Jean Paul: Titan. Bd. 2. Berlin, 1801.aber, daß Bouverot sein Ritterkreuz -- schon Augusti und die Ministerin sahen, man aber, daß Bouverot ſein Ritterkreuz — ſchon Auguſti und die Miniſterin ſahen, man <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0090" n="82"/> aber, daß Bouverot ſein Ritterkreuz — ſchon<lb/> aus Habſucht — nie gegen den Ehering vertau¬<lb/> ſchen werde, welche Abſichten er auch auf Lianen<lb/> nähre. Er ließ ſie, ſo weit es die Schonung<lb/> für ihre wunden Verhältniſſe vertrug, es erra¬<lb/> then, bis zu welchem Grade von Bereitwillig¬<lb/> keit für Bouverots Wünſche gerade Lianens<lb/> zerbrechliches Leben den Miniſter locken könne,<lb/> um es abzuernten, bevor es abblühe. Denn<lb/> Froulay brachte Zumuthungen gegen die Ehre<lb/> behender die Kehle hinab als Verletzungen ſei¬<lb/> ner Eitelkeit, wie der Waſſerſcheue leichter der¬<lb/> be Brocken als Flüſſiges. Doch klang das al¬<lb/> les der Miniſterin nicht ſo unmoraliſch-hart<lb/> als Leſer aus den mittlern Ständen denken<lb/> möchten; ich berufe mich auf die vernünftigern<lb/> aus den höhern.</p><lb/> <p>Auguſti und die Miniſterin ſahen, man<lb/> müßte in der Abweſenheit des Miniſters doch<lb/> etwas für Liane thun; und beide trafen wun¬<lb/> derbar im Projekte zuſammen. — Liane muß<lb/> aufs Land in dieſer ſchönen Zeit — ſie muß<lb/> ihre Geſundheit rüſten für die Kriege der Zu¬<lb/> kunft — ſie muß den Beſuchen des Ritters ent¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0090]
aber, daß Bouverot ſein Ritterkreuz — ſchon
aus Habſucht — nie gegen den Ehering vertau¬
ſchen werde, welche Abſichten er auch auf Lianen
nähre. Er ließ ſie, ſo weit es die Schonung
für ihre wunden Verhältniſſe vertrug, es erra¬
then, bis zu welchem Grade von Bereitwillig¬
keit für Bouverots Wünſche gerade Lianens
zerbrechliches Leben den Miniſter locken könne,
um es abzuernten, bevor es abblühe. Denn
Froulay brachte Zumuthungen gegen die Ehre
behender die Kehle hinab als Verletzungen ſei¬
ner Eitelkeit, wie der Waſſerſcheue leichter der¬
be Brocken als Flüſſiges. Doch klang das al¬
les der Miniſterin nicht ſo unmoraliſch-hart
als Leſer aus den mittlern Ständen denken
möchten; ich berufe mich auf die vernünftigern
aus den höhern.
Auguſti und die Miniſterin ſahen, man
müßte in der Abweſenheit des Miniſters doch
etwas für Liane thun; und beide trafen wun¬
derbar im Projekte zuſammen. — Liane muß
aufs Land in dieſer ſchönen Zeit — ſie muß
ihre Geſundheit rüſten für die Kriege der Zu¬
kunft — ſie muß den Beſuchen des Ritters ent¬
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