[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781.Gertrud. Nichts weniger, Vogt! ich möch- Hummel. Er hat mich nur zu bezahlen; so Gertrud. Das wird er wohl thun können -- Hummel. Du bist stolz, Gertrud -- es wird Gertrud. Du bist niederträchtig, Vogt! aber Hummel konnte diese Sprache nicht länger Hast du sonst was zu befehlen, sagte Ger- Nichts, wenn's so gemeynt ist, antwortete Wie gemeynt? erwiederte Gertrud lächelnd -- Vogt *) euch was zu gut thun. B 3
Gertrud. Nichts weniger, Vogt! ich moͤch- Hummel. Er hat mich nur zu bezahlen; ſo Gertrud. Das wird er wohl thun koͤnnen — Hummel. Du biſt ſtolz, Gertrud — es wird Gertrud. Du biſt niedertraͤchtig, Vogt! aber Hummel konnte dieſe Sprache nicht laͤnger Haſt du ſonſt was zu befehlen, ſagte Ger- Nichts, wenn’s ſo gemeynt iſt, antwortete Wie gemeynt? erwiederte Gertrud laͤchelnd — Vogt *) euch was zu gut thun. B 3
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Gertrud. Nichts weniger, Vogt! ich moͤch-
te ihn gern aus dem Bockshorn, darinn er ſteckt,
heraus bringen — und das iſt dein Buch, Vogt,
und ſeine ſchoͤnen Zedel —
Hummel. Er hat mich nur zu bezahlen; ſo
iſt er augenblicklich aus dieſem Bockshorn, wie
du’s heiſſeſt —
Gertrud. Das wird er wohl thun koͤnnen —
wenn er nichts Neues mehr macht —
Hummel. Du biſt ſtolz, Gertrud — es wird
ſich zeigen — Gelt Gertrud, du willſt lieber mit
deinem Mann daheim allein broͤſelen *), als ihm
ein Glas Wein bey mir goͤnnen.
Gertrud. Du biſt niedertraͤchtig, Vogt! aber
deine Rede thut mir nicht weh.
Hummel konnte dieſe Sprache nicht laͤnger
aushalten. Er empfand, daß etwas vorgefallen
ſeyn mußte, das dieſes Weib ſo kuͤhn machte.
Darum durfte er nicht ſeinen Muth kuͤhlen, und
nahm Abſchied.
Haſt du ſonſt was zu befehlen, ſagte Ger-
trud.
Nichts, wenn’s ſo gemeynt iſt, antwortete
Hummel.
Wie gemeynt? erwiederte Gertrud laͤchelnd —
und ſah ihm ſteif ins Geſicht. Das verwirrte den
Vogt
*) euch was zu gut thun.
B 3
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