Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.setzte also sanft: "aber erbittern ist doch besser, "Ach!" sagte Albano und blickte hinauf; ſetzte alſo ſanft: „aber erbittern iſt doch beſſer, „Ach!“ ſagte Albano und blickte hinauf; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0415" n="395"/> ſetzte alſo ſanft: „aber erbittern iſt doch beſſer,<lb/> „lieber Auguſti, als einwiegen. — Und wem<lb/> „ſoll ich denn die Wahrheit ſagen als denen,<lb/> „die ſie nicht haben und nicht glauben? —<lb/> „Doch nicht den andern?“ — Man kann jede<lb/> ſagen, ſagt' er, aber man kann nicht jede Art<lb/> und Stimmung, womit man ſie ſagt, zur<lb/> Wahrheit rechnen.</p><lb/> <p>„Ach!“ ſagte Albano und blickte hinauf;<lb/> unter dem Sternenhimmel ſtand wie eine Schutz¬<lb/> heilige die Marmor-Madonna des Pallaſtes<lb/> ſanft beglänzt — und er dachte an ihre<lb/> Schweſter — und an Lilar — und an den<lb/> Frühling — und an viele Träume — und daß<lb/> ſein Herz ſo voll ewiger Liebe ſey und daß er<lb/> doch noch keinen Freund und keine Freundinn<lb/> habe. —</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [395/0415]
ſetzte alſo ſanft: „aber erbittern iſt doch beſſer,
„lieber Auguſti, als einwiegen. — Und wem
„ſoll ich denn die Wahrheit ſagen als denen,
„die ſie nicht haben und nicht glauben? —
„Doch nicht den andern?“ — Man kann jede
ſagen, ſagt' er, aber man kann nicht jede Art
und Stimmung, womit man ſie ſagt, zur
Wahrheit rechnen.
„Ach!“ ſagte Albano und blickte hinauf;
unter dem Sternenhimmel ſtand wie eine Schutz¬
heilige die Marmor-Madonna des Pallaſtes
ſanft beglänzt — und er dachte an ihre
Schweſter — und an Lilar — und an den
Frühling — und an viele Träume — und daß
ſein Herz ſo voll ewiger Liebe ſey und daß er
doch noch keinen Freund und keine Freundinn
habe. —
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