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Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.

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aber die übrigen und meisten müßten durch die Na¬
senhöle in den Schlund und Magen sikern und sich
ins Verdauen mischen. Das Schlimmste, was ih¬
rem Manne zugestoßen seyn könnte, wäre ohnehin
nur, daß er erfroren wäre; er kenne aber halb
aus Erfahrung kein sanfteres Sterben als das aus
Kälte -- es sey im Grunde so viel als würde man
gehenkt oder ersäuft: denn man sterbe am Schlag¬
fluß."

Wie gesagt, der Rittmeister liebte und verließ
ihn doch.


aber die uͤbrigen und meiſten muͤßten durch die Na¬
ſenhoͤle in den Schlund und Magen ſikern und ſich
ins Verdauen miſchen. Das Schlimmſte, was ih¬
rem Manne zugeſtoßen ſeyn koͤnnte, waͤre ohnehin
nur, daß er erfroren waͤre; er kenne aber halb
aus Erfahrung kein ſanfteres Sterben als das aus
Kaͤlte — es ſey im Grunde ſo viel als wuͤrde man
gehenkt oder erſaͤuft: denn man ſterbe am Schlag¬
fluß.“

Wie geſagt, der Rittmeiſter liebte und verließ
ihn doch.


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[175/0211] aber die uͤbrigen und meiſten muͤßten durch die Na¬ ſenhoͤle in den Schlund und Magen ſikern und ſich ins Verdauen miſchen. Das Schlimmſte, was ih¬ rem Manne zugeſtoßen ſeyn koͤnnte, waͤre ohnehin nur, daß er erfroren waͤre; er kenne aber halb aus Erfahrung kein ſanfteres Sterben als das aus Kaͤlte — es ſey im Grunde ſo viel als wuͤrde man gehenkt oder erſaͤuft: denn man ſterbe am Schlag¬ fluß.“ Wie geſagt, der Rittmeiſter liebte und verließ ihn doch.

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Zitationshilfe: Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge01_1793/211>, abgerufen am 09.11.2024.