eingeschlossen gewesen und den er in Rom in der Eile der Abreise zu geben vergessen; aber er lachte bald darüber und fand es gut, daß man in diesem "Teufelsthal" etwas gegen den Schlaf zu lesen habe.
Es war folgender von Rabette:
"Herzlieber Bruder, man möchte wohl wis¬ sen, ob Du noch ein Bischen an Deine Blu¬ menbühler denkst, da Du in dem prächtigen Italien gewiß ganz in Deinem Essee bist, daß Du in unser aller Herzen lebst, das weißt Du längst, und Du solltest nur wissen, wie lange wir alle bei Deinem Abschied um Dich geweinet haben, sowohl die Mutter als ich, und ein Gewisser *) denkt jetzunder ganz anders von Dir als vordem. In diesem Winter fiel viel vor. Die Ministerin hat sich von ihrem Ge¬ mahl geschieden und lebt auf ihrem Gute, zu¬ weilen in Arkadien bei der Prinzesse Idoine, unser Fürst ist an der Wassersucht gefährlich krank und kann der Vater ein Stück Arbeit
*) Roquairol.
Titan IV. G
eingeſchloſſen geweſen und den er in Rom in der Eile der Abreiſe zu geben vergeſſen; aber er lachte bald darüber und fand es gut, daß man in dieſem „Teufelsthal“ etwas gegen den Schlaf zu leſen habe.
Es war folgender von Rabette:
„Herzlieber Bruder, man möchte wohl wis¬ ſen, ob Du noch ein Bischen an Deine Blu¬ menbühler denkſt, da Du in dem prächtigen Italien gewiß ganz in Deinem Essée biſt, daß Du in unſer aller Herzen lebſt, das weißt Du längſt, und Du ſollteſt nur wiſſen, wie lange wir alle bei Deinem Abſchied um Dich geweinet haben, ſowohl die Mutter als ich, und ein Gewiſſer *) denkt jetzunder ganz anders von Dir als vordem. In dieſem Winter fiel viel vor. Die Miniſterin hat ſich von ihrem Ge¬ mahl geſchieden und lebt auf ihrem Gute, zu¬ weilen in Arkadien bei der Prinzeſſe Idoine, unſer Fürſt iſt an der Waſſerſucht gefährlich krank und kann der Vater ein Stück Arbeit
*) Roquairol.
Titan IV. G
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eingeſchloſſen geweſen und den er in Rom in
der Eile der Abreiſe zu geben vergeſſen; aber
er lachte bald darüber und fand es gut, daß
man in dieſem „Teufelsthal“ etwas gegen den
Schlaf zu leſen habe.
Es war folgender von Rabette:
„Herzlieber Bruder, man möchte wohl wis¬
ſen, ob Du noch ein Bischen an Deine Blu¬
menbühler denkſt, da Du in dem prächtigen
Italien gewiß ganz in Deinem Essée biſt, daß
Du in unſer aller Herzen lebſt, das weißt Du
längſt, und Du ſollteſt nur wiſſen, wie lange
wir alle bei Deinem Abſchied um Dich geweinet
haben, ſowohl die Mutter als ich, und ein
Gewiſſer *) denkt jetzunder ganz anders von
Dir als vordem. In dieſem Winter fiel viel
vor. Die Miniſterin hat ſich von ihrem Ge¬
mahl geſchieden und lebt auf ihrem Gute, zu¬
weilen in Arkadien bei der Prinzeſſe Idoine,
unſer Fürſt iſt an der Waſſerſucht gefährlich
krank und kann der Vater ein Stück Arbeit
*)
Roquairol.
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/109>, abgerufen am 04.12.2024.
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