sonders können sollte. -- Jhr sperret das Maul auf; meynet ihr dann, ich wisse nicht, was ich sage? sagte izt der Kalberleder: "Sehet, ich habe einen Nußbaum in meiner Matte, gerade auf der Seite vom Pfarrhaus, wo der Vogt stekt, ich will den dran wagen; mein Bub muß ihn umhauen, und auf die- se Weise hat er einen Anlaaß da zu stehen, und auf Gelegenheit zu passen; er kennt den Hans und die Köchin, und es muß nicht fehlen, er lokt den Vogt ans Fenster, oder lügt sich gar zu ihm ins Pfarrhaus hinein. Die Bauren fanden den Rath gut, und ba- then den Kalberleder gar, daß ers so mache. Dieser pochte noch einen Augenblik über den Dienst, den er ihnen thue, und dann gien- gen die zwey gescheidesten, der Hügi und der Kienholz mit ihm heim, den Buben recht zu unterweisen, warum es zu thun sey, und wie er es anstellen müße.
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§. 15.
ſonders koͤnnen ſollte. — Jhr ſperret das Maul auf; meynet ihr dann, ich wiſſe nicht, was ich ſage? ſagte izt der Kalberleder: „Sehet, ich habe einen Nußbaum in meiner Matte, gerade auf der Seite vom Pfarrhaus, wo der Vogt ſtekt, ich will den dran wagen; mein Bub muß ihn umhauen, und auf die- ſe Weiſe hat er einen Anlaaß da zu ſtehen, und auf Gelegenheit zu paſſen; er kennt den Hans und die Koͤchin, und es muß nicht fehlen, er lokt den Vogt ans Fenſter, oder luͤgt ſich gar zu ihm ins Pfarrhaus hinein. Die Bauren fanden den Rath gut, und ba- then den Kalberleder gar, daß ers ſo mache. Dieſer pochte noch einen Augenblik uͤber den Dienſt, den er ihnen thue, und dann gien- gen die zwey geſcheideſten, der Huͤgi und der Kienholz mit ihm heim, den Buben recht zu unterweiſen, warum es zu thun ſey, und wie er es anſtellen muͤße.
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§. 15.
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ſonders koͤnnen ſollte. — Jhr ſperret das
Maul auf; meynet ihr dann, ich wiſſe nicht,
was ich ſage? ſagte izt der Kalberleder:
„Sehet, ich habe einen Nußbaum in meiner
Matte, gerade auf der Seite vom Pfarrhaus,
wo der Vogt ſtekt, ich will den dran wagen;
mein Bub muß ihn umhauen, und auf die-
ſe Weiſe hat er einen Anlaaß da zu ſtehen,
und auf Gelegenheit zu paſſen; er kennt den
Hans und die Koͤchin, und es muß nicht
fehlen, er lokt den Vogt ans Fenſter, oder
luͤgt ſich gar zu ihm ins Pfarrhaus hinein.
Die Bauren fanden den Rath gut, und ba-
then den Kalberleder gar, daß ers ſo mache.
Dieſer pochte noch einen Augenblik uͤber den
Dienſt, den er ihnen thue, und dann gien-
gen die zwey geſcheideſten, der Huͤgi und der
Kienholz mit ihm heim, den Buben recht
zu unterweiſen, warum es zu thun ſey,
und wie er es anſtellen muͤße.
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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/64>, abgerufen am 04.12.2024.
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