Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Peschel, Oscar: Völkerkunde. Leipzig, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite

Das menschliche Gehirn.
denn die geräumigeren Schädel der Deutschen zeigten ein geringeres
Hirngewicht, wie andre engere Schädel, nämlich 1):

Männer:Geräumigkeit des
Schädels.
Cub. Cm.
Gewicht des
Gehirns.
Grammes.
Deutsche1501,661314,5
Magyaren1421,661322,8
Slaven1484,551325,1

Demnach würde die Geräumigkeit der Schädel für die Völkerkunde
lehrreicher sein, als das Hirngewicht. Hinzufügen wollen wir noch,
dass bei den männlichen deutschen Gehirnen ein Minimum von
986,5 Gr. mit einem Alter von 65 Jahren, bei den weiblichen ein
solches von 889,1 mit dem Alter von 83 Jahren verknüpft war.

Eine andere Aufklärung verdanken wir Calori in Bologna, der
schon einmal durch seine zahlreichen Messungen der Wissenschaft
dankenswerthe Dienste geleistet hatte. Er gibt uns das Hirngewicht
von 421 Italienern beiderlei Geschlechtes, trennt aber die Fälle je
nach der Form der Schädel.

[Tabelle]

Hier wiederholt sich nicht blos die Erfahrung, dass das weibliche
Gehirn das leichtere sei, sondern es scheint sich weiter zu ergeben
dass bei beiden Geschlechtern, die Breitschädel ein höheres Ge-
wicht besitzen wie die Schmalschädel. Das leichteste Gehirn bei
einem Manne von 22 Jahren mit einem Breitschädel wog 1024 Gramm,
bei einem 34jährigen Schmalschädel 1088 Gramm, während die
geringsten Werthe bei den breit- und schmalschädeligen Frauen
909 und 918 Gramm lauten 2).

1) a. a. O. S. 314.
2) Journal of the Anthropological Institute. London 1872. vol. 1. p. 117.

Das menschliche Gehirn.
denn die geräumigeren Schädel der Deutschen zeigten ein geringeres
Hirngewicht, wie andre engere Schädel, nämlich 1):

Männer:Geräumigkeit des
Schädels.
Cub. Cm.
Gewicht des
Gehirns.
Grammes.
Deutsche1501,661314,5
Magyaren1421,661322,8
Slaven1484,551325,1

Demnach würde die Geräumigkeit der Schädel für die Völkerkunde
lehrreicher sein, als das Hirngewicht. Hinzufügen wollen wir noch,
dass bei den männlichen deutschen Gehirnen ein Minimum von
986,5 Gr. mit einem Alter von 65 Jahren, bei den weiblichen ein
solches von 889,1 mit dem Alter von 83 Jahren verknüpft war.

Eine andere Aufklärung verdanken wir Calori in Bologna, der
schon einmal durch seine zahlreichen Messungen der Wissenschaft
dankenswerthe Dienste geleistet hatte. Er gibt uns das Hirngewicht
von 421 Italienern beiderlei Geschlechtes, trennt aber die Fälle je
nach der Form der Schädel.

[Tabelle]

Hier wiederholt sich nicht blos die Erfahrung, dass das weibliche
Gehirn das leichtere sei, sondern es scheint sich weiter zu ergeben
dass bei beiden Geschlechtern, die Breitschädel ein höheres Ge-
wicht besitzen wie die Schmalschädel. Das leichteste Gehirn bei
einem Manne von 22 Jahren mit einem Breitschädel wog 1024 Gramm,
bei einem 34jährigen Schmalschädel 1088 Gramm, während die
geringsten Werthe bei den breit- und schmalschädeligen Frauen
909 und 918 Gramm lauten 2).

1) a. a. O. S. 314.
2) Journal of the Anthropological Institute. London 1872. vol. 1. p. 117.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0091" n="73"/><fw place="top" type="header">Das menschliche Gehirn.</fw><lb/>
denn die geräumigeren Schädel der Deutschen zeigten ein geringeres<lb/>
Hirngewicht, wie andre engere Schädel, nämlich <note place="foot" n="1)">a. a. O. S. 314.</note>:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell>Männer:</cell>
              <cell>Geräumigkeit des<lb/>
Schädels.<lb/>
Cub. Cm.</cell>
              <cell>Gewicht des<lb/>
Gehirns.<lb/>
Grammes.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Deutsche</cell>
              <cell>1501,<hi rendition="#sub">66</hi></cell>
              <cell>1314,<hi rendition="#sub">5</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Magyaren</cell>
              <cell>1421,<hi rendition="#sub">66</hi></cell>
              <cell>1322,<hi rendition="#sub">8</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Slaven</cell>
              <cell>1484,<hi rendition="#sub">55</hi></cell>
              <cell>1325,<hi rendition="#sub">1</hi></cell>
            </row><lb/>
          </table>
          <p>Demnach würde die Geräumigkeit der Schädel für die Völkerkunde<lb/>
lehrreicher sein, als das Hirngewicht. Hinzufügen wollen wir noch,<lb/>
dass bei den männlichen deutschen Gehirnen ein Minimum von<lb/>
986,<hi rendition="#sub">5</hi> Gr. mit einem Alter von 65 Jahren, bei den weiblichen ein<lb/>
solches von 889,<hi rendition="#sub">1</hi> mit dem Alter von 83 Jahren verknüpft war.</p><lb/>
          <p>Eine andere Aufklärung verdanken wir Calori in Bologna, der<lb/>
schon einmal durch seine zahlreichen Messungen der Wissenschaft<lb/>
dankenswerthe Dienste geleistet hatte. Er gibt uns das Hirngewicht<lb/>
von 421 Italienern beiderlei Geschlechtes, trennt aber die Fälle je<lb/>
nach der Form der Schädel.</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
          <p>Hier wiederholt sich nicht blos die Erfahrung, dass das weibliche<lb/>
Gehirn das leichtere sei, sondern es scheint sich weiter zu ergeben<lb/>
dass bei beiden Geschlechtern, die Breitschädel ein höheres Ge-<lb/>
wicht besitzen wie die Schmalschädel. Das leichteste Gehirn bei<lb/>
einem Manne von 22 Jahren mit einem Breitschädel wog 1024 Gramm,<lb/>
bei einem 34jährigen Schmalschädel 1088 Gramm, während die<lb/>
geringsten Werthe bei den breit- und schmalschädeligen Frauen<lb/>
909 und 918 Gramm lauten <note place="foot" n="2)">Journal of the Anthropological Institute. London 1872. vol. 1. p. 117.</note>.</p>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0091] Das menschliche Gehirn. denn die geräumigeren Schädel der Deutschen zeigten ein geringeres Hirngewicht, wie andre engere Schädel, nämlich 1): Männer: Geräumigkeit des Schädels. Cub. Cm. Gewicht des Gehirns. Grammes. Deutsche 1501,66 1314,5 Magyaren 1421,66 1322,8 Slaven 1484,55 1325,1 Demnach würde die Geräumigkeit der Schädel für die Völkerkunde lehrreicher sein, als das Hirngewicht. Hinzufügen wollen wir noch, dass bei den männlichen deutschen Gehirnen ein Minimum von 986,5 Gr. mit einem Alter von 65 Jahren, bei den weiblichen ein solches von 889,1 mit dem Alter von 83 Jahren verknüpft war. Eine andere Aufklärung verdanken wir Calori in Bologna, der schon einmal durch seine zahlreichen Messungen der Wissenschaft dankenswerthe Dienste geleistet hatte. Er gibt uns das Hirngewicht von 421 Italienern beiderlei Geschlechtes, trennt aber die Fälle je nach der Form der Schädel. Hier wiederholt sich nicht blos die Erfahrung, dass das weibliche Gehirn das leichtere sei, sondern es scheint sich weiter zu ergeben dass bei beiden Geschlechtern, die Breitschädel ein höheres Ge- wicht besitzen wie die Schmalschädel. Das leichteste Gehirn bei einem Manne von 22 Jahren mit einem Breitschädel wog 1024 Gramm, bei einem 34jährigen Schmalschädel 1088 Gramm, während die geringsten Werthe bei den breit- und schmalschädeligen Frauen 909 und 918 Gramm lauten 2). 1) a. a. O. S. 314. 2) Journal of the Anthropological Institute. London 1872. vol. 1. p. 117.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/peschel_voelkerkunde_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/peschel_voelkerkunde_1874/91
Zitationshilfe: Peschel, Oscar: Völkerkunde. Leipzig, 1874, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/peschel_voelkerkunde_1874/91>, abgerufen am 22.12.2024.