Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.lar wohnen, wo Du sie unbemerkter sehen Er trug so schnell er konnte sein stummes 121. Zykel. Es war ein blauer frischer Sommertag, da lar wohnen, wo Du ſie unbemerkter ſehen Er trug ſo ſchnell er konnte ſein ſtummes 121. Zykel. Es war ein blauer friſcher Sommertag, da <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0276" n="264"/> lar wohnen, wo Du ſie unbemerkter ſehen<lb/> kannſt.“ Er begegnete dem Miniſter Froulay,<lb/> und ihm kam entgegen der Lektor; — mit bei¬<lb/> den gieng ein dunkles vielfaches Schatten-Ge¬<lb/> folge von harten alten Erinnerungen mit. Noch<lb/> hatt' er den Hauptmann Roquairol nicht geſe¬<lb/> hen, jetzt für ihn der Abendnebel eines unter¬<lb/> gegangnen Frühlingstags.</p><lb/> <p>Er trug ſo ſchnell er konnte ſein ſtummes<lb/> Herz — das eine Äolsharfe in der Windſtille<lb/> war — nach dem kindlichen Blumenbühl, um die<lb/> elterlichen Menſchen zu begrüßen und die Blät¬<lb/> ter ſeines nächſten Seelen-Nachbars Schoppe<lb/> zu leſen, nach deſſen verſprochner Wiederkunſt<lb/> er ſich jetzt mehr als jemals ſehnte.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head>121. <hi rendition="#g">Zykel.</hi><lb/></head> <p>Es war ein blauer friſcher Sommertag, da<lb/> Albano nach ſeinem alten Blumenbühl gieng,<lb/> ohne zu wiſſen, daß er's gerade an dem Ja¬<lb/> kobi- oder väterlichen Geburtstag thue, den<lb/> er einmal in der Kindheit mit ſo ſeltſamen Vor¬<lb/> ſpielen ſeines Lebens verbracht. In den alten<lb/> Gärten und auf den alten Höhen umher bis<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [264/0276]
lar wohnen, wo Du ſie unbemerkter ſehen
kannſt.“ Er begegnete dem Miniſter Froulay,
und ihm kam entgegen der Lektor; — mit bei¬
den gieng ein dunkles vielfaches Schatten-Ge¬
folge von harten alten Erinnerungen mit. Noch
hatt' er den Hauptmann Roquairol nicht geſe¬
hen, jetzt für ihn der Abendnebel eines unter¬
gegangnen Frühlingstags.
Er trug ſo ſchnell er konnte ſein ſtummes
Herz — das eine Äolsharfe in der Windſtille
war — nach dem kindlichen Blumenbühl, um die
elterlichen Menſchen zu begrüßen und die Blät¬
ter ſeines nächſten Seelen-Nachbars Schoppe
zu leſen, nach deſſen verſprochner Wiederkunſt
er ſich jetzt mehr als jemals ſehnte.
121. Zykel.
Es war ein blauer friſcher Sommertag, da
Albano nach ſeinem alten Blumenbühl gieng,
ohne zu wiſſen, daß er's gerade an dem Ja¬
kobi- oder väterlichen Geburtstag thue, den
er einmal in der Kindheit mit ſo ſeltſamen Vor¬
ſpielen ſeines Lebens verbracht. In den alten
Gärten und auf den alten Höhen umher bis
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