Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800."Ströme wollen wir uns vereinigen und Albano de Cesara. 48. Zykel. Wie herrlich -- eh' dem innern Menschen, „Ströme wollen wir uns vereinigen und Albano de Ceſara. 48. Zykel. Wie herrlich — eh' dem innern Menſchen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0488" n="468"/> „Ströme wollen wir uns vereinigen und<lb/> „miteinander wachſen und tragen und ein¬<lb/> „trocknen. Wie Silber im Schmelzofen<lb/> „rinnen wir mit glühendem Lichte zuſam¬<lb/> „men und alle Schlacken liegen ausge¬<lb/> „ſtoßen um den reinen Schimmer her.<lb/> „Lache dann nicht mehr ſo grimmig, daß<lb/> „die Menſchen Irrlichter ſind; gleich Irr¬<lb/> „lichtern brennen und fliegen wir fort im<lb/> „regnenden Sturme der Zeit. — Und dann,<lb/> „wenn die Zeit vorbei iſt, finden wir uns<lb/> „wie heute und es iſt wieder im Früh¬<lb/> „linge.“</p><lb/> <p rendition="#right"> <hi rendition="#g">Albano de Ceſara.</hi> </p><lb/> </div> </div> <div n="2"> <head>48. <hi rendition="#g">Zykel.</hi><lb/></head> <p>Wie herrlich — eh' dem innern Menſchen,<lb/> wie dem äußern im Alter, alle Pulsadern zu<lb/> Knorpeln erſtarren und alle Gefäße unbiegſam<lb/> und erdig werden und das moraliſche Herz<lb/> wie das andre kaum ſechszig Schläge in einer<lb/> Minute thut und eh' der alte ſcheue Narr ſich<lb/> bei jeder Rührung ein Stück ſeines Weſens<lb/> aufhebt, das er kalt und trocken erhält und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [468/0488]
„Ströme wollen wir uns vereinigen und
„miteinander wachſen und tragen und ein¬
„trocknen. Wie Silber im Schmelzofen
„rinnen wir mit glühendem Lichte zuſam¬
„men und alle Schlacken liegen ausge¬
„ſtoßen um den reinen Schimmer her.
„Lache dann nicht mehr ſo grimmig, daß
„die Menſchen Irrlichter ſind; gleich Irr¬
„lichtern brennen und fliegen wir fort im
„regnenden Sturme der Zeit. — Und dann,
„wenn die Zeit vorbei iſt, finden wir uns
„wie heute und es iſt wieder im Früh¬
„linge.“
Albano de Ceſara.
48. Zykel.
Wie herrlich — eh' dem innern Menſchen,
wie dem äußern im Alter, alle Pulsadern zu
Knorpeln erſtarren und alle Gefäße unbiegſam
und erdig werden und das moraliſche Herz
wie das andre kaum ſechszig Schläge in einer
Minute thut und eh' der alte ſcheue Narr ſich
bei jeder Rührung ein Stück ſeines Weſens
aufhebt, das er kalt und trocken erhält und
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