Die Gewitternacht, und ihren Donner, Und den reißenden Strom, Und den Abscheu des murmelnden und nicht helfenden Volks, Und sein sinkendes Haus, Und die Last, und die Greuel des neuen, Und sein steigendes Elend, Und das Todtbeth der Cathri, Und das Entsezen des lezten Nachtmahls, Und die Schreknisse der Mitternachtstunde, Bey der Vollendung seines Unsinns Beym Markstein. -- Dieses Bild seines Lebens, das niemand mahlen, und niemand beschreiben kann, stand schreklich vor seinen verwirrten Augen, als er am schreklichen Ort vor euch einsank. -- Und es verfolgt ihn izt, wo er gehet und stehet, und macht ihn um so viel unglükli- cher, als er mit jeder Stunde mehr einsie- het, wie wahr dieses Bild seines Lebens, das ihn umschwebt, und wie zahllos die Menschen, die er elend gemacht.
Er dachte im Taumel seiner guten Tagen an nichts weniger, und auch in der Verwil- derung seiner bösern Zeit, war ihm das Elend seiner Mitmenschen wie nichts. -- Erst da er selber unwiederbringlich elend worden, und mit aller Bosheit u. Schlau- heit seines alten Lebens gar keine Rettung
aus
Die Gewitternacht, und ihren Donner, Und den reißenden Strom, Und den Abſcheu des murmelnden und nicht helfenden Volks, Und ſein ſinkendes Haus, Und die Laſt, und die Greuel des neuen, Und ſein ſteigendes Elend, Und das Todtbeth der Cathri, Und das Entſezen des lezten Nachtmahls, Und die Schrekniſſe der Mitternachtſtunde, Bey der Vollendung ſeines Unſinns Beym Markſtein. — Dieſes Bild ſeines Lebens, das niemand mahlen, und niemand beſchreiben kann, ſtand ſchreklich vor ſeinen verwirrten Augen, als er am ſchreklichen Ort vor euch einſank. — Und es verfolgt ihn izt, wo er gehet und ſtehet, und macht ihn um ſo viel ungluͤkli- cher, als er mit jeder Stunde mehr einſie- het, wie wahr dieſes Bild ſeines Lebens, das ihn umſchwebt, und wie zahllos die Menſchen, die er elend gemacht.
Er dachte im Taumel ſeiner guten Tagen an nichts weniger, und auch in der Verwil- derung ſeiner boͤſern Zeit, war ihm das Elend ſeiner Mitmenſchen wie nichts. — Erſt da er ſelber unwiederbringlich elend worden, und mit aller Bosheit u. Schlau- heit ſeines alten Lebens gar keine Rettung
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Die Gewitternacht, und ihren Donner,
Und den reißenden Strom,
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nicht helfenden Volks,
Und ſein ſinkendes Haus,
Und die Laſt, und die Greuel des neuen,
Und ſein ſteigendes Elend,
Und das Todtbeth der Cathri,
Und das Entſezen des lezten Nachtmahls,
Und die Schrekniſſe der Mitternachtſtunde,
Bey der Vollendung ſeines Unſinns
Beym Markſtein. —
Dieſes Bild ſeines Lebens, das niemand
mahlen, und niemand beſchreiben kann, ſtand
ſchreklich vor ſeinen verwirrten Augen, als
er am ſchreklichen Ort vor euch einſank. —
Und es verfolgt ihn izt, wo er gehet und
ſtehet, und macht ihn um ſo viel ungluͤkli-
cher, als er mit jeder Stunde mehr einſie-
het, wie wahr dieſes Bild ſeines Lebens,
das ihn umſchwebt, und wie zahllos die
Menſchen, die er elend gemacht.
Er dachte im Taumel ſeiner guten Tagen
an nichts weniger, und auch in der Verwil-
derung ſeiner boͤſern Zeit, war ihm das
Elend ſeiner Mitmenſchen wie nichts. —
Erſt da er ſelber unwiederbringlich elend
worden, und mit aller Bosheit u. Schlau-
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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/366>, abgerufen am 21.11.2024.
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