nen Mönchen die Höhen der alten Großen be¬ setzt." --
"Neue Räder treibt der Strom der Zeit, (sagte Dian,) dort liegt Raphael zweimal be¬ graben*). Was macht Chariton und die Kin¬ der?" -- "Sie blühen fort," sagte Albano, aber in traurigem Ton. "Himmel! (rief Dian mit allem Vater-Schrecken,) es ist doch so?" -- Dian!" sagte Albano sanft. "Kommt noch (sagte Dian,) Liane oft zu Chariton? Und was macht denn die Hol¬ de?" -- Leise versetzte Albano: "sie ist todt." -- "Was, todt? -- Unmöglich! Froulay's Toch¬ ter, Albano? Die Gold-Rose? O sprecht!" -- rief er. Albano nickte bejahend. -- "Nun du gutes Mädchen, (klagt' er mit Thränen in den schwarzen Augen,) so freundlich, so liebreizend, so feine Zeichnerinn! Wie ging's aber zu? Habt Ihr denn das holde Kind gar nicht gekannt?" "Einen Frühling lang (sagte schnell Albano). Mein guter Dian, ich will jetzt zum Vater zu¬
*) Der Leib im Pantheon, der Kopf in der heil. Luka-Kirche.
nen Mönchen die Höhen der alten Großen be¬ ſetzt.“ —
„Neue Räder treibt der Strom der Zeit, (ſagte Dian,) dort liegt Raphael zweimal be¬ graben*). Was macht Chariton und die Kin¬ der?“ — „Sie blühen fort,“ ſagte Albano, aber in traurigem Ton. „Himmel! (rief Dian mit allem Vater-Schrecken,) es iſt doch ſo?“ — Dian!“ ſagte Albano ſanft. „Kommt noch (ſagte Dian,) Liane oft zu Chariton? Und was macht denn die Hol¬ de?“ — Leiſe verſetzte Albano: „ſie iſt todt.“ — „Was, todt? — Unmöglich! Froulay's Toch¬ ter, Albano? Die Gold-Roſe? O ſprecht!“ — rief er. Albano nickte bejahend. — „Nun du gutes Mädchen, (klagt' er mit Thränen in den ſchwarzen Augen,) ſo freundlich, ſo liebreizend, ſo feine Zeichnerinn! Wie ging's aber zu? Habt Ihr denn das holde Kind gar nicht gekannt?“ „Einen Frühling lang (ſagte ſchnell Albano). Mein guter Dian, ich will jetzt zum Vater zu¬
*) Der Leib im Pantheon, der Kopf in der heil. Luka-Kirche.
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nen Mönchen die Höhen der alten Großen be¬
ſetzt.“ —
„Neue Räder treibt der Strom der Zeit,
(ſagte Dian,) dort liegt Raphael zweimal be¬
graben *). Was macht Chariton und die Kin¬
der?“ — „Sie blühen fort,“ ſagte Albano,
aber in traurigem Ton. „Himmel! (rief
Dian mit allem Vater-Schrecken,) es iſt doch
ſo?“ — Dian!“ ſagte Albano
ſanft. „Kommt noch (ſagte Dian,) Liane oft
zu Chariton? Und was macht denn die Hol¬
de?“ — Leiſe verſetzte Albano: „ſie iſt todt.“
— „Was, todt? — Unmöglich! Froulay's Toch¬
ter, Albano? Die Gold-Roſe? O ſprecht!“
— rief er. Albano nickte bejahend. — „Nun
du gutes Mädchen, (klagt' er mit Thränen in
den ſchwarzen Augen,) ſo freundlich, ſo liebreizend,
ſo feine Zeichnerinn! Wie ging's aber zu? Habt
Ihr denn das holde Kind gar nicht gekannt?“
„Einen Frühling lang (ſagte ſchnell Albano).
Mein guter Dian, ich will jetzt zum Vater zu¬
*)
Der Leib im Pantheon, der Kopf in der heil.
Luka-Kirche.
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/46>, abgerufen am 03.12.2024.
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