Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.auch Aetius -- und Glaser ins eiförmige Zen¬ "Und auch, sagt' ich, einen Physiologen: "Eben darum -- fuhr er fort -- diese anato¬ "Zum Glück -- unterbrach ich ihn -- richtete auch Aetius — und Glaſer ins eifoͤrmige Zen¬ „Und auch, ſagt' ich, einen Phyſiologen: „Eben darum — fuhr er fort — dieſe anato¬ „Zum Gluͤck — unterbrach ich ihn — richtete <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0277" n="267"/> auch <hi rendition="#g">Aetius</hi> — und <hi rendition="#g">Glaſer</hi> ins eifoͤrmige Zen¬<lb/> trum. Die Sach' iſt nur eine lebhafte Redensart;<lb/> weil du mich aber damit irre machſt: ſo will <choice><sic/><corr>ich</corr></choice> dich<lb/> anders angreifen. Sag mir — oder ſagen ſie mir,<lb/> liebe Philippine, wie konnten ſie zulaſſen, daß<lb/> der Patient bisher ſo viel erhabne, ruͤhrende und<lb/> poetiſche Empfindungen hatte und niederſchrieb fuͤr<lb/> andre Menſchen? Haͤtten ſie ihm nicht das Din¬<lb/> tenfaß oder den Kaffeetopf umwerfen koͤnnen oder<lb/> den ganzen Schreibtiſch? die Anſtrengung der em¬<lb/> pfindenden Phantaſie iſt unter allen geiſtigen die<lb/> entnervendſte; ein Algebraiſt uͤberlebt allemal einen<lb/> Tragoͤdienſteller.“</p><lb/> <p>„Und auch, ſagt' ich, einen Phyſiologen:<lb/> Hallers verdammte und doch vortrefliche Phyſiolo¬<lb/> gie haͤtte mich beinahe niedergearbeitet, die acht<lb/> Baͤnde hier.“ — —</p><lb/> <p>„Eben darum — fuhr er fort — dieſe anato¬<lb/> miſche Oktapla ſpannt die Phantaſie, die ſonſt<lb/> nur uͤber fließende poetiſche Auen zu ſchweben pfleg¬<lb/> te, auf ſcharf <hi rendition="#g">abgeſchnittene</hi> und noch dazu<lb/><hi rendition="#g">kleine</hi> Gegenſtaͤnde an; daher.“ . . .</p><lb/> <p>„Zum Gluͤck — unterbrach ich ihn — richtete<lb/> ich mich und meine Phantaſie ziemlich durch brau¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [267/0277]
auch Aetius — und Glaſer ins eifoͤrmige Zen¬
trum. Die Sach' iſt nur eine lebhafte Redensart;
weil du mich aber damit irre machſt: ſo will ich dich
anders angreifen. Sag mir — oder ſagen ſie mir,
liebe Philippine, wie konnten ſie zulaſſen, daß
der Patient bisher ſo viel erhabne, ruͤhrende und
poetiſche Empfindungen hatte und niederſchrieb fuͤr
andre Menſchen? Haͤtten ſie ihm nicht das Din¬
tenfaß oder den Kaffeetopf umwerfen koͤnnen oder
den ganzen Schreibtiſch? die Anſtrengung der em¬
pfindenden Phantaſie iſt unter allen geiſtigen die
entnervendſte; ein Algebraiſt uͤberlebt allemal einen
Tragoͤdienſteller.“
„Und auch, ſagt' ich, einen Phyſiologen:
Hallers verdammte und doch vortrefliche Phyſiolo¬
gie haͤtte mich beinahe niedergearbeitet, die acht
Baͤnde hier.“ — —
„Eben darum — fuhr er fort — dieſe anato¬
miſche Oktapla ſpannt die Phantaſie, die ſonſt
nur uͤber fließende poetiſche Auen zu ſchweben pfleg¬
te, auf ſcharf abgeſchnittene und noch dazu
kleine Gegenſtaͤnde an; daher.“ . . .
„Zum Gluͤck — unterbrach ich ihn — richtete
ich mich und meine Phantaſie ziemlich durch brau¬
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge02_1793/277>, abgerufen am 08.07.2024. |