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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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Roth und nur halb laut, antwortete es:
Ja, wenn du mir giebst. --

Ja freylich, sagte der Heirlj, und theilte
dann sein Brod Mundvoll für Mundvoll zwi-
schen dem Kind und der Geiß; er gab allemal
den grössern Mundvoll dem Bethelj, den an-
dern der Geiß, und sagte dann wann das Thier
seinen hatte, wart jezt Geißli, -- es ist jezt
wieder am Bethelj -- und dann darnach, jezt
ist es wieder am Geißlj. --

Das Kind zitterte mit der Hand als es ihm
den ersten Mundvoll abnahm, und etwann
beym dritten, da er selber keinen nahm, sagte
es, warum issest du nicht auch? Nein, nein,
ich kann wieder haben, wenn ich heimkomme
und der Mutter heische, sagte der Heirlj. --

Und das Bethelj, -- kannst du haben, so
viel du willt? Heirlj; -- Ja, jezt giebt mir die
Mutter bis genug, aber es ist noch nicht lang,
sie hat mir auch nicht können genug geben. --

Das Bethelj seufzete, und der Heirlj sagte
wieder, weissest du was? Komm nur am
Abend um Sechse, wenn wir Feyerabend ha-
ben, an unsere Gaß, ich will dir denn allemal
davon aufspahren, und dir's dann geben.

Aber hast du dann doch genug, wenn du
mir so giebst? erwiederte das Bethelj.

Und der Heirlj, ich will dann das schon
machen, komm du nur! --


Roth und nur halb laut, antwortete es:
Ja, wenn du mir giebſt. —

Ja freylich, ſagte der Heirlj, und theilte
dann ſein Brod Mundvoll fuͤr Mundvoll zwi-
ſchen dem Kind und der Geiß; er gab allemal
den groͤſſern Mundvoll dem Bethelj, den an-
dern der Geiß, und ſagte dann wann das Thier
ſeinen hatte, wart jezt Geißli, — es iſt jezt
wieder am Bethelj — und dann darnach, jezt
iſt es wieder am Geißlj. —

Das Kind zitterte mit der Hand als es ihm
den erſten Mundvoll abnahm, und etwann
beym dritten, da er ſelber keinen nahm, ſagte
es, warum iſſeſt du nicht auch? Nein, nein,
ich kann wieder haben, wenn ich heimkomme
und der Mutter heiſche, ſagte der Heirlj. —

Und das Bethelj, — kannſt du haben, ſo
viel du willt? Heirlj; — Ja, jezt giebt mir die
Mutter bis genug, aber es iſt noch nicht lang,
ſie hat mir auch nicht koͤnnen genug geben. —

Das Bethelj ſeufzete, und der Heirlj ſagte
wieder, weiſſeſt du was? Komm nur am
Abend um Sechſe, wenn wir Feyerabend ha-
ben, an unſere Gaß, ich will dir denn allemal
davon aufſpahren, und dir’s dann geben.

Aber haſt du dann doch genug, wenn du
mir ſo giebſt? erwiederte das Bethelj.

Und der Heirlj, ich will dann das ſchon
machen, komm du nur! —


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[102/0124] Roth und nur halb laut, antwortete es: Ja, wenn du mir giebſt. — Ja freylich, ſagte der Heirlj, und theilte dann ſein Brod Mundvoll fuͤr Mundvoll zwi- ſchen dem Kind und der Geiß; er gab allemal den groͤſſern Mundvoll dem Bethelj, den an- dern der Geiß, und ſagte dann wann das Thier ſeinen hatte, wart jezt Geißli, — es iſt jezt wieder am Bethelj — und dann darnach, jezt iſt es wieder am Geißlj. — Das Kind zitterte mit der Hand als es ihm den erſten Mundvoll abnahm, und etwann beym dritten, da er ſelber keinen nahm, ſagte es, warum iſſeſt du nicht auch? Nein, nein, ich kann wieder haben, wenn ich heimkomme und der Mutter heiſche, ſagte der Heirlj. — Und das Bethelj, — kannſt du haben, ſo viel du willt? Heirlj; — Ja, jezt giebt mir die Mutter bis genug, aber es iſt noch nicht lang, ſie hat mir auch nicht koͤnnen genug geben. — Das Bethelj ſeufzete, und der Heirlj ſagte wieder, weiſſeſt du was? Komm nur am Abend um Sechſe, wenn wir Feyerabend ha- ben, an unſere Gaß, ich will dir denn allemal davon aufſpahren, und dir’s dann geben. Aber haſt du dann doch genug, wenn du mir ſo giebſt? erwiederte das Bethelj. Und der Heirlj, ich will dann das ſchon machen, komm du nur! —

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/124>, abgerufen am 29.11.2024.