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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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Liebe Menschen! --
Er ist izt dahin gegeben
Zum Beyspiel der Sünde,
An unsern Kindern wieder gut zu machen,
Was er ihren Vätern verdorben. --
Gott gebe nun,
Daß seine Straffe in uns austilge
Die Keime der Verbrechen,
Die ihn so elend,
Und uns so unglüklich machten. --
Er ist izt ein armer Tropf --
Die Last seiner Thaten liegt hart auf ihm.
Und was ihm seine Straffe schwer macht
Jst das Bild seines alten Lebens,
Das ihn allenthalben verfolgt. --
Jhr sahet ihn, als er am lezten traurigen

Morgen seine Straffe leidend vor euch ein-
sank.
Er war entblößt an Haupt und Füßen,
Das machte ihm nichts --
Sein Hand war angebunden
Am Holz des Galgens --
Er erblaßte nicht deßwegen --
Das Schwerdt des Henkers
Glänzte ob seinem Haupt,
Er zitterte nicht darob --
Das Volk, mit dem er lebte,
Stand vor ihm zu,
Und sah' ihn an diesem Ort,

Auch
Y 5

Liebe Menſchen! —
Er iſt izt dahin gegeben
Zum Beyſpiel der Suͤnde,
An unſern Kindern wieder gut zu machen,
Was er ihren Vaͤtern verdorben. —
Gott gebe nun,
Daß ſeine Straffe in uns austilge
Die Keime der Verbrechen,
Die ihn ſo elend,
Und uns ſo ungluͤklich machten. —
Er iſt izt ein armer Tropf —
Die Laſt ſeiner Thaten liegt hart auf ihm.
Und was ihm ſeine Straffe ſchwer macht
Jſt das Bild ſeines alten Lebens,
Das ihn allenthalben verfolgt. —
Jhr ſahet ihn, als er am lezten traurigen

Morgen ſeine Straffe leidend vor euch ein-
ſank.
Er war entbloͤßt an Haupt und Fuͤßen,
Das machte ihm nichts —
Sein Hand war angebunden
Am Holz des Galgens —
Er erblaßte nicht deßwegen —
Das Schwerdt des Henkers
Glaͤnzte ob ſeinem Haupt,
Er zitterte nicht darob —
Das Volk, mit dem er lebte,
Stand vor ihm zu,
Und ſah' ihn an dieſem Ort,

Auch
Y 5
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[345/0363] Liebe Menſchen! — Er iſt izt dahin gegeben Zum Beyſpiel der Suͤnde, An unſern Kindern wieder gut zu machen, Was er ihren Vaͤtern verdorben. — Gott gebe nun, Daß ſeine Straffe in uns austilge Die Keime der Verbrechen, Die ihn ſo elend, Und uns ſo ungluͤklich machten. — Er iſt izt ein armer Tropf — Die Laſt ſeiner Thaten liegt hart auf ihm. Und was ihm ſeine Straffe ſchwer macht Jſt das Bild ſeines alten Lebens, Das ihn allenthalben verfolgt. — Jhr ſahet ihn, als er am lezten traurigen Morgen ſeine Straffe leidend vor euch ein- ſank. Er war entbloͤßt an Haupt und Fuͤßen, Das machte ihm nichts — Sein Hand war angebunden Am Holz des Galgens — Er erblaßte nicht deßwegen — Das Schwerdt des Henkers Glaͤnzte ob ſeinem Haupt, Er zitterte nicht darob — Das Volk, mit dem er lebte, Stand vor ihm zu, Und ſah' ihn an dieſem Ort, Auch Y 5

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/363>, abgerufen am 21.11.2024.