil er, der fuͤr ſich und ſeine Familie nicht die nuͤtzlichſte Un¬ gerechtigkeit begieng, zuweilen auf dem Werbplatz kleine verſtattete. Dem ſtillen Guſtav machte der laute Stadt¬ winter die laͤngſten Stunden. Er ſah keine weiße Kopfbinde und kein ſchwarzes Lamm vorbeitragen, ohne auf einem Seufzer hinuͤber zu ſeinem zaube¬ L

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Zitationshilfe: Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge01_1793/197>, abgerufen am 24.11.2024.