Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.auf einmal aus der Kirchenthüre herausgefahren. Albano schüttelte den Kopf mit Heftigkeit, auf einmal aus der Kirchenthüre herausgefahren. Albano ſchüttelte den Kopf mit Heftigkeit, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0290" n="278"/> auf einmal aus der Kirchenthüre herausgefahren.<lb/> „Er brachte mich (ſetzte Wehmeier dazu) faſt<lb/> um meinen Verſtand durch Schrecken, da er<lb/> auf einmal zornig mich anfuhr: Scheinleiche,<lb/> was ſchleichſt du ums Grab; und ich machte<lb/> mich entfärbt und hurtig nach Hauſe, ohne ihm<lb/> das Geringſte darauf verſetzt zu haben. Was<lb/> ſagen aber der Herr Graf?“ —</p><lb/> <p>Albano ſchüttelte den Kopf mit Heftigkeit,<lb/> ohne ein belehrendes Wort, mit Schmerz und<lb/> Thränen auf dem Geſicht. Er nahm bloß ſchnell<lb/> von allen Abſchied und bat ſie um Vergebung<lb/> der Eile; — und ſuchte Abend-Sonne und die<lb/> Freiheit, um des edlen Menſchen Brief und die<lb/> Abſicht ſeiner Reiſe zu leſen. Er ſchlug den al¬<lb/> ten Weg nach Lilar ein, wo er an der frohen<lb/> ſüdlichen Bruſt ſeines frohen Dian's wieder die<lb/> ſüdliche Heiterkeit und Gewohnheit zu finden<lb/> hoffte; denn ſein Herz war durch ein Erdbeben<lb/> aufgedrängt und aufgehoben, weil ihm in die¬<lb/> ſem Schoppe doch manches wilde Zeichen, gleich¬<lb/> ſam ein übermäßiges Leuchten und Blitzen die¬<lb/> ſes Geſtirns, einen Untergang und jüngſten<lb/> Tag zu melden ſchien, den er zu ſeinem höch¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [278/0290]
auf einmal aus der Kirchenthüre herausgefahren.
„Er brachte mich (ſetzte Wehmeier dazu) faſt
um meinen Verſtand durch Schrecken, da er
auf einmal zornig mich anfuhr: Scheinleiche,
was ſchleichſt du ums Grab; und ich machte
mich entfärbt und hurtig nach Hauſe, ohne ihm
das Geringſte darauf verſetzt zu haben. Was
ſagen aber der Herr Graf?“ —
Albano ſchüttelte den Kopf mit Heftigkeit,
ohne ein belehrendes Wort, mit Schmerz und
Thränen auf dem Geſicht. Er nahm bloß ſchnell
von allen Abſchied und bat ſie um Vergebung
der Eile; — und ſuchte Abend-Sonne und die
Freiheit, um des edlen Menſchen Brief und die
Abſicht ſeiner Reiſe zu leſen. Er ſchlug den al¬
ten Weg nach Lilar ein, wo er an der frohen
ſüdlichen Bruſt ſeines frohen Dian's wieder die
ſüdliche Heiterkeit und Gewohnheit zu finden
hoffte; denn ſein Herz war durch ein Erdbeben
aufgedrängt und aufgehoben, weil ihm in die¬
ſem Schoppe doch manches wilde Zeichen, gleich¬
ſam ein übermäßiges Leuchten und Blitzen die¬
ſes Geſtirns, einen Untergang und jüngſten
Tag zu melden ſchien, den er zu ſeinem höch¬
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