Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800."und reiset, ihre kalten Sonnen verket¬ "-- Karl, oft zählt' ich am Geburts¬ "Ach nicht das bunte Ufer fliehet vor¬ „und reiſet, ihre kalten Sonnen verket¬ „— Karl, oft zählt' ich am Geburts¬ „Ach nicht das bunte Ufer fliehet vor¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0486" n="466"/> „und <hi rendition="#g">reiſet</hi>, ihre kalten Sonnen verket¬<lb/> „tet und aufdeckt und wenn doch unter<lb/> „allen weiten Bildern des Äthers kein ge¬<lb/> „liebtes theures iſt und die Unermeßlichkeit<lb/> „Dich ſchmerzlich aufzieht und Du auf<lb/> „dem kalten Erdboden fühleſt, daß Dein<lb/> „Herz an keine Bruſt anſchlägt als nur<lb/> „an Deine o Geliebter, weineſt Du dann<lb/> „und recht innig? —</p><lb/> <p>„— Karl, oft zählt' ich am Geburts¬<lb/> „tage die wachſenden Jahre ab, die Fe¬<lb/> „dern im breiten Flügel der Zeit; und be¬<lb/> „dachte das Verrauſchen der Jugend; da<lb/> „ſtrekt' ich weit die Hand nach einem<lb/> „Freunde aus, der bei mir im Charons<lb/> „Nachen, worin wir geboren werden, ſte¬<lb/> „hen bliebe, wenn vor mir die Jahreszei¬<lb/> „ten des Lebens am Ufer vorüberlaufen<lb/> „mit Blumen und Blättern und Früchten<lb/> „und wenn auf dem langen Strome das<lb/> „Menſchengeſchlecht in tauſend Wiegen<lb/> „und Särgen hinunterſchießet.</p><lb/> <p>„Ach nicht das bunte Ufer fliehet vor¬<lb/> „über, ſondern der Menſch und ſein<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [466/0486]
„und reiſet, ihre kalten Sonnen verket¬
„tet und aufdeckt und wenn doch unter
„allen weiten Bildern des Äthers kein ge¬
„liebtes theures iſt und die Unermeßlichkeit
„Dich ſchmerzlich aufzieht und Du auf
„dem kalten Erdboden fühleſt, daß Dein
„Herz an keine Bruſt anſchlägt als nur
„an Deine o Geliebter, weineſt Du dann
„und recht innig? —
„— Karl, oft zählt' ich am Geburts¬
„tage die wachſenden Jahre ab, die Fe¬
„dern im breiten Flügel der Zeit; und be¬
„dachte das Verrauſchen der Jugend; da
„ſtrekt' ich weit die Hand nach einem
„Freunde aus, der bei mir im Charons
„Nachen, worin wir geboren werden, ſte¬
„hen bliebe, wenn vor mir die Jahreszei¬
„ten des Lebens am Ufer vorüberlaufen
„mit Blumen und Blättern und Früchten
„und wenn auf dem langen Strome das
„Menſchengeſchlecht in tauſend Wiegen
„und Särgen hinunterſchießet.
„Ach nicht das bunte Ufer fliehet vor¬
„über, ſondern der Menſch und ſein
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